Ai Weiwei (2015)
epd-bild/Juergen Blume
Wohin es den Künstler zieht, sei aber noch nicht bekannt.
02.05.2018

Chinas bekanntester Politkünstler Ai Weiwei will seine Wahlheimat Berlin offenbar nach drei Jahren wieder verlassen. Das habe Ai Weiwei am vergangenen Wochenende beim "artsleader network" der "New York Times" so "ganz nebenbei" auf einer Diskussionsveranstaltung angekündigt, berichtete der "Tagesspiegel" (Mittwoch).

Der Menschenrechtsaktivist und Regimekritiker war 2015 nach Berlin gezogen, nachdem die chinesischen Behörden ihm seinen Reisepass zurückgegeben hatten. Zuvor war er mehrfach inhaftiert worden, das Regime in Peking warf ihm unter anderem Wirtschaftsverbrechen und Steuerhinterziehung vor, seit 2011 hatte er keinen Reisepass mehr.

Kritik an Europas Flüchtlingspolitik

Die Gastprofessur Ai Weiwei an der Universität der Künste (UdK) läuft dem Bericht zufolge im Sommer aus. Finanziert von der Einstein Stiftung Berlin unterrichtet Ai Weiwei seit 2015 ein gutes Dutzend handverlesener Studenten. Seit seiner Ankunft in Berlin stellte Ai Weiwei immer wieder Europas Flüchtlingspolitik an den Pranger. Das Flüchtlingsthema habe ihn selbst von Kindheit an durch seine familiäre Situation im kommunistischen China begleitet, sagte er in einem früheren Interview.

Geboren wurde Ai Weiwei 1957 als Sohn des chinesischen Dichters und Regimekritikers Ai Quing. Wegen jahrelangen Zwangsexils seines Vaters wuchs er zunächst in der Mandschurei sowie in Xinjiang auf. Später lebte er von 1981 bis 1993 in den USA, wo er sich unter anderem mit Performance- und Konzeptkunst befasste.

In Deutschland hatte er mehrere Ausstellungen, darunter die weltweit größte Einzelausstellung 2014 im Berliner Martin-Gropius-Bau. Auch an der Reformationsausstellung "Luther & The Avanet Garde" in Wittenberg 2017 wirkte er mit.

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