Auf der Geburtshilfe-Station
epd-bild / Werner Krueper
Die Erfahrungen von Müttern im Kreißsaal und auf der Wöchnerinnenstation sind einer Umfrage zufolge umso negativer, je größer die Geburtsklinik ist.
30.01.2018

Neun Prozent der Mütter, die an einer Klinik mit mehr als 2.000 Geburten pro Jahr entbunden hatten, sprachen von einer mittelmäßigen oder schlechten Erfahrung im Kreißsaal, wie aus der Studie des Hamburger Picker-Instituts hervorgeht, über die zuerst die "Süddeutsche Zeitung" berichtete (Dienstag). An Kliniken mit weniger als 1.000 Geburten pro Jahr taten dies nur gut fünf Prozent.

Zudem gaben 34 Prozent der Mütter in großen Häusern an, in den ersten Wochen nach der Geburt nur unzureichend Gelegenheit gehabt zu haben, mit Hebammen über ihre Ängste zu sprechen. An kleinen Kliniken taten dies hingegen lediglich 19 Prozent, wie es hieß.

Besser betreut

Auch fühlten sich die Wöchnerinnen laut Studie in den kleinen Geburtskliniken besser betreut, wenn es um Informationen zum Stillen, die Erfahrung im Wochenbett oder um die Frage ging, ob bei Bedarf eine Hebamme da war oder die Frauen genügend in Entscheidungen einbezogen wurden.

Die Zahl der Geburtskliniken in Deutschland nimmt indes seit Jahren ab: Gab es 1991 noch fast 1.200 Kreißsäle, waren es 2015 laut Picker-Institut nur noch rund 700. Fachleute fordern, künftig noch mehr Häuser zu schließen, um so die Qualität zu verbessern und Risiken zu minimieren. Die Forscher des Picker-Instituts hingegen mahnten, im Zuge der Zentralisierung der Geburtshilfe die Bedürfnisse von Müttern nicht zu vernachlässigen.

Das Picker-Institut will nach eigenen Angaben die Behandlungsqualität aus Patientensicht verbessern. Für die Studie befragten die Forscher zwischen 2014 und 2017 rund 9.600 Wöchnerinnen in 77 deutschen Kliniken unterschiedlicher Größe.

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