Hafenstadt Misrata in Libyen
epd-bild/Bettina Ruehl
Die vor gut zwei Wochen eingesetzte Task Force zur Rettung von Migranten und Flüchtlingen aus Libyen meldet erste Erfolge.
14.12.2017

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) habe bisher 3.100 Menschen bei der Rückkehr in ihre Heimatländer geholfen, erklärten die zu den Vereinten Nationen gehörende IOM, das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, die Europäische Union (EU) und die Afrikanische Union (AU) am Donnerstag in Brüssel. Bis Februar sollen demnach weitere 15.000 Menschen vor allem aus den berüchtigten Gefangenenlagern in Libyen nach Hause gebracht werden. Die EU sagte für die Task Force mindestens 100 Millionen Euro zu.

Gefoltert, vergewaltigt und ermordet

UN, AU und EU hatten die Errichtung der Task Force beschlossen, nachdem Berichte über Verkäufe von Sklaven in Nordafrika Schlagzeilen gemacht hatten. Dass in den libyschen Gefängnissen Migranten gefoltert, vergewaltigt und ermordet werden, war schon seit langem bekannt. Alle Organisationen arbeiteten bereits an der Verbesserung der Lage dieser Menschen; sie wollen bereits bestehende Anstrengungen für Migranten und Flüchtlinge in Nordafrika, vor allem in Libyen, aber nun verstärken. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sprach am Donnerstag von einem "Wendepunkt".

2016 hatte die IOM rund 2.700 Menschen aus Libyen bei der Heimreise geholfen, 2017 waren es einschließlich der 3.100 bislang rund 16.600. Daneben hat das UNHCR ein neues Programm zur Rettung von Flüchtlingen aufgelegt, die nicht in die Heimat zurückkönnen. Hier gab es seit Einsetzung der Task Force Evakuierungen aus Libyen in nicht genannter Höhe. Das UNHCR will bis Anfang 2018 weitere 1.300 Flüchtlinge in europäische und afrikanische Aufnahmeländer bringen.

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