Posteingang - Nairobi
epa05229513 A Kenyan woman negotiates the price with a local taxi driver in the streets of Nairobi, Kenya, 24 March 2016. US ride sharing service company Uber on 23 March 2016 launched its services in Mombasa, Kenya expanding its global network to 399 cities. Uber management had asked police to protect its company_s drivers and passengers from criminals, due to the high increase of attacks on their drivers by their competitors since it was launched in the country arguing over prices. EPA/DANIEL IRUNGU pa05229513 Eine kenianische Frau verhandelt den Preis mit einem lokalen Taxifahrer in den Straßen von Nairobi, Kenia, am 24. März 2016. Die US-amerikanische Mitfahrzentrale Uber startete am 23. März 2016 ihre Dienste in Mombasa, Kenia, um ihr globales Netzwerk auf 399 Städte auszudehnen. Das Uber-Management hatte die Polizei gebeten, die Fahrer und Passagiere seines Unternehmens vor Kriminellen zu schützen, da die Angriffe der Wettbewerber auf ihre Fahrer seit ihrer Einführung im Land stark zugenommen hatten und über die Preise stritten. EPA / DANIEL IRUNGU
Daniel Irungu/dpa/picture-alliance
Uber statt Matatu
In Nairobi haben sich Taxi-Apps wie Uber längst durchgesetzt. Unsere Autorin nutzt sie - mit schlechtem Gewissen
Manoel Eisenbacher
14.05.2019

In Nairobi gibt es keine Straßen- oder U-Bahnen, keine öffentlichen Busse. Matatus – private Kleinbusse – nehmen einen für rund fünfzig Cent mit, aber sie fahren nur auf den großen Routen. In abgelegenen Stadtteilen oder spätabends geht es nicht ohne Taxi. Anders als in Deutschland haben sich hier längst die TaxiApps durchgesetzt und klassische Taxizentralen verdrängt. Uber, Taxify und Little sind die beliebtesten. Sie funktionieren alle ähnlich, ohne Anruf. Ich gebe auf meinen Smartphone in der App ein, wohin ich will. Die App schlägt mir dann einen Fahrer in der Nähe vor und berechnet den Preis für meine Fahrt. Fünf Kilometer zum Beispiel kosten zwischen vier und acht Euro. Dann muss ich nur noch bestätigen und bekomme eine Nachricht, wenn der Fahrer da ist. Wenn ich will, kann ich ihn vorher anrufen.

Manoel Eisenbacher

Birte Mensing

Birte Mensing ist als freie Journalistin oft in Afrika unterwegs.

Das ist bequem, günstig und auch relativ sicher, weil ich die Fahrer in der Regel hinterher auch bewerten kann. Aber die Arbeitsbedingungen sind problematisch, das erzählen mir mehrere Fahrer. Sie müssen zwischen zehn und 20 Prozent der Einnahmen an die App-Unternehmen abgeben. Diese bestimmen die Fahrpreise und drücken sie jeden Monat weiter, weil die Konkurrenz immer größer wird. Gleichzeitig steigen die Lebenshaltungs- und Spritkosten. Die Preise werden zudem nach Strecke berechnet und nicht nach Zeit. Wenn die Fahrer also im Stau stehen und stundenlang nicht voran kommen, haben sie Pech. 

Was tun? Ich gebe den Fahrern jetzt zumindest immer mehr Geld, als die App berechnet. Und von einigen speichere ich die Nummer und rufe sie an, wenn ich weiß, dass lange Strecken anstehen. So wie früher die normalen Taxifahrer. Aber wenn ich spontan irgendwo hin will, greife ich doch wieder zu App. Schließlich ist Nairobi riesig, und mein vertrauter Fahrer meist genau am anderen Ende der Stadt unterwegs.

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