Der April in Bangkok ist heiß - das Wasser zum Neujahrsfest eisgekühlt
Songkran New Years festival.
Lonely Planet Images/Getty Image
Guten Rutsch
Der traditionelle Jahreswechsel wird in Thailand im April mit dem Songkran gefeiert.
26.03.2018

In diesem Jahr werde ich das erste Mal Songkran mitfeiern, den Jahreswechsel nach dem traditionellen Mondkalender. Alle reden schon davon, am 13. bis 15. April ist es so weit. Songkran wird in Bangkok als tropischer Straßenkarneval ge­feiert, vor allem soll es dabei immer ­wieder zu Wasserschlachten kommen. ­Alle bespritzen oder über­schütten sich gegenseitig mit eisgekühltem ­Wasser. ­Passt gut, denn der April ist der ­heißeste Monat. Die Trockenzeit ­endet, und die Regenzeit beginnt mit einer extrem starken Hitzephase.

Privat

Carsten Körber

Carsten Körber ist Auslandspfarrer in Thailand.
Songkran bedeutet Übergang. Das Wasser bei dem Fest symbolisiert die Reinigung (von bösen Geistern) und die Lebenserneuerung. Religiöse und traditionelle Familien pflegen dazu ein schönes Ritual: Die Jüngeren gießen den Älteren zum Zeichen der Wertschätzung und Hochachtung Jasminwasser über die Hände und lassen sich von diesen Händen segnen. Die lebensspendende Kraft der Älteren wird weitergegeben an die Jüngeren. Das erinnert mich an die christliche Taufe, bei der wir ja ebenfalls mit Wasser reinigen und segnen.Die meisten Thai begehen die drei Songkran-Feiertage in einer bestimmte Abfolge: Am ersten Tag, der gleichzeitig der letzte Tag des tradi­tionellen Jahreskreises ist, bringen sie ihre Wohnungen auf Hochglanz. ­Alles muss gesäubert werden. Am zweiten Tag kaufen sie Lebensmittel und Geschenke ein, kochen aufwendig und bereiten alles für die Festivitäten vor.

Am dritten Tag besuchen sie Verwandte, bringen den Mönchen in den Tempeln vorbereitete Speisen und feiern auf den Straßen. Buddha-Statuen werden in Prozessionen durch die Orte getragen. Die Stimmung ist lebhaft und übermütig – ein rauschendes, oft feuchtfröhliches Fest, zu dem aber auch stille Momente ge­hören: Fromme Thai errichten in den Tempelvorhöfen kleine Chedis: spitze Türme aus Staub und Sand, in die sie bunte Fähnchen stecken. Eine Er­innerung, dass wir von Staub genommen sind und zu Staub werden. Ich freue mich auf bunte, nasse Festtage und einen guten Rutsch.

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