Protest vor dem G20-Gipfel
epd-bild/Rolf Zöllner
Eine Woche vor dem G20-Gipfel hat die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs dazu aufgerufen, gewaltfrei für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einzutreten.
30.06.2017

"Bleiben Sie gelassen in diesen aufgeregten Tagen - das gilt vor allem für die Gipfeltage hier in Hamburg." An allen anderen Tagen aber gelte: "Lassen Sie sich bitte aufregen von der Gelassenheit der Welt angesichts von Unrecht und Gewalt", formulierte die evangelische Theologin in einem Schreiben an alle Gemeinden in Hamburg und Umgebung. Zum G20-Gipfel kommen am 7. und 8. Juli die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zusammen.

Stärkung der UN-Strukturen

Die Kirche sei eine wichtige Stimme innerhalb der Zivilgesellschaft, sagte die evangelische Theologin. Viele kirchliche Initiativen und Organisationen planten Veranstaltungen im Vorfeld und friedliche Aktionen während des G20-Gipfels. "Sie arbeiten eng mit Organisationen der Zivilgesellschaft zusammen, um zentrale Themen wie die Stärkung der UN-Strukturen oder den Einsatz für einen umfassenden Staaten-Entschuldungsmechanismus mit klaren Positionen zu vertreten."

Auch Kundgebungen und Demonstrationen seien "Ausdruck einer lebendigen Demokratie", unterstrich Fehrs. Nur gewaltfrei könne man glaubwürdig für Frieden und Gerechtigkeit eintreten. "Als Kirche verurteilen wir ausdrücklich jeden Aufruf zum Hass und zur Gewalt", erklärte die Bischöfin.

Am Vorabend des Gipfels treffen sich Vertreter der großen Religionen am Donnerstag zum Friedensgebet. An der Andacht unter dem Titel "Religionen erheben ihre Stimme" in der Universität werden Aleviten, Bahai, Buddhisten, Christen, Hindus, Juden und Muslime teilnehmen. Am zweiten Gipfel-Tag, Samstag (8. Juli), gestaltet Fehrs gemeinsam mit evangelischen und katholischen Kollegen sowie Kirchenvertretern aus Kenia und von Barbados einen ökumenischen Gottesdienst in der Hauptkirche St. Katharinen.

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