Flüchtlinge an der griechischen Grenze
epd-bild/Thomas Lohnes
Für ihre Beiträge über das Schicksal von Flüchtlingen sind Journalisten von "taz" und "Zeit online" mit dem Theodor-Wolff-Preis der deutschen Zeitungen ausgezeichnet worden.
21.06.2018

Der mit 6.000 Euro dotierte Preis zum Thema des Jahres "Heimat und die Fremden" ging an Hannes Koch ("taz") und Vanessa Vu ("Zeit Online"), wie der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Donnerstag mitteilte. Insgesamt wurden am Mittwochabend in Berlin sechs Journalisten geehrt.

"Verengte Heimat"

Koch erhielt den Preis für seinen Beitrag "Karim, ich muss dich abschieben" über die Erlebnisse eines Deutschen, der einen syrischen Flüchtling in seiner Familie aufnimmt. Vu wurde für ihren Artikel "Meine Schrottcontainerkindheit" ausgezeichnet, der vom Kampf einer Tochter von Einwanderern handelt, in Deutschland zu Hause zu sein. Der Vorsitzende des Preiskuratoriums und Herausgeber der "Kölnischen Rundschau", Helmut Heinen, sagte bei der Preisverleihung vor gut 300 geladenen Gästen: "Heimat wird gern in eine Richtung verengt, zu etwas Ausgrenzendem. Das darf nicht passieren."

"Als wäre nichts gewesen"

Der Preis in der Sparte "Lokales" ging an Anne Lena Mösken von der "Berliner Zeitung" für ihren Text "Als wäre nichts gewesen" über den Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz. In der Sparte "Reportage" wurde Lorenz Wagner vom "Süddeutsche Zeitung Magazin" geehrt für sein Porträt der Fußball-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus mit dem Titel "Nach ihrer Pfeife". Malte Henk von der "Zeit" gewann in der Kategorie "Meinung" mit seinem Artikel "Alles Zufall?" über die Suche des Menschen nach Strukturen im Leben.

Lebenswerk

Der langjährige Parlamentskorrespondent der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Günter Bannas, erhielt den Theodor-Wolff-Preis für sein Lebenswerk. Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hob in seiner Laudatio hervor, dass es Bannas stets gelungen sei, politische Abläufe und Entscheidungen verständlich zu machen. Bannas, der seit Ende März im Ruhestand ist, war mehr als 40 Jahre Parlamentsberichterstatter zunächst in Bonn und dann in Berlin.

Der Theodor-Wolff-Preis gehört zu den renommiertesten Journalistenpreisen. Der Preis erinnert an den langjährigen Chefredakteur des "Berliner Tageblatts", Theodor Wolff. Wolff musste 1933 vor den Nationalsozialisten ins französische Exil fliehen, wurde dort verhaftet und der Gestapo ausgeliefert. Er starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.

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