Berlin (epd). Er habe sich davon überzeugen können, dass es beiden den Umständen entsprechend gut geht, hieß es in der Nacht zum Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Beide Gespräche seien intensiv gewesen und hätten jeweils über eine Stunde gedauert.
Der Berliner Menschenrechtsaktivist und IT-Experte Peter Steudtner, der am 5. Juli in der Türkei festgenommen worden war, konnte zum ersten Mal von einem Botschaftsvertreter besucht werden. Er sitzt in einem Gefängnis westlich von Istanbul ein. Die türkischen Behörden werfen ihm und weiteren inhaftierten Menschenrechtsaktivisten die Unterstützung einer Terrororganisation vor.
Deutsch-türkische Beziehungen belastet
Die Inhaftierung Steudtners, des "Welt"-Korrespondenten Yücel sowie der Journalistin Mesale Tolu belastet derzeit die deutsch-türkischen Beziehungen. Tolu wurde Ende April in Istanbul festgenommen. Ihr wird die Mitgliedschaft in einer verbotenen linksextremen Organisation vorgeworfen. Sie sitzt mit ihrem zweijährigen Sohn in einem Frauengefängnis ein.
Yücel, der die deutsche und die türkische Staatsbürgerschaft besitzt, war am 14. Februar in Polizeigewahrsam genommen worden, nachdem er sich selbst den Behörden gestellt hatte. Die Justizbehörden werfen ihm "Terrorpropaganda" und "Aufwiegelung der Bevölkerung" vor. Yücel und Tolu waren bereits von Botschaftsmitarbeitern besucht worden.
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