Arbeiten des Künstlers William Kentridge sind aktuell im Frankfurter Liebieghaus zu sehen.
epd-bild / Thomas Rohnke
Die Liebieghaus-Skulpturensammlung in Frankfurt widmet William Kentridge (62) ein umfassendes Ausstellungsprojekt. 80 Arbeiten sind bis zum Sommer zu sehen.
21.03.2018

Vom 22. März bis 26. August seien in der Schau "William Kentridge - O Sentimental Machine" mehr als 80 teils raumfüllende Arbeiten und Installationen des südafrikanischen Künstlers zu sehen, sagte Direktor Philipp Demandt am Mittwoch. Zu erleben sei ein "einzigartiges Gespräch" Kentridges mit den mehr als 3.000 Exponaten der 5.000 Jahre überspannenden Skulpturensammlung.

"O Sentimental Machine" sei nach "Jeff Koons. The Sculptur" (2012) die zweite Intervention eines Gegenwartskünstlers in die Sammlung des Liebieghauses, betonte der Museumschef.

Kentridges Kunst ist inderdisziplinär, sie führt unterschiedliche Medien und Genres zusammen. Thematisch setzt sich der Künstler mit den Folgen der Industrialisierung, des Kolonialismus und des Systems der Rassentrennung in seinem Heimatland auseinander.

Bedeutende Werkgruppen im Mittelpunkt

Das Liebieghaus präsentiert bedeutende Werkgruppen des Südafrikaners wie die erstmalig auf der Documenta 13 gezeigte Installation "Refusal of Time" (2012), die namengebende Videoinstallation "O Sentimental Machine" (2015) oder das vollautomatische Miniaturtheater "Black Box/Chambre Noire" (2005). Daneben sind auch neue Arbeiten des Künstlers zu sehen, darunter die Bronzeskulpturen-Serie "Lexicon" (2017) oder als Premiere die Skulptur "Coffee Pot" (2018).

Der in Johannesburg geborene William Kentridge ist international für seine Zeichnungen, Filme, Theater- und Opernproduktionen bekannt. Er stammt aus einer jüdischen Rechtsanwaltsfamilie, die Schwarze in Südafrikas Apartheidsprozessen vertrat. Seine Mutter Felicia war Mitbegründerin des Legal Resources Centre, das Benachteiligte in Rechtsfragen unterstützt, sein Vater Sydney Verteidiger von Nelson Mandela.

William Kentridge wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goslarer Kaiserring (2003), dem Kyoto-Preis und dem Prinzessin-von-Asturien-Preis (2017). Bereits 2013 wurde er Ehrendoktor für Schöne Künste der Yale University in Connecticut/USA.

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