Journalisten auf Twitter - wie viel Meinungsäußerung ist angebracht?
epd-bild/Jens Schulze
In der Debatte über private Meinungsbekundungen von Journalisten auf Twitter hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) das Recht auf freie Meinungsäußerung betont.
27.06.2018

Journalisten müssten in ihren privaten Social-Media-Accounts ihre Meinung ungehindert mitteilen können, erklärte der DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall am Mittwoch in Berlin. Das gelte auch für prominente Kollegen etwa aus dem Fernsehen. Es müsse allerdings klar sein, dass es sich um private Kommentare oder Blogs handle und nicht um die Digitalseiten der Sender.

Neue Social-Media-Richtlinie

Der DJV reagiert damit auf aktuelle Kritik an einzelnen Postings bekannter Fernsehjournalisten. "Das Recht auf freie Meinungsäußerung steht Journalisten genauso zu wie allen anderen Bürgern auch", sagte Überall. In Social Media-Diskussionen reiche es nicht aus, streng sachlich Informationen weiterzugeben.

Als "befremdlich" bezeichnet der DJV-Vorsitzende den kürzlich bekanntgewordenen Entwurf des Österreichischen Rundfunks (ORF) über eine neue Social-Media-Richtlinie. Demnach sollen ORF-Mitarbeiter künftig Äußerungen auf Twitter und anderen sozialen Medien vermeiden, die als Zustimmung, Ablehnung oder sonstige Positionierung gegenüber politischen Akteuren oder Organisationen interpretierbar sind. Überall bezeichnete dies als "wirklichkeitsfremd" und einen "Eingriff in die Meinungsfreiheit der Journalisten".

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