"Forschertage" mit Flüchtlingskindern an Bochumer Uni, 2016
epd-bild/Stefan Arend
Der Zentralrat der Muslime rechnet damit, dass die Mehrheit der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge nicht auf Dauer bleiben wird.
19.12.2017

Er sei davon überzeugt, dass von den etwa 800.000 Flüchtlingen muslimischen Glaubens, die seit 2015 nach Deutschland gekommen seien, mehr als die Hälfte wieder in ihre Heimatländer zurückkehren würden, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek der "Heilbronner Stimme" (Dienstag). Von den neu zugewanderten Muslimen seien vielleicht maximal 30 Prozent religiös. "Es wird also viel Panikmache betrieben", sagte Mazyek mit Blick auf Sorgen vor einer Islamisierung.

"Utopische Zahlen" beim Familiennachzug

Der AfD warf Mazyek vor, beim Thema Familiennachzug "völlig utopische Zahlen" zu verbreiten. "80.000 bis 120.000 Familiennachzüge werden tatsächlich erwartet", sagte Mazyek zum wahrscheinlichen Familiennachzug im kommenden Jahr. AfD-Politiker hatten im Wahlkampf von zwei Millionen Migranten durch den Familiennachzug 2018 gesprochen.

Er könne die in Deutschland verbreiteten Sorgen vor dem Fremden zum Teil nachvollziehen, sagte Mazyek. Die größte Einwanderergruppe der vergangenen Jahre in Deutschland seien allerdings die Polen und nicht syrische Flüchtlinge gewesen. "In unserer Wahrnehmung wird aber nur über Muslime gesprochen", kritisierte der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime.

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