Wann sieht man schon Herbert Grönemeyer, Claudia Schiffer und Wolfgang Huber bei einer gemeinsamen Werbekampagne? Beim Live-8-Konzert in Berlin standen sie Seite an Seite an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, deren Turm ein weißes Band schmückte. Weiße Bänder hingen auch am Trevi-Brunnen in Rom und an der St. Paul's Cathedral in London. In 72 Ländern hatten und haben Bürgerinnen und Bürger ein gemeinsames Ziel: Sie wollen, dass Armut noch in dieser Generation zu Geschichte wird. Sie haben genug davon, das faszinierend schöne Afrika als einen Kontinent von Hunger, Armut und Flüchtlingselend zu sehen. Sie wollen nicht länger zuschauen, wie eine ganze Generation von aidskranken Müttern ihren kleinen Kindern Erinnerungsbücher schreibt, weil sie zur Unzeit sterben muss. Das weiße Band gegen Armut ist ein Zeichen der Verbundenheit. So schlicht, dass es jeder selbst machen kann aus einem kleinen Stück Stoff, aus einem Bettlaken. Es ist ein Hoffnungszeichen, ein Nein zur Kapitulation vor Hunger, Tod und Gleichgültigkeit. Zweihunderttausend haben sich schon beteiligt an der weltweiten Unterschriftenaktion bei www.deine-stimme-gegen-armut.de. Es geht dabei nicht um Idealismus. Viele Menschen machen Urlaub an den Küsten Afrikas, sie haben im eigenen Freundeskreis erlebt, was es heißt, an Aids zu sterben. Sie wollen die Augen nicht mehr davor verschließen, dass alle drei Minuten ein Kind verhungert. Darum fordern sie die Vereinten Nationen auf, bei der Umsetzung der Millenniumsziele auf Kurs zu bleiben die Halbierung der extremen Armut bis 2015 steht dabei ganz oben auf der Agenda. Die Beschlüsse des G8-Gipfels, der die Entwicklungshilfe für Afrika bis 2010 verdoppeln will, weisen in die richtige Richtung. Von dem beschlossenen Schuldenerlass können achtzehn Länder sofort profitieren auch Nicaragua und Bolivien. Auch wenn das schnell in Vergessenheit geriet, weil stattdessen der Terror in London die Schlagzeilen beherrschte wir dürfen nicht vergessen, dass es ohne Gerechtigkeit keinen Frieden und keine Sicherheit gibt. Natürlich wurde und wird darüber gestritten, wo die Mittel herkommen sollen. "Ich habe den Regierungschefs zugesagt, dass sie euer Geld verteilen dürfen", sagte Bob Geldorf den Massen beim Live-8-Konzert. Das klingt vollmundig, wenn man auf die Gerechtigkeitslücke im eigenen Land sieht. Schließlich gelten inzwischen auch bei uns knapp 14 Prozent der Bevölkerung als arm und fast ein Viertel der Bevölkerung hat das Gefühl, zu den Verlierern zu gehören, für die keiner mehr eintritt. Die Bereitschaft, radikale Parteien zu wählen, scheint wieder einmal zuzunehmen. Aber möglicherweise gibt uns gerade das Armutsproblem im eigenen Land ein Gefühl für die politischen Gefahren extremer Armut. Das wurde mir in einem Slumviertel in Kairo deutlich, wo die radikalen Muslime immer mehr Anhänger finden. Ein Priester dort sagte, er setze keine Hoffnung auf den christlich-islamischen Dialog. Um die Spannungen abzubauen, gäbe es nur drei Mittel: Entwicklung, Entschuldung und fairen Handel. Er weiß, wovon er spricht. Neulich hatte eine Frau ihm gebeichtet, sie hätte am Fastentag vor Hunger gegessen. "Du musst dir keine Sorgen machen", hat er gesagt. "Du fastest immer. Jetzt sind andere gefragt." Recht hat er. Verantwortliche und transparente Politik ist gefragt auch in Afrika. Damit Armut Geschichte wird. Cornelia Coenen-Marx
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