Gender und Christentum
Ist Gott queer?
Manche sagen: Ja. Manche sagen: Auf gar keinen Fall. Doch das Wort "Gott" steht für das, was Menschen unbedingt wichtig ist. Das kann Liebe sein, die Suche nach Geborgenheit – oder auch sexuelle Vielfalt
Ist Gott queer?
Das Wort "Gott" symbolisiert, was jenen, die es verwenden, ­wichtig ist
Lisa Rienermann
Tim Wegner
24.10.2023
3Min
Vor ziemlich genau zehn Jahren in einer kleinen Kirche in den Kärntner Bergen: Zwei Menschen heiraten und haben sich vorher lange überlegt, welchen biblischen Vers sie ihrer Ehe mitgeben wollen. Die Entscheidung fiel auf einen Vers aus dem Buch Rut. Es ist einer der beliebtesten Trausprüche überhaupt: "Wohin du gehst, dahin gehe auch ich. Und wo du bleibst, da
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Sie brauchen sich bei mir für nichts zu entschuldigen. Ich mache Ihnen auch keinen Vorwurf der Unangemessenheit. Ich freue mich immer, wenn jemand bereit ist, über Interessantes zu diskutieren. Ich habe bereits vorgestern auf einen Ihrer Kommentare zu https://chrismon.evangelisch.de/kolumnen/auf-ein-wort/54350/hoert-gott-unsere-gebete-praeses-anna-nicole-heinrich-uebers-beten#comments-list geantwortet. Das wurde aber bisher noch nicht freigeschaltet. Mutmaßlich wird das in den nächsten Tagen geschehen.

Was auch immer Sie mögen, das mit Ihnen sei, sei mit Ihnen! Da habe ich nichts dagegen.

Friedrich Feger

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Einen Platz für Hoffnung gibt es für jeden Menschen, egal ob Christ, Muslim, Jude oder Atheist, einer hofft auf eine Million auf seinem Konto, der andere freut sich. wenn er aus einer missliebigen Situation wieder herauskommt, aber ohne eigene Regie gehet nichts. Meine Devise, hilf dir selbst,
dann hilft dir ein Gott (Goethe) Zur Erreichung seiner Ziele bedarf es auch anderer kompetenter Menschen, allein kann ich keinen Brand löschen und
die Heizung muss von einem Fachmann gewartet werden. Was ich damit sagen will, ein Gebet hilft am wenigsten, es ist eine Art Selbsttäuschung.
Und diese Selbsttäuschung, die sich in das Gehirn gefressen hat, die wird man in seinem ganzen Leben nicht mehr los. Und noch dazu, bekam jemals ein einziger Mensch Hilfe von seinem Gott oder hat ein Pfarrer eine Blindarmentzündung mit Gebeten geheilt oder brachte jemals ein Pfarrer einem Armen ein paar Scheinchen, damit er endlich seine Schulden begleichen konnte? "Lasset uns für die Armen beten", klingt gut, aber in der Praxis kein Platz für Hoffnung. Hoffnungslos.

Antwort auf von wolfgang (nicht registriert)

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"Der auf Gott hoffende Mensch kann zumindest über sich selber lachen." (Eberhard Jüngel)

Wann haben Sie das letzte Mal über sich selber gelacht? Oder können Sie nicht (mehr) über sich selber lachen? Wann ist, gesetzt den Fall, Sie können nicht mehr über sich selber lachen, Ihnen das Lachen über sich selber vergangen?

All das sind Fragen von theologischem Gewicht. Was, wiederum, nicht mehr als eine Behauptung ist.

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Die Natur ist so. Sie will es so. Wir müssen uns fügen. An ihr zu verzweifeln ändert nichts. Wenn man aber das Recht beansprucht, heute so, morgen so und in einem Jahr wieder so zu sein, leidet das Verständnis. Wieviel Prozent der Bevölkerung leiden unter ihrer angenommen oder anerzogenen Sexualität? Toleranz auf jeden Fall. Aber bitte nicht glauben und fordern, sich auf jedem "Marktplatz" präsentieren zu müssen.

Die Kultur ist nicht so. Und sie will "es" auch nicht. Kultur hat keinen Willen. Kultur 'kommt von' Kultivieren. Und was das ist, was "wir" kultivieren wollen, dem müssen wir uns keineswegs "fügen". Weder als Individuum noch als Gruppe.

In der Regel haben Menschen, die sich entscheiden, Dingen, die nicht Geschick sind, fügen zu wollen, die Tendenz, sich auch in einer gewissen (geistigen) Nähe zu fügsam-sein-Wollen aufhalten zu wollen. Was für das Wohlergehen einer von Menschen menschlich - und nicht natürlich - gestaltet werden wollenden Kultur als solches gewiss nicht unbedingt bekömmlich ist. Was nicht mehr als eine Behauptung ist.

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Also 400 Jahre war die Luft sauber und die Erbsünde ein Fremdwort. Dann merkte Augustinus, dass er ins Schleudern kommt. Die Erfindung eines Märchen sollte ihn retten. Die Rettung währt jetzt 1600 Jahre. Wenn nun die Wahrheit wieder Gewicht bekommt, wird dann wieder das Alte zum Neuen und die Erfindung wird entlarvt? Was sagt ROM, die EKD, jede kleine Kanzel dazu, dass ihnen dann dann die Erbsünde als Eckstein des Glaubens und der Angst fehlen könnte ? Oder geht das Alte/Neue als bedrohlich an ihnen vorbei? Wobei doch mit dem "Neuen Alten" (Glauben) die Chance für eine Runderneuerung bestünde? Oder ist die Wissenschafts-Theologie chancenlos, weil nichts wahr sein darf, was nicht ins Konzept passt? Wie wäre es denn mit einer Aufforderung an die EKD zur Stellungnahme? Oder hat man dort die Befürchtung eines Glauben-GAU? Herr Sacher hat geschrieben, dass die Zweifel an der Erbsünde und der Anlaß ihrer "Erfindung" schon 1600 Jahre bekannt sind und alle Theologen das auch wissen könnten. Wer führt da nun wen und warum vor? Oder ist das alles nur ein böswilliges Mißverständnis?

... Gut zu lesen nicht nur, aber auch zur Thematik "Erbsünde", geschrieben von einem, der sich in der Sache wirklich auskennt:

Hartmut von Sass
Atheistisch glauben
Band 208 in der Reihe Fröhliche Wissenschaft
151 Seiten
Matthes & Seitz, Berlin
ISBN 978-3-7518-0541-4

Mit diesem kleinen Büchlein braucht man(n) / frau / mensch keine Stellungnahmen aus Rom, aus Hannover, etc.. Einfach selber lesen, das hilft...

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Zitat: "Vielleicht ändert sich gerade nur die Symbolik dessen, was wir unter "Gott" verstehen. Das Wort "Gott" steht für das, was Menschen unbedingt wichtig ist. Das kann Liebe sein, die Suche nach Geborgenheit – oder auch sexuelle Vielfalt".
AW: Diese Begriffs- bzw. Wertebezeichnung ist zu wenig, armselig und zudem total ichbezogen. Dann wären ja Kinder in liebender Geborgenheit und noch ohne Sexualität ihr eigener Gott. Wo bleibt da die Erbsünde? Gar nur als Symbolik? Dann würde ja eine Fahne Gott bedeuten, statt nur Anhängerschaft. Diese ganze Diskussion erinnert doch sehr an einen Akt der Verzweiflung zum Überleben. Ist Herr Sacher tatsächlich ein stellvertretendes Sprachrohr der EKD, deren Mitglieder nun ja die Herausgeber sind? Zu bewundern ist die Redaktion, die bei diesen Turbolenzen noch bei Sinnen bleibt. Von meiner Mannschaft, dem Verein, der Gemeinschaft, dem Staat erwarte ich Führung, Verantwortung (was auch immer darunter verstanden wird) und Perspektiven für die Zukunft. Die Kirchen lassen sich bezahlen (selbst mein Grudstück ist mit der Kist gläubig!) und antworten unverbindlich mit Phrasen. "Alle bitte ab sofort besser werden!" Das war über 1650 Jahre (ab da Staatsraison) möglich. Jetzt wird das Angst- und Hoffnungstheater (Sünder, Hölle, ewiges Leben) von der Zivilisation mit den Klimafolgen überrumpelt und alles wackelt und könnte nur noch Symbolik sein. DÜNN

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