Berlin (epd). Deutsche Internetnutzer fühlen sich zunehmend unsicher. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Initiative "Deutschland sicher im Netz" (DsiN), die am Dienstag in Berlin präsentiert wurde. Demnach verschlechterte sich der sogenannte DsiN-Sicherheitsindex in diesem Jahr auf 60,9 Punkte. Im Vorjahr lag er bei 61,1 Punkten. Der Index repräsentiere den Mittelwert aus der von den Verbrauchern gefühlten Bedrohungslage und ihrem tatsächlichen Schutzniveau. Bei einem Wert unter 50 Punkten überwiege die Bedrohungslage. Mit rund 2.000 befragten, erwachsenen Online-Nutzern sei die Studie repräsentativ für die erwachsene deutsche Online-Bevölkerung, hieß es.
Verstärkte öffentliche Debatte
Obwohl die Sicherheitsvorfälle wie etwa Phishing-Versuche, Infizierung durch Schadsoftware, Betrug beim Online-Einkauf, Cybermobbing und ähnliches mit 41,8 Punkten 2018 (2017: 41,7) bei privaten Internetnutzern nicht zugenommen hätten, sei das Gefährdungsgefühl der Verbraucher auf 29,3 Punkte gestiegen (2017: 27,1), hieß es. Die Umfrage habe noch vor Bekanntwerden des Daten-Skandals um Cambridge Analytica und Facebook stattgefunden. Für das zunehmende Unsicherheitsgefühl der Verbraucher seien offenbar Faktoren wie die verstärkte öffentliche Debatte über das Thema ausschlaggebend gewesen, betonte Tobias Weber, Leiter des Umfrageinstituts Business Intelligence Kantar TNS.
Schwerpunktthema des DsiN-Sicherheitsindex 2018 sei zudem die Erfahrung der Nutzer mit sozialen Netzwerken gewesen. Knapp die Hälfte der Verbraucher (47,4 Prozent) empfindet laut Kantar TNS konkrete Vorteile durch die Nutzung sozialer Plattformen. Zwei Drittel der Nutzer (65,5 Prozent) sorgten sich aber um die ihre Sicherheit. So gaben sieben Prozent der Befragten an, bereits Opfer von Mobbing, Belästigung und Rufschädigung im Internet geworden zu sein, hieß es weiter.
DsiN ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von rund 100 Organisationen und Unternehmen und betreibt mehrere Projekte zum sicheren Umgang mit der digitalen Welt.
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