Inmitten der seit drei Monaten anhaltenden Anti-Regierungsproteste hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro den Mindestlohn erhöht.
03.07.2017

Dieser solle ab Juli um 50 Prozent auf rund 250.000 Bolivar steigen, kündigte Maduro am Sonntag (Ortszeit) im Staatsfernsehen an, wie die Tageszeitung "El Nacional" berichtete. Auf dem Schwarzmarkt entspricht der neue Mindestlohn rund 35 US-Dollar. Die Inflation beträgt mehr 800 Prozent und ist damit die weltweit höchste.

Bereits drei Mal ließ Maduro in diesem Jahr den Mindestlohn anheben. Die Maßnahmen brachten der notleidenden Bevölkerung jedoch kaum Erleichterung. Venezuela steckt in einer schweren Wirtschaftskrise mit dramatischen Versorgungsengpässen bei Lebensmitteln und Medikamenten.

Maduros Rücktritt gefordert

Seit April gehen fast täglich Tausende Menschen auf die Straße und verlangen die Absetzung der sozialistischen Regierung. Bei gewaltsamen Ausschreitungen kamen mindestens 85 Menschen ums Leben. Am 30. Juli will Maduro eine Abstimmung über eine verfassungsgebende Versammlung einberufen. Die Opposition protestiert gegen diese Pläne, weil sie befürchtet, dass die Macht des Parlaments damit noch weiter eingeschränkt werden soll.