epd-bild/Jens Schulze
Erstmals nutzen mehr als 80 Prozent der Deutschen das Internet, viele fühlen sich für die digitale Lebenswelt jedoch nicht gewappnet.
23.01.2018

Das ist das Ergebnis des am Dienstag in Berlin vorgestellten D21-Digital-Index. 32 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Dynamik und Komplexität der Digitalisierung überfordere. Die Initiative D21 forderte deutlichere Anstrengungen in allen Bereichen der Bildung, "um nicht große Teile der Bevölkerung dauerhaft von der digitalen Teilhabe auszuschließen".

Die deutsche Gesellschaft sei bezüglich ihrer digitalen Möglichkeiten in vielerlei Hinsicht gespalten, hieß es. Der Digital-Index identifiziert drei Hauptgruppen: 34 Prozent sind den "Digitalen Vorreitern" zuzuordnen, Menschen die sich alltäglich und souverän in der digitalen Welt bewegen und mit den aktuellsten Entwicklungen Schritt halten. Den größten Teil machen mit 41 Prozent die "Digital Mithaltenden" aus, die sich gelegentlich in der digitalen Welt bewegen und dort einigermaßen zurechtfinden. Ein Viertel der Bevölkerung, das sind 16 Millionen Menschen, gehört zu den "Digital Abseitsstehenden". Diese partizipieren gar nicht oder nur in sehr geringem Umfang an der digitalen Welt.

Männer sind digitaler als Frauen

Vor allem die über 65-Jährigen stehen im digitalen Abseits, wie der Digital-Index zeigt. Menschen mit hoher formaler Bildung haben einen höheren Digitalisierungsgrad als Menschen mit niedriger Bildung. Männer sind digitaler als Frauen und Berufstätige mehr als nicht Berufstätige.

Auch in der Arbeitswelt sieht die Initiative D21 die Möglichkeiten der Digitalisierung nicht ausgeschöpft. Trotz zunehmender Verbreitung digitaler, tragbarer Arbeitsmittel arbeitet laut Digital-Index nur ein Sechstel der Berufstätigen zumindest teilweise mobil von unterwegs oder flexibel von zu Hause aus. Gleichzeitig erhält ein Viertel der Berufstätigen ohne Homeoffice oder Telearbeit generell nicht die Voraussetzungen hierfür vom Arbeitgeber.

Der D21-Digital-Index liefert seit 2013 jährlich ein Lagebild zum Digitalisierungsgrad der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren, inklusive der Offliner. Dafür befragt das Institut Kantar TNS jedes Jahr rund 33.000 Menschen. Die Initiative D21 ist ein gemeinnütziger Verein, der 1999 mit dem Ziel gegründet wurde, die digitale Spaltung der Gesellschaft zu verhindern. Der Initiative gehören rund 200 Mitgliedsunternehmen und -organisationen aller Branchen sowie politischer Partner von Bund und Ländern an.

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