Der letzte Urnengang endete in einer Staatskrise, nun ruft Mugabe wieder zur Stimmenabgabe, schreibt Auslandspfarrer Klaus-Peter Edinger in dieser E-Mail aus Simbabwe

Es ist schwer, mit Zuversicht in die Präsidentschaftswahl zu gehen, die Langzeitherrscher Robert Mugabe im März abhalten lassen will. Bei der letzten Wahl vor vier Jahren wurden Oppositionelle bedroht, misshandelt, ermordet. Es kam zur Staatskrise. Als Kirchen betreuten wir damals Hunderte von Flüchtlingen. Einer davon war der heute 22-jährige Journalist Tafadzwa Chinungu (Pseudonym), den ich für vertrauenswürdig halte.

In einem Brief an mich schildert er die bedrückende Lage: „Mugabes Partei, die ZANU-PF, macht sich auf die gleiche Weise warm wie 2008. Sie schickt Militärtruppen in verschiedene Teile des Landes, um Bevölkerung und Oppositionsanhänger einzuschüchtern. Bewohner von Nyazura, einer Kleinstadt im Osten, berichten, wie schwerbewaffnete Soldaten von Tür zu Tür gingen und die Leute davor warnten, die Oppositionspartei MDC zu wählen. In zwei der dortigen Grundschulen stoppte der Unterricht, denn die Schüler waren außer sich vor Angst.

In Darwendale, einem Ort nahe Harare, stürmten Soldaten und junge Mugabe-Anhänger ein Stadion, in dem eine MDC-Versammlung vorbereitetwurde. Sie nahmen Zelte auseinander, rissen Poster in Stücke und zündeten das Gras an. Die Veranstalter mussten an einen anderen Ort ausweichen.

Es braut sich einiges zusammen in der Hexenküche des Mugabe-Regimes. Nichts aber hört man vom SADC, dem Zusammenschluss der südafrikanischen Staaten, wie er versuchen will, die Zivilbevölkerung zu schützen.“
 

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