Filmtipps der Woche: Die Tortur der Arbeitssuche
Ich, Daniel Blake, Deepwater Horizon, Aloys, Arrival
24.11.2016

Ich, Daniel Blake

Mit 59 Jahren wird der Brite Daniel Blake von seinem Hausarzt nach einem Herzinfarkt für arbeitsunfähig erklärt. Das Arbeitsamt sieht das jedoch anders und schickt ihn, basierend auf einem Telefongespräch, auf Jobsuche. So beginnt die Tortur, mit der das britische Sozialsystem den eigentlich arbeitswilligen Mann demoralisieren möchte. Was Altmeister Ken Loach mit seinem neusten Werk schafft, ist einer der störrischsten Filme seiner Karriere, mit klarer Haltung und wenig Hoffnung. Folgerichtig erhielt er dafür seine zweite Goldene Palme in Cannes.

© Prokino

Regie: Ken Loach. Buch: Paul Laverty. Mit: Dave Johns, Hayley Squires, Dylan McKiernan, Briana Shann. Länge: 100 Minuten. FSK: ab 6 Jahre (epd)

www.daniel-blake.de

Eine ausführliche Filmkritik zu "Ich, Daniel Blake" lesen Sie bei epd-film.

Deepwater Horizon

Im April 2010 sank nach einem Zwischenfall die in Brand geratene Bohrplattform Deepwater Horizon innerhalb von zwei Tagen und verursachte eine riesige Ölpest im Golf von Mexiko. Elf Menschen kamen ums Leben. Regisseur Peter Berg verfilmt das Schicksal der Arbeiter auf der Plattform mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle. Dabei gelingt es ihm, einen Mainstream-Katastrophenfilm zu schaffen, der sich auf Augenhöhe mit seinen Protagonisten auseinandersetzt und sich auf ihr Schicksal fokussiert, ohne den größeren Kontext zu vernachlässigen.

© Studiocanal

Regie: Peter Berg. Buch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand. Mit: Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Gina Rodriguez, Kate Hudson. Länge: 107 Minuten. FSK: ab 12 Jahre (epd)

www.deepwaterhorizon-film.de 

Eine ausführliche Filmkritik zu "Deepwater Horizon" lesen Sie bei epd-film.

Aloys

Im Regiedebüt des Schweizer Regisseur Tobias Nölle spielt Georg Friedrich einen Privatdetektiv, der das Beobachten anderer Leute zu seiner einzigen Lebensaufgabe gemacht hat. Als er eines Nachts betrunken in einem Bus einschläft, kommen Bänder abhanden, die er mit seiner Mini-DV-Kamera aufgenommen hat. Aloys wird erpresst; eine junge Frau verstrickt in ein seltsames kriminalistisches Spiel. Gelungene Studie in Einsamkeit und Paranoia, die auf geschickte Weise die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen lässt.

© Film Kino Text

Regie und Buch: Tobias Nölle. Mit: Georg Friedrich, Tilde von Overbeck, Kamil Krejci, Yufei Li, Koi Lee, Sebastian Krähenbühl, Karl Friedrich. Länge: 90 Minuten. FSK: ab 12 Jahre (epd)

www.filmkinotext.de/aloys-2016.html

Eine ausführliche Filmkritik zu "Aloys" lesen Sie bei epd-film.

Arrival

Wenn Aliens auf der Erde landen, dauert es meist nicht lange, bis es zu Schießereien und Explosionen kommt. Nicht so in dem Science-Fiction-Drama des Frankokanadiers Denis Villeneuve („Sicario“). Hier findet die Begegnung der dritten Art vor allem auf der Ebene des Intellekts statt. Das amerikanische Militär engagiert eine Linguistin, um mit den Außerirdischen zu verhandeln, deren Raumschiff über Montana schwebt – und es entfaltet sich eine an Wendungen reiche Geschichte über die Möglichkeiten, die Sprache eröffnet. Thema, Besetzung (Amy Adams, Jeremy Renner) und eine kluge Inszenierung machen „Arrival“ zum interessiantesten Science-Fiction-Film seit Jahren.

© Sony Pictures

Regie: Dennis Villeneuve. Buch: Eric Heisserer (nach einer Vorlage von Ted Chiang). Mit: Amy Adams, Jeremy Renner, Forest Whitaker, Michael Stuhlbarg. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 12 Jahre (epd)

www.arrival-film.de

Eine ausführliche Filmkritik zu "Arrival" lesen Sie bei epd-film.

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