Cheese! Ruft da schon wieder einer von diesen "Familienfoto!"–­Nervensägen? Ostern, Weihnachten, Marias Geburtstag, egal, wir sollen in ihre drei- oder vierfach belinsten Handykameras lächeln. Damit sie das ­Ergebnis fünf- oder sechsfach (mal guckt Elsa schief, mal hat Hendrik die Augen zu) digital an die desinteressierte ­Verwandtschaft verteilen können. Später zoomen dann die Kinder jede neue Falte der Tante in alpine Größenordnungen. Oder sie löschen die Bilder sofort, weil: alles alte Leute. Nein, danke! Wer bitte lässt sich gern foto­gra­fieren?

Portrait Anne Buhrfeind, chrismon stellvertretende ChefredakteurinLena Uphoff

Anne Buhrfeind

Anne Buhrfeind ist freie Autorin. Bis September 2021 war sie stellvertretende Chefredakteurin bei chrismon.

Okay, damit sind wir bei der zweiten Sorte Fotos, die nerven. Die ­Lillis und Maxen unter 30, alle, all diese Poser und Selbstdarsteller . . . Gut, gut, wir hören ja schon auf. Zählen wir ­lieber die Frauen vom Strickklub in Water Valley, Mississippi, die sich mit der Fotografin Carolyn Drake bestimmt bestens amüsiert haben. Auf wie viele kommen Sie? Wir zählen: neun.