Unsichtbare Macht
Facebook sperrt willkürlich Beiträge. Wenn einen das stört, bleibt nur, sich abzumelden.
Tim Wegner
21.02.2018

Facebook löscht Verstöße gegen seine Gemeinschaftsstandards. Aber wie viele Beiträge es darüber hinaus nach welchen Kriterien löscht, bleibt unklar. So klagte der prokurdische Blogger Kerem Schamberger unlängst über den Schwund Tausender Follower. Einige seiner Anhänger erklärten, sie hätten die Gefolgschaft gar nicht aufgekündigt. Hat Facebook die Verbindung gekappt? Das Netzwerk dementierte.

Tim Wegner

Michael Güthlein

Michael Güthlein ist Redakteur am Magazin-Desk von chrismon, epd Film und JS-Magazin. Zusammen mit Konstantin Sacher schreibt er die Kolumne "Väterzeit". Er hat Journalismus, Geografie und Germanistik in Mainz und Bamberg studiert. Er schreibt am liebsten über gesellschaftspolitische Themen und soziale Gerechtigkeit.

Die anonyme Internetaktivistin und Grimme-­Online-Award-Preisträgerin Barbara verbreitet Aufkleber gegen Hass und Intoleranz. Mitte Januar beschwerte sie sich: Facebook sperre ihre Beiträge. Facebook entschuldigte ­
sich und schaltete sie wieder frei. Ähnlich erging es den ­Titanic-Chefredakteuren Leo Fischer und Tim Wolff – und der Autorin Stefanie Sprengnagel. Facebook kontrolliert einen bedeutenden Teil der ­Kommunikation im Netz – und das bei weitgehender Intransparenz seiner Regeln. Es nimmt Einfluss auf die politische Meinungsbildung. Aber Facebook ist nur eine kommerzielle Website, die Reichweite gegen Daten tauscht. Wer sich ­seiner Willkür nicht aussetzen will, sollte das soziale Medium verlassen.

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