Müll für die Ewigkeit
Der Bericht der Endlagerkommission hat Mängel, bietet aber auch Chancen
Tim Wegner
20.07.2016

Eine Million Jahre Sicherheit muss ein Endlager für den strahlenden Müll aus sechs Jahrzehnten Atomkraft bieten. Das ist unvorstellbar. Noch weiß niemand, welcher Ort in Deutschland dafür geeignet sein könnte. Die Suche nach  ihm ist ein echtes Megaprojekt.

 

Gemessen daran hat die „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ von Bundesrat und Bundestag – ihr gehörten auch Nichtpolitiker an, unter ihnen Ralf Meister, Landesbischof inHannover – viel erreicht. Die Suche soll bei null beginnen, mit der sogenannten weißen Landkarte. Prinzipiell kommt ­jeder Ort in Frage. Es wäre klüger gewesen, wenn die Landkarte eine Steck­nadel gehabt hätte – und der Salzstock in Gorleben ausgeschlossen worden wäre. Nirgends sonst tobte der Streit um die Atomkraft so stark, eben weil die  Entscheidung zur Erkundung vor Jahrzehnten eine politische und keine geo­logische war. Der Müll sollte an die Grenze zur DDR – das war das Kalkül. Das Wendland hätte nach unzähligen Demonstra­tionen endlich Frieden verdient.

Nun geht die Suche wieder los. Es ist absehbar, dass es Konflikte gibt, sobald sich die ersten geeigneten Regionen für ein Endlager herauskristallisieren. Hier hat der Abschlussbericht seine Stärken und beschreibt kluge Mediationsverfahren. Die Entscheidung soll nicht über die Köpfe der Bürger hinweg fallen, sondern mit ihnen. Das macht Mut. 

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1 Mio. Jahre, dass sind 30.000 Generationen. Da wird mit Dimensionen hantiert, als wenn es noch erlebbar ist. Gibt es dann noch unsere oder eine andere Religion? Eins ist absolut sicher, schon lange vorher, vermutlich in spätesten 200 Jahren (>6 Generationen), sind nahezu alle essentiellen Rohstoffe verbraucht, vernichtet und haben sich verflüchtigt. Alles andere ist Spekulation. Auch wenn der Mond zur Endlagerstätte wird, ändert sich am generellen Problem, dass unsere (demnächst 10 Milliarden) Existenz fraglich ist, nichts.

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