Grandios gescheitert
Öffentlicher Segen für Schwule und Lesben? Nicht in der Kirche Württembergs
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
21.12.2017

Diese Blamage hätte man Landesbischof Frank Otfried July und der Leitung der württembergischen Landeskirche gern erspart. Diese Enttäuschung hätte man vor allem nicht den betroffenen schwulen und lesbischen Paaren bereiten dürfen. Die Synode der Kirche lehnte es ab zu erlauben, sie in einer öffentlichen Feier, einer Art Trau­gottesdienst, zu segnen. Die Spitze der Landeskirche hatte etwas ganz anderes empfohlen, sie wollte die öffentliche Segnung den Pfarrern und Gemeinden freistellen. Das wäre eine wirklich evangelische Regelung gewesen. Stattdessen verhinderte eine Synodengruppe, die Lebendige Gemeinde, eine Zweidrittelmehrheit pro Segnung.

Die meisten anderen Landeskirchen lassen eine öffentliche Segnung erfreulicherweise zu. Dafür spricht nicht nur, dass Paare jede kirchliche Unterstützung verdienen, um ihre gegenseitige Verantwortung zu stärken. Dafür spricht – theo­logisch – auch, dass der Segen von Gott ausgeht, nicht etwa von einem Pfarrer, einer Pfarrerin oder einem Kirchenvorstand. Das sollte die Aufgabe der Kirche sein: Paare in ihrer Liebe und Fürsorge bestmöglich zu unterstützen. An diesem Ziel ist die württembergische Kirche grandios gescheitert. 

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Die Ausführungen sind mir fremd. Blamage und grandios gescheitert finde ich nicht zutreffend. Die württembergischen Synodalen haben sich sicher ihre Entscheidung nicht einfach gemacht. Sie stehen damit in Deutschland alleine da. Ich meine, gleichgeschlechtliche Paare können sich auch in Württemberg jeden Sonntag segnen lassen.

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