Grund und Boden darf kein Privatbesitz sein

"Das ist ein räuberisches System"
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Pixabay

Eine endliche Ressource - unser Grund und Boden.

Grund und Boden gehören in die öffentliche Hand, sagt Wissenschaftler Dirk Löhr aus Trier. Ein Hörtipp.

Eigentlich wolte ich diese Woche mal wieder über ein schönes Wohnprojekt, also ein gelungenes privates Wohnglück, schreiben. Doch dann hörte ich einen Podcast aus der Reihe des BDA-Denklabors (BDA=Bund Deutscher Architekten). Und diese Folge war so interessant, dass ich hier gerne für ein Nachhören werben möchte.

Das Thema: Grund und Boden!

Wer wohnen will, braucht Platz. Doch der Platz auf der Erde ist begrenzt und sollte daher gerecht verteilt werden. Genau das geschieht nicht.

Für den Wissenschaftler Dirk Löhr ein Skandal. Der Steuerrechtler von der Uni Trier ist Mitbegründer der Initiative Grundsteuer. Zeitgemäß! und er war Mitglied des vom Bundesinnenminesteriums initiierten Fachdialogs Erbbaurecht. Er weiß wovon er spricht, wenn er fordert: Deutschland müsse endlich aus dem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf erwachen und dieses "räuberische System" (Kosten vergesellschaften, Gewinne privatisieren) grundlegend ändern.

Vieles ist provokant, was Löhr sagt, vielleicht auch zu sehr zugespitzt. Aber seine Argumente sind logisch und treffend. Ich schätze die Reihe des BDA-Denklabors schon länger und habe über die Bodenfrage hier schon öfter geschrieben. Diese Podcastfolge war noch mal ein echter Weckruf.

Schön ist dann auch der inhaltiche Bogen, den die beiden Gesprächspartner (die Fragen stellt der Architekt Herbert Hofer) spannen: Von der Bibel über Schiller bis hin zu Kapitalismuskritiker Thomas Piketty. Reinhören lohnt.

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Über diese Kolumne

Dorothea Heintze lebt in einer Baugemeinschaft in Hamburg und weiß aus eigener Erfahrung: Das eigene Wohnglück finden ist gar nicht so einfach. Dabei gibt es tolle, neue Modelle. Aber viele kennen die nicht. Und die Politik hinkt der Entwicklung sowieso hinterher. Über all das schreibt sie hier.

Dorothea Heintze
Eine Landkommune war der Jugendtraum von Dorothea Heintze, geworden ist es eine glückliche Kleinfamilie in der Großstadt. Aktuelle Weiterentwicklung: Eine Baugemeinschaft. Wie findet man das eigene Wohnglück? Wer und was hilft? Wieso gibt es so wenig kreative Ideen in der Politik. Und warum gibt es so wenig Gemeinwohl im Wohnungsbau? Über all das geht es in dieser Kolumne. Sie haben eigene Ideen? Fragen? Schreiben Sie der Autorin.

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