"Pegida"-Kundgebung in Dresden (Archiv-Bild).
epd-bild/Matthias Schumann
"Die Sachsen sind ja nun wirklich keine Miesepeter, sondern überwiegend freundliche Leute", sagt der designierte Ministerpräsident des Freistaates.
23.11.2017

Der designierte sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht sein Bundesland ungerecht beurteilt und will sich um eine Imageverbesserung bemühen. "Es ist nicht gerechtfertigt, wie in der Vergangenheit mit Sachsen umgegangen wurde. Die Sachsen sind ja nun wirklich keine Miesepeter, sondern überwiegend freundliche Leute", sagte Kretschmer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). Angesichts der Debatte über Fremdenfeindlichkeit im Freistaat plädierte er dafür, Argumenten von Bürgern mit Respekt zu begegnen.

"Ich bin gegen jeden Extremismus"

Kretschmer sagte: "Ich bin gegen jeden Extremismus. Gerade beim Rechtsextremismus haben wir mit dem NSU schlimme Auswüchse erlebt." Doch wäre es falsch, Bürgern das Gespräch zu verweigern, die sich "vor Überfremdung sorgen, oder nicht wollen, dass so viele Ausländer ins Land kommen". "Wir alle, Bürger wie Politiker, sollten Argumenten, auch wenn wir sie ablehnen, mit Respekt begegnen", sagte der CDU-Politiker. In den vergangenen Jahren sei dies in Deutschland und Sachsen nicht gut gelungen. "Deshalb ist die Lage so verhärtet, was Populisten in die Hände spielt", sagte Kretschmer, der im Dezember zum Nachfolger des zurückgetretenen Stanislaw Tillich (CDU) gewählt werden soll.

Sachsen und insbesondere die Hauptstadt Dresden gelten als Hochburg der fremdenfeindlichen "Pegida"-Bewegung. Bei der Bundestagswahl im September erhielt die rechtskonservative AfD die meisten Stimmen im Freistaat.

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