Nach einem Überfall von mutmaßlichen Kämpfern der Terrorgruppe Boko Haram auf ein Mädcheninternat im Norden Nigerias werden mehr als 90 Schülerinnen vermisst.
21.02.2018

Von ihnen fehle trotz einer Suche bisher jede Spur, sagten Bewohner der Ortschaft Dapchi am Mittwoch dem britischen Rundfunksender BBC. Ein Sprecher der Polizei sagte der nigerianischen Zeitung "Vanguard", der genaue Hergang des Überfalls sei noch unklar. Offenbar seien die bewaffneten Angreifer in einem Dutzend Autos in das Dorf gefahren und hätten Lebensmittel geplündert, bevor sie flohen.

Entführung aus Chibok 2014

Der Überfall ereignete sich am Montag. Am Dienstag hatte es zunächst geheißen, alle 900 Schülerinnen des staatlichen Internats seien vor Ankunft der Terroristen geflohen. Erst nach dem Abzug der Angreifer stellte sich heraus, dass offenbar nicht allen die Flucht gelungen war. Eine Schülerin sagte der nigerianischen "Premium Times", einige ihrer Mitschülerinnen seien verschleppt worden. Die Tat erinnert an die Entführung von mehr als 270 Schülerinnen aus dem Ort Chibok im April 2014, die weltweit Schlagzeilen gemacht hatte.

Boko Haram wird für Anschläge und Gefechte mit mehr als 20.000 Toten seit 2009 verantwortlich gemacht. Rund 2,6 Millionen Menschen wurden vertrieben. Gut 930.000 von ihnen leben der Organisation Ärzte ohne Grenzen zufolge unter erbärmlichen Bedingungen auf kleinen, von der Armee gesicherten Arealen. Die Gruppe Boko Haram, die sich zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekennt, will nach eigenen Angaben ein islamistisches Regime im Norden Nigerias errichten.

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