Eine Familie kehrt nach der Befreiung vom IS nach Mossul (Irak) zurück (Archivbild).
epd-bild/Sebastian Backhaus
Auch knapp fünf Monate nach der Befreiung der nordirakischen Stadt Mossul von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist die Region nach Angaben des syrisch-katholischen Erzbischofs Petros Mouche instabil.
27.11.2017

Viele verschiedene Akteure kämpften um Einfluss, sagte Mouche, der für Mossul, Kirkuk und irakisch-Kurdistan zuständig ist, am Montag bei einem Besuch in Essen. "Wir sind bereit, trotz all der Konflikte in der Heimat zu bleiben, aber wir brauchen politische und wirtschaftliche Unterstützung aus dem Ausland." Ohne Hilfe würden viele Menschen ihre Heimat für immer verlassen.

Bei einem Besuch der Caritas-Flüchtlingshilfe in Essen zeigte Mouche sich überzeugt, dass bei stabilen Verhältnissen nicht nur Binnenflüchtlinge, sondern auch Flüchtlinge aus Europa in die Ninive-Ebene zurückkehren würden. Dafür sei es wichtig, dass Gerechtigkeit und Demokratie herrschten. "Wir sind bereit zur Versöhnung und zum Zusammenleben, aber wir brauchen Sicherheit", sagte der 74-jährige Geistliche. Er selbst war im Jahr 2014 in die irakische Stadt Karakosch geflohen, nachdem der IS den Bischofssitz in Mossul in Brand gesteckt hatte.

Eine Kuh und fünf Hühner

Die Caritas-Flüchtlingshilfe Essen kündigte an, in Karakosch beim Wiederaufbau zu helfen. Aus der Region seien beim Einmarsch des IS im Sommer 2014 Zehntausende Menschen geflohen. "Jetzt stehen diese Menschen vor dem Nichts. Sie brauchen eine Perspektive und ein Signal, dass es sich lohnt, in ihre zerstörten Dörfer zurückzukommen", sagte Markus Kampling, Vorstandsmitglied der Flüchtlingshilfe. Bisher seien rund 4.500 Familien mit etwa 20.000 Menschen zurückgekehrt. Schon eine Kuh und fünf Hühner zum Start könnten helfen.

Bisher unterstützt der Verein vor allem das 2015 in der Provinz Dohuk gegründete "Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW", in dem heute knapp 10.000 Menschen überwiegend jesidischer Herkunft aus dem nördlichen Sindschar-Gebirge leben.

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