18.08.2011

Bewertung

Liturgie
3
Predigt
4
Musik
3
Atmosphäre
4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das schlichte Gemäuer, die knorrigen Bäume und die Ruhe vermitteln an diesem strahlenden Sommermorgen ein Gefühl von Ewigkeit. Die ältesten Steine der Dorfkirche von Eckolstädt in der Nähe von Jena stammen aus der Zeit um 1100. Ganz anders sieht es innen aus: Die helle Jugendstilausmalung ist frisch. Die Kirche muss erst kürzlich renoviert worden sein. Drei Emporen auf engem Raum übereinander rechnen mit großem Andrang. Das ist in vielen ­Kirchen Thüringens so. Heute kommen immerhin 16 Besucher – jüngere und ältere.

Sie werden von Pastorin Ulrike Magirius-Kuchenbuch herzlich begrüßt. Das Eingangslied „Die güldene Sonne“ passt. Der Gesang ist in Anbetracht der Besucherzahl ordentlich. Aber was ist das? Immer wieder Störgeräusche. Nach dem Gottesdienst ist zu erfahren, dass der Blasebalg der Orgel und eine Pfeife kaputt sind. Ein ganzer Ton fehlt. Von daher ist die Leistung des Organisten zu bewundern. Hoffentlich kann die Gemeinde das Geld bald auch für diese Reparatur auftreiben.

„Liebe ist das Kriterium des Glaubens“, erklärt Ulrike Magirius-Kuchenbuch in ihrer Predigt. Das veranschaulicht sie mit der Geschichte von Jesus, der am Sabbat einen Kranken heilt (Johannes 5). Den Vorwurf, er habe gegen das Gesetz verstoßen, kontert Jesus mit der Feststellung: Der Menschen Ehre liege nicht in der Erfüllung von Gesetzen, sondern in der Liebe. Und die kann nur Gott den Menschen schenken.

Während der Predigt schweift der Blick immer wieder zur Kanzel, auf der in großen Lettern steht: „Gott die Ehre.“ Die Kanzel ist direkt über dem Altar angebracht. Ein typisch thüringischer Kanzelaltar, der signa­lisiert: Das Wort steht über dem Sakrament. Die klugen Predigtworte, die aber nicht von dieser Kanzel, sondern vom Lesepult kommen, lassen sich so zu­sammenfassen: Ehre durch Barmherzigkeit, Würde durch Güte, Respekt durch Engagement für den Nächsten.

Später kommt die Pastorin auf eine Protestkundgebung zu sprechen, die am Vortag in Erfurt vor dem Landeskirchenamt stattfand. Es wurde gegen Stellenkürzungen demonstriert. Der Gemeindebezirk beispielsweise, zu dem Eckolstädt gehört, soll bis 2013 mit dem Pfarramt Dorndorf zusammengelegt werden. Auf eine Pfarrstelle kämen dann elf Predigtplätze. Mit einer fein gespielten „Partita in d-Moll“ von Bach klingt der Gottesdienst aus – hoffnungsvoll, möchte man sagen. Der jungen Violinistin hätte man gerne länger zugehört.

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Kontaktinformationen der Gemeinde

Pfarramt Eckolstädt
Im unteren Dorf 51
99510 Eckolstädt
Telefon 03 64 21 / 2 27 25
Fax 03 64 21 / 2 35 23
E-Mail: pfarramt.eckolstaedt@freenet.de
Internet: Ev. Kirchengemeinde Eckolstädt

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