Der "Alptraum setzt sich fort", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.
11.09.2017

Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei werden durch eine offenbar erneute Festnahme von Deutschen weiter belastet. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Montag in Berlin, man müsse davon ausgehen, dass über das Wochenende ein deutsches Ehepaar in Istanbul in Polizeigewahrsam genommen wurde und einer der beiden dort auch immer noch festgehalten wird. Der Außenamtssprecher sagte, der "Alptraum setzt sich fort". Es könne inzwischen jeden treffen, der in die Türkei einreisen wolle, sagte er.

Erst vor gut einer Woche wurden zwei Deutsche in Antalya festgenommen. In beiden Fällen nannte das Auswärtige Amt keine Details zu den Personen.

Keine Reisewarnung

Der Sprecher sagte weiter, er appelliere an Deutsche, die in die Türkei reisen wollen, sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, was derzeit und "unter dieser Führung" geschehen könne. Er richtete seine Worte auch ausdrücklich an Urlauber, die eine Türkeireise planen.

Die Forderung nach einer konkreten Reisewarnung für die Türkei wies er indes zurück. Man werde sich nicht dazu hinreißen lassen, Reisehinweise politisch zu missbrauchen, sagte er. Konkrete Reisewarnungen gelten derzeit etwa für Bürgerkriegsstaaten wie Libyen, Syrien oder Jemen. Das Auswärtige Amt hatte aufgrund der Festnahmen in der Vergangenheit allerdings seine Reise- und Sicherheitshinweise für die Türkei verschärft. Dass es in Zukunft auch eine tatsächliche Reisewarnung gibt, sollten willkürliche Festnahmen weitergehen, schloss der Sprecher allerdings nicht aus.

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