Flüchtlingskind in der Türkei (Archivbild)
epd-bild / Thomas Lohnes
Auf der Flucht seien Kinder häufig der Gefahr ausgesetzt, skrupellosen Schmugglern in die Hände zu fallen, ausgebeutet oder misshandelt zu werden, heißt es in einem veröffentlichten Unicef-Bericht.
05.07.2017

In den Gastländern hätten sie häufig nicht den nötigen Zugang zu Hilfen, um sich zurechtzufinden und ein neues Leben zu beginnen. Die Staatengemeinschaft solle sich zudem für bessere Chancen der Kinder in ihren Heimatländern einsetzen, erklärte Unicef vor Beginn des G20-Gipfels in Hamburg.

Rund sieben Millionen Mädchen und Jungen aus West- und Zentralafrika verlassen dem Bericht zufolge jedes Jahr ihre Heimat aufgrund von Armut, Perspektivlosigkeit, Terror und Umweltkatastrophen. Kinder und Jugendliche stellten damit mehr als die Hälfte der zwölf Millionen Flüchtlinge und Migranten aus dieser Region.

Interviews mit Kindern und Familien

Drei Viertel von ihnen suchten auf dem eigenen Kontinent Schutz und ein besseres Leben, weniger als ein Fünftel komme nach Europa, heißt es in der Studie mit dem Titel "Auf der Suche nach Chancen". Wegen des Klimawandels, anhaltender Konflikte und des Bevölkerungswachstums werde die Zahl der flüchtenden Kinder voraussichtlich weiter zunehmen.

Für den Bericht wertete Unicef nach eigenen Angaben Interviews mit geflüchteten Kindern und Familien über die Gründe für Flucht, Vertreibung und Migration aus und analysierte die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind. Der Report zeige, dass die Ursachen sehr komplex sind: Dazu gehörten der Konflikt mit der Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria, Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen, aber auch fehlende Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Auch die bessere Verfügbarkeit von Informationen durch Internet und soziale Medien trage kurzfristig dazu bei, dass mehr junge Menschen den Aufbruch in ein anderes Land wagen, hieß es.

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