Kirche St. Peter und Paul in Moskau (Archivbild)
epd-bild / RUFO / Karsten Packeiser
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist am Mittwoch nach Russland. Anlass seiner Reise ist die Rückgabe der Moskauer Kathedrale St. Peter und Paul an die evangelische Kirche in Russland.
24.10.2017

Steinmeier wird bei seiner gut eintägigen Reise auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow und Vertreter der Menschenrechtsorganisation Memorial treffen. Es ist der erste Besuch eines deutschen Bundespräsidenten in Russland seit 2010.

Kirche als Diafilm-Fabrik

Die Kirche St. Peter und Paul wurde 1938 enteignet und in der Sowjetzeit als Diafilm-Fabrik genutzt. Nach dem Ende der Sowjetunion wurde die nicht mehr nutzbare Kirche schrittweise restauriert und 2008 auch wieder der lutherischen Gemeinde zur Nutzung übergeben. Die Eigentumsrechte für die Kirche und Nebengebäude erhält die Evangelisch-Lutherische Kirche Russlands (ELKR), zu der insgesamt rund 19.000 registrierte, erwachsene Mitglieder zählen, aber erst in diesen Tagen zurück.

Fokus auf evangelischer Kirche

Wegen der seit der Krim-Annexion abgekühlten Beziehungen zwischen Russland und Europa ist Steinmeiers Besuch in Moskau alles andere als Normalität. Die Reise ist als Arbeits-, nicht als Staatsbesuch mit großem Protokoll eingestuft. Steinmeier legte vor der Reise den Fokus auf den Besuch in der evangelischen Kirche. Als Außenminister hatte er sich für die Rückgabe der Kathedrale eingesetzt. Dass das nun geschieht, sei nicht nur Anlass, sondern auch Voraussetzung für die Reise, hieß es aus dem Bundespräsidialamt. Begleitet wird der Bundespräsident auf seiner Reise vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm.

Am Mittwochabend will Steinmeier außerdem eine Aufführung von Johann Sebastian Bachs "Matthäus-Passion" durch das Hamburger Ballett besuchen. Laut Intendant und Chefchoreograf John Neumeier ist auch dies eine Besonderheit in Russland. "Ballett zu religiöser Musik ist in Russland völlig fremd", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch die "Matthäus-Passion" sei dort weitgehend unbekannt.

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