Gefängnis in Ugandas Hauptstadt Kampala
epd-bild / Ludger Schadomsky
In Uganda soll nach dem Willen von Präsident Yoweri Museveni die Todesstrafe wieder vollstreckt werden.
19.01.2018

Museveni sagte beim Besuch eines Hochsicherheitsgefängnisses in Ugandas Hauptstadt Kampala, werde den Befehl geben, die Häftlinge im Todestrakt zu hängen, wie die Zeitung "Daily Monitor" am Freitag berichtete. Damit wolle er die enorme Zahl von Ermordungen im Land senken.

Wegen seines christlichen Glaubens habe er lange keine Zustimmung für Hinrichtungen gegeben. "Aber diese Nachsicht wird ein Problem", sagte er. "Wir müssen einige dieser Leute hängen, denn wenn man sieht, wie sie Menschen töten, verdienen sie es, getötet zu werden."

278 Häftlinge in den Todeszellen

Nach Behördenangaben sind derzeit 278 zum Tode Verurteilte in ugandischen Gefängnissen, wie die Zeitung berichtete. Bei 78 von ihnen habe der Oberste Gerichtshof die Strafe bestätigt. Eine Begnadigung kann nur durch den Präsidenten erfolgen. Auf seinem Twitter-Accout erklärte Museveni, "meine Nachsicht hat zur Folge, dass die Menschen denken, sie könnten Verbrechen begehen und damit durchkommen".

Laut Amnesty International sind in Uganda zuletzt 1999 Hinrichtungen vollzogen worden. 2009 hatte das Oberste Gericht nach einer jahrelangen juristischen Auseinandersetzung von über 400 zum Tode Verurteilten angeordnet, die Strafe in lebenslänglich umzuwandeln. Die Todesstrafe wurde jedoch nicht generell abgeschafft.

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