Ehrenamtliche Telefonberaterin im Kurzinterview

"Angehörige vergessen oft, etwas für sich zu tun"
Als ehrenamtliche Telefonberaterin gibt Katrin Nolte-Reimers Angehörigen von psychisch erkrankten Menschen Tipps.

Hanna Lenz

Als ehrenamtliche Telefonberaterin gibt Katrin Nolte-Reimers Angehörigen von psychisch erkrankten Menschen Tipps.

Als ehrenamtliche Telefonberaterin gibt Katrin Nolte-Reimers Angehörigen von psychisch erkrankten Menschen Tipps.

Katrin Nolte-Reimers ist ehrenamtliche Telefonseelsorgerin beim Landesverband der Angehörigen psychisch Erkrankter Hamburg (LApK).

Was brauchen die Verwandten?

Die Sorgen und Nöte der Angehörigen sind sehr groß. Sie wollen helfen und fragen sich, wie. Oft lehnen Kranke Hilfsangebote ab. Wie helfen Sie?
Wir hören zu, geben Tipps und verweisen an Selbsthilfegruppen oder andere Möglichkeiten. Belastete Angehörige vergessen auch, etwas für sich zu tun.

Welche drei Dinge muss man für ­dieses Ehrenamt mitbringen?

Empathie, ein offenes Ohr und persönliche Erfahrung. Ansonsten reicht eine kleine Einweisung.

Warum machen Sie das?

Ich habe selbst ein erkranktes ­Familienmitglied. Der Landesverband der Angehörigen psychisch Erkrankter Hamburg (LApK) hat mir sehr geholfen. Also wollte ich etwas zurückgeben. ­Dazwischen lagen aber Jahre der ­Erfahrung.

Wie viel Zeit investieren Sie?

Einmal im Monat je zwei Stunden ­Bereitschaft am Telefon und eine Woche Betreuung des Anrufbeantworters.

Was war eine schöne Situation?

Es ist für mich immer schön, wenn es einem Betroffenen besser geht oder ­eine Dankesmail kommt.

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