Die Schriftstellervereinigung würdigt die Ehefrau des verstorbenen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo.
11.08.2017

Das PEN-Zentrum Deutschland hat die chinesische Künstlerin und Lyrikerin Liu Xia zum Ehrenmitglied ernannt. Damit wird die Ehefrau des verstorbenen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo für ihre künstlerische Arbeit und ihre Rebellion gegen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit gewürdigt, wie das PEN-Zentrum am Freitag in Darmstadt mitteilte.

Liu Xia gehörte in den 1980er Jahren zur Pekinger Künstlerszene. Mit der Niederschlagung der Menschenrechtsbewegung im Jahr 1989 gerieten sie und ihr späterer Ehemann Liu Xiaobo immer stärker ins Visier der chinesischen Sicherheitsorgane. Die Arbeiten von Liu Xia werden als Anklage gegen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in China verstanden.

Seit 2010 unter Hausarrest

Die 56 Jahre alte Dichterin, Malerin und Fotografin steht seit 2010 unter Hausarrest. Auch nach dem Tod ihres Mannes Mitte Juli steht sie laut PEN-Zentrum weiter unter strenger Überwachung. Viele Staaten, darunter Deutschland und die USA, forderten bereits eine Ausreiseerlaubnis für Liu Xia. Lu Xiaobo war am 13. Juli im Alter von 61 Jahren gestorben. Die chinesischen Behörden gerieten vor dem Tod des Dissidenten international unter Druck, weil sie dem schwer an Leberkrebs erkrankten Xiaobo eine Behandlung im Ausland verwehrten.

Das PEN-Zentrum Deutschland ist eine der weltweit mehr als 140 Schriftstellervereinigungen, die bei PEN International vereint sind. Die drei Buchstaben stehen für die Wörter Poets, Essayists, Novelists. Der PEN wurde 1921 in England als literarischer Freundeskreis gegründet. Mit der Ehrenmitgliedschaft zeichnet das deutsche Zentrum internationale Autoren und Künstler aus, die wegen ihrer Tätigkeit und ihres Engagements für die Freiheit des Wortes verfolgt werden.

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