Symbolbild Arbeit und Digitalisierung
epd-bild/Norbert Neetz
Wie aus einer Sonderauswertung des Indexes Gute Arbeit des DGB hervorgeht, geben 46 Prozent der Befragten an, dass die Arbeitsbelastung durch neue Technologien im Job steigt.
03.05.2017

54 Prozent sagen, ihre Arbeitsmenge ist größer geworden. 69 Prozent beklagen, dass sie ständig unterbrochen oder gestört werden. Für die Umfrage wurden rund 10.000 Beschäftigte dazu befragt, wie sie die Auswirkungen der Digitalisierung einschätzen.

Anti-Stress-Verordnung

"Die Digitalisierung macht Arbeit nicht unbedingt besser", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Sie forderte die Politik auf, zu handeln und Stressfaktoren abzubauen. Ähnlich äußerte sich IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban. Durch die ständige Erreichbarkeit über E-Mails oder andere digitale Kommunikationstechnologien sei die Zahl der Überstunden gestiegen und damit auch die Mehrbelastung.

Urban bekräftigte seine Forderung nach einer Anti-Stress-Verordnung, die gesetzlich verankert werden sollte. Er betonte dabei die Bedeutung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Die Einhaltung des goldenen Dreiecks von einem Acht-Stunden-Tag, einer 40-Stunden-Woche und mindestens elf Stunden Ruhezeit sei gerade in der digitalen Arbeitswelt einzuhalten, um Arbeitnehmer vor Arbeitsverdichtung und Hetze zu schützen, sagte der Gewerkschafter.