DITIB Merkez Moschee in Duisburg-Marxloh
epd-bild/Udo Gottschalk
Die Zahl der Übergriffe auf türkische Einrichtungen in Deutschland ist deutlich höher als im vergangenen Jahr.
20.03.2018

Die Polizeibehörden zählten im laufenden Jahr bereits 37 Angriffe mutmaßlicher prokurdischer Aktivisten auf Moscheen, Kulturvereine oder türkische Restaurants, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) berichteten. Im gesamten vergangenen Jahr waren es insgesamt 13 solcher Übergriffe. Hintergrund des Anstiegs sei offenbar die Offensive der türkischen Armee in der Kurden-Region Afrin in Syrien.

Deutschland als Spiegel türkisch-kurdischer Konflikte

Für beide Zeiträume handele es sich um vorläufige Zahlen, die durch Nachmeldungen noch steigen oder sinken könnten, betonte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Zur angespannten Sicherheitslage zwischen Kurden und türkischen Nationalisten in Deutschland sagte sie den Funke-Zeitungen: "Deutschland ist mit Blick auf die hier lebende große Zahl von Menschen mit Bezug zur Türkei seit jeher Spiegel und Resonanzboden türkisch-kurdischer Konflikte." Dies gelte "in besonderer Weise vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in und um Afrin". Die türkische Armee geht dort seit Januar gegen die Kurdenmiliz YPG vor.

In mehreren Bundesländern hatten sich in den vergangenen Tagen Brandanschläge auf Moscheen und türkische Läden ereignet, darunter gewaltsame Übergriffe in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Berlin und Nordrhein-Westfalen.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.