Erfolg ist: langweilig. Da warten wir mit unserem Schokoladenbein extra das Ende der Gruppenspiele in der EM-Qualifikation ab – und es passiert nichts. Alles kommt wie erwartet. Deutschland und Spanien halten sich schadlos, erzielen mit zehn Siegen in zehn Spielen 30 Punkte. Mehr geht nicht. Eindrucksvoll!

Es ist jetzt ganz klar, wer die Favoriten bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sind – die Spanier und die Deutschen.

Also, etwas mehr Spannung hätte es schon sein dürfen. Es muss ja nicht gleich ein Entscheidungsspiel sein. Oder doch? Wie damals, bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Italien.

Hier mit einem Klick noch mal auszugsweise anzusehen.

Die Gemengenlage: Deutschland hatte den Gruppensieg so gut wie verpasst, musste gegen Wales gewinnen – sonst hätte die WM ohne die Deutschen stattgefunden, und Franz Beckenbauer wäre als Teamchef zurückgetreten.

Schon die Rahmenbedingungen – lauter Ausrufezeichen! Das Spiel findet sechs Tage nach dem Fall der Berliner Mauer statt! Die Bandenwerbung – viele Grüße aus längst vergangenen Zeiten. Agfa! Fotofilme – welche Werbeagentur würde dafür heute noch teure Bandenwerbung schalten? Fast jeder fotografiert doch digital. Oder Atari! Der Computer, auf dem die heute 40-Jährigen an pixelnden Bildschirmen Spiele gespielt haben. Und der Kommentar, Dieter Kürten! Diese nüchterne Sprache, wie wohltuend, ganz ohne die Effekthascherei und Hysterie, die heute scheinbar unvermeidlich sind. Und am Ende des Zusammenschnitts geht’s zurück ins Studio – zu Günther Jauch! Allein dafür lohnt es sich, mal reinzuklicken.

Zumal dieses Spiel an eines erinnert: Deutschland schaffte die Quali durch dieses 2:1 über Wales mit Mühe und Not, und gut ein halbes Jahr später wurden sie Weltmeister. Turniere entfalten ihre eigene Dynamik, technisch und taktisch unterlegene Gegner kämpfen, oft mit Glück, die Favoriten nieder. Das wird 2012 in Polen und der Ukraine nicht anders sein.

Das wird: nicht langweilig!