Billy Graham 1993 bei einem Auftritt in Essen
epd-bild/Norbert Neetz
Mit 99 Jahren ist der baptistische Erweckungsprediger Billy Graham gestorben. Sein Leichnam wurde im Kapitol in Washington aufgebahrt - eine besondere Ehre, die meist nur bedeutenden Politikern zuteilwird.
01.03.2018

Die USA nehmen Abschied von Billy Graham: Der Leichnam des Predigers wurde am Mittwoch (Ortszeit) im US-Kapitol in Washington aufgebahrt. Präsident Donald Trump, Kabinettsmitglieder, der Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, sowie zahlreiche Angehörige nahmen an den Feierlichkeiten teil. Tausende Menschen standen Schlange, um dem bekannten Evangelisten die letzte Ehre zu erweisen.

Begräbnis am Freitag

Graham war am 21. Februar im Alter von 99 Jahren in seinem Altersruhesitz im US-Staat North Carolina gestorben. Der baptistische Erweckungsprediger prägte wie kaum ein anderer den Protestantismus in den USA. Zeit seines Lebens soll er vor mehr als 200 Millionen Menschen gepredigt haben. Zahlreiche seiner weltweiten "Kreuzzüge" wurden im Fernsehen übertragen.

Präsident Trump und First Lady Melania Trump legten im Kapitol an dem braunen Holzsarg einen Kranz nieder. Mit einer Aufbahrung im Parlamentsgebäude werden üblicherweise Präsidenten und bedeutende Politiker geehrt. Graham war der erste Religionsvertreter, der nach seinem Tod dort aufgebahrt wurde. Man ehre ihn für seinen "langen und hervorragenden Dienst an der Nation", erklärten Ryan und McConnell in einem Schreiben an die Billy Graham Evangelistic Association.

Persönliche Worte von Donald Trump

Trump widmete Graham persönliche Worte. Sein Vater Fred Trump sei ein großer Fan des Pastors gewesen, erklärte der Präsident. Er habe ihn einmal mitgenommen zu einer Predigt Grahams im Yankee-Stadion in New York. Das sei etwas ganz Besonderes gewesen. Kritik an der Aufbahrung kam vom Verband "Amerikaner für die Trennung von Kirche und Staat". Graham habe zwar vielen Menschen spirituell geholfen, räumte die Organisation ein. Doch es sei nicht Aufgabe der Regierung, ihn deswegen zu ehren.

Am Freitag wird Graham wird in seinem Heimatstaat North Carolina bestattet. Trump und Vizepräsident Mike Pence haben ihre Teilnahme an dem Begräbnis angekündigt. Geleitet wird die Trauerfeier von Billy Grahams Sohn Franklin Graham. Dieser gilt als enthusiastischer Anhänger von Präsident Trump. Billy Graham hatte sich in seinen letzten Lebensjahren aus der Politik herausgehalten.

Der frühere demokratische Präsident Bill Clinton stattete der Graham-Familie am Dienstag einen Kondolenzbesuch ab. Der Prediger sei ein "zutiefst guter Mensch gewesen", sagte Clinton laut der Billy Graham Evangelistic Association. Auch George W. Bush bezeugte seine Anteilnahme. Im "Wall Street Journal" schrieb der frühere republikanische Präsident, er habe Billy Graham 1985 kennengelernt. Mit dessen "Fürsorge und Lehre" habe sein "Weg zum Glauben" begonnen, und er habe das Trinken aufgegeben.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.