Das von Klimawandel und Erosion bedrohte 300 Einwohner zählende Yupik-Dorf Newtok im Westen Alaskas
Das von Klimawandel und Erosion bedrohte 300 Einwohner zählende Yupik-Dorf Newtok im Westen Alaskas, Luftaufnahme beim Anflug mit einer Cessna (c) 2016 Sascha Montag/Zeitenspiegel
Sascha Montag
Hoffen auf Mertavik
Die Erderwärmung bedroht Alaskas Küstendörfer. Die Leute in der kleinen Siedlung Newtok beschlossen schon vor zwanzig Jahren umzuziehen. Aber sie sitzen immer noch fest. Weil sie nicht nur gegen den Untergang kämpfen. Sondern auch gegeneinander
29.06.2017

Durch das Küchenfenster kann Maria Fairbanks den Fluss sehen, der ihr Dorf verschlingen wird. Im Augenblick ist der Ninglik ein ruhiger, kilometerbreiter Strom, auf dem die Männer in Motorbooten nach Silberlachsen fischen und Robben jagen. Doch bei Sturmflut tritt er über die Ufer und rüttelt an den Pfählen, auf denen sie ihre Hütten errichtet haben. „Das Wasser steigt uns dann schon bis zur Türschwelle“, sagt die 72-jährige Maria, eine kleine, geschäftige Frau mit grauem Kurzhaarschnitt. Mit ihrem halbmondförmigen Eskimomesser zerteilt sie einen Brocken Elchfleisch. „Es wird immer beängstigender hier.“

Newtok, im Yukon-Kuskokwim-Delta an Alaskas Westküste: Rund 400 Eskimos vom Volk der Yupik leben in der Tundra, einer weiten Landschaft aus blaugrünen Tümpeln, Sümpfen und Flüssen. Während Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, vom Klimawandel nichts wissen will, wird Newtok bereits von dessen Folgen zerstört:

Maria Fairbanks vor den Hütten ihrer Familie
Steigende Temperaturen verwandeln den Dauerfrost­boden in Morast. Der Ninglik schwillt an, unterspült die Küste und reißt die Erde mit sich. An Alaskas Küsten sind 180 Dörfer vom Untergang bedroht.
Maria wirft sich eine Regenjacke über ihren roten Blümchenkittel und tritt mit uns vor die Hütte. „Früher war der Fluss dort hinten am Horizont gerade so zu erkennen. Jetzt hat er unser Dorf erreicht.“ Sie schiebt sich einen Batzen Kautabak unter die Oberlippe. „Wenn nichts geschieht, stürzen in diesem Jahr die ersten Häuser ins Wasser.“ Wir machen uns mit ihr auf den Weg zu einem der beiden Dorfläden, die einmal im Monat mit einem Propellerflugzeug beliefert werden.

Nichts lief so, wie es sollte

Lange Holzstege verbinden die Häuschen, in denen Großfamilien auf engstem Raum leben. Wer abseits der Stege läuft, versinkt mit dem Fuß im aufgeweichten ­Boden. Auf Räucherschuppen liegen Elchköpfe und Felle von Moschusochsen zum Trocknen. Im Sumpfgras rosten Schneemobilwracks. Maria balanciert in Gummistiefeln über verwitterte Planken, die schon halb unter Wasser ­stehen und bald wieder erneuert werden müssen.

Vom globalen Klimawandel hat sie noch nie gehört. Doch über Jahrzehnte hinweg hat sie beobachtet, wie sich das Land ihrer Ahnen veränderte. „Im Winter waren ­die Hütten oft so hoch eingeschneit, dass nur noch die Schornsteine herausragten. Das gibt es heute nicht mehr.“ Fischarten seien verschwunden, das Sumpfgras wachse immer höher. Und das Packeis, das die Küste bei Sturm vor Erosion schützte, halte nur noch wenige Winter­wochen.

Zu den Nachbarn geht Maria Fairbanks über die Holzplanken. Aber sie verrotten immer schneller, seit der Permafrostboden taut
Die Bewohner Newtoks erkannten schon vor 20 Jahren, dass ihr Dorf nicht zu retten sein würde. Um nicht eines Tages in Notlagern der Großstadt Anchorage zu landen, stimmten sie ab: Auf dem hoch gelegenen, soliden Vulkangestein der Insel Nelson, zehn Kilometer flussaufwärts am anderen Ufer, wollten sie eine neue Siedlung ­gründen. Sie gaben ihr den Namen Mertavik – Ort, an dem die Quelle entspringt. Medien verbreiteten weltweit die ­Meldung von den ersten Klimaflüchtlingen. Doch nichts lief so, wie es sollte.

Sehnsuchtsort Mertavik

Newtoks Dilemma: Einerseits will der Staat nicht in eine Gemeinde investieren, die sich selbst aufgegeben hat und umsiedeln möchte. Doch andererseits ist keine Behörde auto­risiert, den Umzug zu begleiten und zu finanzieren. Einen solchen Fall gab es nie zuvor in der Geschichte der USA. Anders als bei Tornados oder Flut­wellen ist Katastrophenhilfe für die Folgen des Klimawandels nicht vorgesehen. Dass vor einigen Jahren auch noch ein politischer Machtkampf im Dorf ausbrach, macht die Sache nicht leichter. Bürgermeister und Dorfrat ­wurden 2012 aus dem Amt gejagt, die Gemeinde ist gespalten. Die Menschen in Newtok kämpfen nicht nur gegen den Untergang, sondern auch gegeneinander.

Privat

Martin Theis

Martin Theis ­wurde in Newtok eine Suppe aus „Mousefood“ serviert. Dafür graben Kinder nach Vorrats­kammern von Wühlmäusen und stibitzen daraus die süßlich würzigen Sumpfgraswurzeln.
Privat

Sascha Montag

Sascha Montag erinnert sich überhaupt gern an die Kinder in Newtok. Waren die Erwachsenen eher verschlossen und hadernd, so waren die Kinder das ­genaue Gegenteil: freundlich, offen und sehr lebensfroh.
Der amtierende Bürgermeister Tom John eilt einen der Stege entlang, zu dem Blechhaus, in dem seine Verwaltung arbeitet. Die regennasse Baseballkappe hat der 60-Jährige tief ins Gesicht gezogen. Er trägt eine Schaufel, aus der Tasche seiner Jacke ragt eine Rohrzange. Gerade hat er den Wassertank der Dorfklinik repariert und aufgebockt. Sie versackt allmählich, wie alle Häuser Newtoks. Jetzt wartet in seinem Büro schon der Mechaniker. Er ist eingeflogen, um den schwächelnden Generator zu flicken, der das baufällige Dorf mit Strom versorgt. Das Benzin dafür lagert in durchgerosteten Tanks. Im Dorf gibt es kein fließend Wasser, die Entsorgung der Fäkalien ist nicht geregelt. Ihre sogenannten honey buckets – Honigeimer – kippen die Bewohner in den Fluss oder die Tümpel.

Tom John, Bürgermeister vom Newtok Village Council in seinem Büro. Seit April ist er verschollen
Der Druck auf den Bürgermeister steigt. „Baumaterial auf Schiffen nach Mertavik zu schaffen ist sehr auf­wendig“, sagt Tom John. „Die neue Siedlung wird deshalb etwa 140 Millionen Dollar kosten.“ Mit den ersten mühsam eingeworbenen Millionen konnten gerade fünf Häuser ­gebaut werden. „Jetzt brauchen wir mehr Straßen. Wir schaffen Steinbrecher dorthin, die dafür Kies produzieren.“

Er rollt einen Bauplan auf seinem Schreibtisch aus. Darauf eingezeichnet ist der Sehnsuchtsort Mertavik: moderne Ökohäuser, Wasserleitungen, eine Klärgrube, ein Gemeindezentrum und ein Schwimmbecken, das im ­Winter als Schlittschuhbahn dienen könnte. „Die Aussicht von dort oben ist im Sommer wunderschön“, sagt Tom John. „Ich konnte mir nicht vorstellen, jemals umzuziehen. Jetzt kann ich es kaum erwarten.“

"Als die Weißen kamen, änderte sich alles"

Das Haus, das zuletzt fertig wurde, soll Maria Fairbanks gehören. Sie könnte jederzeit einziehen. „Aber was soll ich dort, ohne meine Lieben?“, sagt Maria. Sie spuckt Kautabak in einen Pappkarton. Risse im Boden ihres Wohnzimmers hat sie mit Panzertape überklebt, die ­Wände sind dicht mit Familienfotos getäfelt. Ihr Mann lebt nicht mehr, mit ihm hatte sie sechs Kinder. Fünf ­weitere adoptierten sie, was bei den Yupik nicht unüblich ist. Heute hat sie schon vierzehn Enkel.

Solange es in Mertavik keine Schule gibt, können die Kinder nicht dorthin ziehen. An einem Ort wiederum, an dem nicht mindestens zehn Kinder wohnen, baut die US-Regierung keine Schule. Immer wieder fallen die Bewohner Newtoks durch die Maschen eines Systems, das ihre Misere erst verursacht hat. „Die Yupik leben auf ­diesem Land seit dreitausend Jahren“, sagt Maria Fairbanks. Sie kramt aus einem Schrank Relikte ihres vergangenen Lebens hervor: Stiefel aus gegerbtem Robbenleder, einen selbst genähten Mantel mit Fellkapuze. „Wir waren Nomaden. Umziehen war für uns nie ein Problem.“

Das Flussufer fällt in sich zusammen. Für die Kinder egal: was für eine fantastische Rutsche
Bis in die 50er Jahre lebte Maria mit ihren Eltern gemäß der Tradition ihres Volkes. Die Yupik schliefen in Lehm-Iglus, überwinterten in kleinen Gemeinschaften und im Sommer zog jede Familie in eigene Jagdgründe. „Als die Weißen kamen, änderte sich alles“, sagt Maria. Die US-Regierung führte auch für Alaskas Ureinwohner die Schulpflicht ein. Sie mussten ihr bisheriges Leben hinter sich lassen und an einen Ort ziehen, den die Regierung bebauen und mit ihren Schiffen erreichen konnte. Um die neue Schule herum entstand Newtok.

"Die Leute fürchten, dass ihr die falschen Fragen stellt"

Marias Funkgerät knarzt, eine Frauenstimme meldet sich in der Sprache der Yupik. „Maria, bist du da?“ Es ist ihre bes­te Freundin, die ebenfalls Maria heißt. Sie gehört zu der Handvoll Leute, die im Sommer in Mertavik wohnt: drei alte Ehepaare, die ohne Strom und Heizung auskommen müssen und deshalb in Newtok überwintern. „Kommst du uns heute besuchen?“, tönt es aus dem Lautsprecher. Maria schaut aus dem
Küchenfenster und hält inne. „Die Wellen sind heute zu hoch“, sagt sie, „ich hoffe, es klappt morgen.“

Auch wir wollen Mertavik sehen. Zehn Tage lang ­suchen wir vergeblich nach jemandem, der uns in seinem Motorboot über den Ninglik auf die Insel Nelson bringt. Die ­Yupik sind misstrauisch gegenüber Fremden. Viele wollen erst gar nicht mit uns sprechen. Andere wiederum sagen uns die Überfahrt freundlich zu und sind am ­nächs­ten Tag wie ausgewechselt. Keine Zeit, heißt es dann, oder der Wind sei zu stark. Wir können die Vulkanberge am Horizont sehen, die Fahrt dauert nur eine halbe Stunde. Doch die neue Siedlung scheint unerreichbar für uns.

Wir haben unser Lager – 100 Dollar pro Nacht – in der Schulbibliothek aufgeschlagen. Von unseren Feldbetten aus beobachten wir den Wellengang, als Rektor Grant Kashatok plötzlich den Raum betritt. Der kräftige, grauhaarige Yupik-Mann mit dem rundlichen Gesicht ist ein stiller Beobachter des Dorfgeschehens. Er selbst, mit ­seinem Masterabschluss aus der Großstadt, wirkt wie ein Außenseiter. „Ich weiß, warum sich die Leute vor euch in Acht nehmen“, sagt Grant mit gerunzelter Stirn. „Sie haben Angst, dass ihr die falschen Fragen stellt. Zu dem Streit, der das Dorf spaltet.“

Der Dorfpolizist lebt in einem windschiefen Bretterverschlag

Vor einigen Jahren verschwanden in Newtoks kleiner Verwaltung 300 000 Dollar staatliche Hilfsgelder – und der Dorfrat weigerte sich, die Finanzen offenzulegen. „Der ehemalige Bürgermeister hat den zweiten der ­beiden Dorfläden eröffnet“, sagt Grant und lächelt wie eine Buddha­statue. „Woher er das Startkapital hat, könnt ihr euch selber denken.“

Obwohl die alte Clique praktisch nichts mehr zu ­melden hat, tagt sie wöchentlich weiter und verfasst ­Resolutionen, mit denen sie die Wände ihrer Versammlungshütte ­pflastert. Dass die Behörden Alaskas lange nicht klären konnten, wer in Newtok eigentlich regiert, hat den Umzug um Jahre verzögert. Ein Ausschuss des Innenminis­teriums gab schließlich dem neuen Dorfrat recht. „Es gibt Leute, die noch immer zum alten Bürgermeister halten“, sagt Grant. „Sie wollen wieder an die Macht.“ Dann weist er uns den Weg zu dem Mann, der uns nach Mertavik bringen wird.

Der Dorfpolizist Kevin ist ein drahtiger Kerl mit zerzausten Haaren, der nachts streunen­de Kinder und Jugendliche zurück in ihre Hütten treibt und den in Newtok verbotenen Alkohol beschlagnahmt. Er lebt in einem windschiefen Bretterverschlag, nur einen Meter vom bröckelnden Ufer entfernt. Die Wellen des Ninglik überschlagen sich, Gischt spritzt an die Fensterscheibe, vor der eine Marihuanapflanze verkümmert. „Die Fahrt wird euch durchschütteln“, sagt Kevin. Er hat vor zwei Tagen einen Silberlachs gefangen, doch das Öl für den rostigen Herd ist ihm ausgegangen. Er braucht dringend etwas Geld. Also wirft er uns Fischerhosen zu und führt uns zu seinem Boot.

"Genau so ein Haus möchte ich auch haben"

Wir fahren die zerfetzte Küste entlang, die etwa zwei Meter hoch aus den Wellen ragt. In der Mitte der dunkel­braunen Erde schmilzt eine weiße Eisschicht zu Rinnsalen: der Permafrost, der einst das ganze Jahr über gefroren blieb. Große Schollen Land drohen jeden Moment aus dem Ufer zu brechen. Überall rieselt Erde ins Wasser. „Bei Ebbe suchen wir hier nach Mammutstoßzähnen“, ruft Kevin gegen den tosenden Fluss an. „Wir verkaufen sie für viel Geld an weiße Händler.“

Auf der anderen Seite des Flusses stehen die ersten Häuser des neuen Ortes, hoch und trocken und seit Jahren leer
Nelson Island. Wir landen an einem Strand aus Gesteinsbrocken, ein Kiesweg führt eine Anhöhe hinauf. Dort stehen die Häuser. Am Wegrand liegen umgekippte Stapel großer Plastikplatten für den Straßenbau, daneben steht schräg ein Bulldozer mit geplatztem Reifen. Kevin war länger nicht hier. „Dieser Ort ist großartig!“, ruft er. „Nirgends liegt Müll. Und schaut euch das Haus dort ­drüben an!“ Silbern glänzende Blechwände und ein rotes Dach: das Haus von Maria Fairbanks. Kevin rennt rings herum. ­

Er streicht über die Metallpfähle, auf denen es errichtet wurde: „Drüben in Newtok sind die aus Holz. Die hier sind besser, an denen können die Käfer nicht hochlaufen.“ Mit Dreistufenschritten springt er die Treppe hoch zur Haustür und erklimmt die Brüstung. Durch ein Fenster schaut er nach innen. „Es hat Teppichboden und eine ­richtige Küche mit Gefriertruhe. Genau so ein Haus möchte ich auch haben.“ Dann klettert er ins Führerhäuschen des Bulldozers und kramt die Bedienungsanleitung aus dem Fußraum, als wolle er gleich weiterbauen.

Der korrupte Exbürgermeister verteilte die ersten Häuser

Plötzlich erstarrt er: Ein alter Mann kommt den Hügel herunter, kräftige Statur, Holzfällerhemd, Baseballkappe.

„Das ist nicht gut“, sagt Kevin. Der Mann bleibt mit geballten Fäusten dicht vor uns stehen. Unseren Gruß er­widert er nicht. „Ihr habt hier nichts zu suchen! Verschwindet!“ Kevin redet in der Sprache der Yupik leise an ihn heran. Der Mann beachtet ihn nicht. „Wer hierherkommen will, braucht meine Erlaubnis!“ Dann dreht er sich um und geht.

Kevin will sofort die Insel verlassen. „Ich hätte euch nicht hierherbringen dürfen.“ Der Mann, Moses Carl, sei ein Freund seines verstorbenen Großvaters gewesen. Nicht umsonst habe er vom korrupten Exbürgermeister eines der ersten Häuser auf Mertavik bekommen. Er gehöre dem alten Dorfrat an und sehe sich als Präsident der ­neuen Siedlung. Kevin steigt ins Boot und startet den Motor. „Ich habe Angst, dass er seine Leute ruft.“

Dann verschwand der Bürgermeister

Maria Fairbanks empfängt Kinder und ­Enkelkinder zum Abendessen. Sobald sie da sind, kann sie nicht still sitzen. Sie kocht Instantkaffee, backt Brötchen, ­serviert getrockneten Silberlachs. „Wie war es in Mertavik?“, fragt sie. „Habt ihr mein schönes Haus ge­sehen?“ Maria lauscht unserer Geschichte und runzelt die Stirn. „Wenn viel Wasser den Ninglik hinuntergeflossen ist, wird dieser Streit vergessen sein.“

Sie streicht ihrem dreijährigen Enkel Derrill über den Kopf. „Das Wichtigste ist, dass unsere Kinder bis dahin festen Boden unter den Füßen haben.“ Bevor sie zu essen beginnt, schlägt Maria ein Kreuz vor ihrer Brust, schließt die Augen und spricht ein leises Gebet.

Die Reporter waren schon abgereist aus Newtok, da ­ver­schwand Tom John, der Bürgermeister. Er war mit dem Kajak zur Robbenjagd hinausgefahren und ist bis heute nicht zurückgekehrt.

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dass in Folge der technischen und sicher auch göttlichen Evolution, die man auch als Zivilisation bezeichnen könnte, Ressourcen nicht benutzt und vernichtet werden? Mann kann doch nicht so hilflos blauäugig sein, die zwangsweisen Folgen nicht zu sehen. Die ganze Entwicklung hat doch einen naturgesetzlichen Charakter. Wenn alle Menschen Brüder sind, muß man doch anerkennen, dass diese "Brüder und Schwestern" genauso leben wollen wie wir. Das infrage zu stellen, bedarf doch einer virtuosen und unrealistischen Argumentation und wäre zutiefst unchristlich. Wer nicht nur uns, sondern auch allen anderen Völkern die zivilisatorischen Bedürfnisse, die zudem noch aus kulturellen Gründen erheblich variieren können, bestreiten will, handelt im Endeffekt undemokratisch. Der Völker und der Zivilsation Willen ist der Verbrauch. Und zwar um jeden Preis. Um das Ergebnis nachhaltig zu vermeiden, müßte man in allen Völkern die menschlichen Schwächen ausmerzen. Das haben schon alle Religionen und Despoten versucht. Immer alle gegen die Wand gefahren. Da hilft nur einer optimistischer Fatalismus. Der hat schon in der Vergangenheit oft Wundner bewirkt.

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