Filmtipps der Woche
Maria Montessori, Gondola
Ein Leben und ein pädagogisches Konzept: Jasmine Trinca als Maria Montessori
Ein Leben und ein pädagogisches Konzept: Jasmine Trinca als Maria Montessori
Neue Visionen Filmverleih
07.03.2024

Maria Montessori (Frankreich/Italien 2023)

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte die Ärztin und Pädagogin Maria Montessori die Montessori-Schulen, deren pädagogisches Konzept auf freies Lernen und Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen setzt. Der Film "Maria Montessori" erzählt von ihrem Leben und verbindet dies mit der fiktiven Geschichte einer Kurtisane, die ihre behinderte Tochter an das von Maria Montessori und ihrem Mann geleitete pädagogische Institut in Rom gibt. Die beiden Frauen werden Freunde und bestärken sich gegenseitig, den pädagogischen Weg weiter zu gehen und sich dabei auch von der dominierenden Männerwelt zu befreien. Der Film wird so zu einem eindringlichen Emanzipationsdrama, dass allerdings etwas sehr viel Pathos enthält und eine kritische Auseinandersetzung mit der durchaus nicht unumstrittenen Reformpädagogik und ihrer Erfinderin außen vor lässt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Neue Visionen Filmverleih

Regie: Léa Todorov. Buch: Julie Dupeux-Harlé. Mit: Leïla Bekhti, Jasmine Trinca, Pietro Ragusa, Emily Di Ronza, Sébastien Pouderoux. Länge: 100 Minuten FSK: ohne Beschränkung

Gondola (Deutschland/Georgien 2023)

In den Bergen Georgiens verbindet eine altmodische Seilbahn mit zwei Gondeln ein Dorf und eine Kleinstadt. Iva und Nino arbeiten dort als Schaffnerinnen und begegnen sich stets auf halber Strecke. Zunächst grüßen sie sich einfach nur, dann fangen sie an herumzualbern und aus den Begegnungen wird immer mehr Flirten. Ihr griesgrämiger Chef findet dies allerdings gar nicht gut. Regisseur Veit Helmer entwickelt eine verrückt-poetische Liebesgeschichte, die komplett ohne Dialoge auskommt. Stattdessen arbeitet der Film mit Gesten, Blicken, Musik und einer betörenden Landschaft. Ein Film, der an die Kraft und Magie des Kinos glaubt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© JIP Film

Regie und Buch: Veit Helmer. Mit: Mathilde Irrmann, Nino Soselia, Niara Chichinadze. Länge: 82 Minuten FSK: ab 6 Jahre

Helke Sander: Aufräumen (Deutschland 2023)

Helke Sander gehört zu den bedeutendsten deutschen Filmemacherinnen und gilt als Pionierin des Feminismus. Sie entwarf Filme wie "Die Deutschen und ihre Männer – Bericht aus Bonn", gehörte zu den Mitgründerinnen des ersten internationalen Frauenfilmfestivals und war Antreiberin der zweiten "autonomen" Frauenbewegung. Der Dokumentation ist ein ungeheuer intensives und materialreiches Porträt von Helke Sander gelungen, das die unterschiedlichsten Facetten ihres Schaffens beleuchtet.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Barnsteiner Film

Regie und Buch: Claudia Richarz. Mit: Mahsa Asgari, Dorna Dibaj, Silvo Lahtela, Helke Sander, Gesine Strempel. Länge: 82 Minuten FSK: ab 12 Jahre

Der Zopf (Frankreich/Kanada/Italien/Belgien 2023)

Nach ihrem gleichnamigen Bestseller entspinnt Laetitia Colombani drei episodisch erzählte und quer über den Globus verteilte Frauengeschichten. Hierzu gehören Smita, die in Indien zusammen mit ihrer kleinen Tochter versucht, der bitterlichen Armut zu entfliehen, Giulia, die in Italien einerseits gegen verkrustete Gesellschaftsvorstellungen ankämpft und andererseits um den Erhalt der traditionellen Perückenwerkstatt der Familie kämpft, sowie die Anwältin Sarah, die in Kanada nach einer Krebsdiagnose um ihre berufliche Karriere fürchtet. Über die Weitergabe von Haaren sind sie am Ende alle miteinander verbunden. Die Erzählung von weiblichem Empowerment ist etwas pathetisch und arg vereinfachend, allerdings kann der Film mit der spannenden Grundidee aufzeigen, wie einzelne Schicksale in einer globalisierten Welt zusammenhängen können und sich trotz unterschiedlicher Bedingungen ähneln.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Capelight Pictures

Regie und Buch: Laetitia Colombani. Mit: Kim Raver, Fotini Peluso, Mia Maelzer, Avi Nash, Sarah Abbott, Adrian Doroslovac, Dorian Doroslovac. Länge: 121 Minuten FSK: ab 12 Jahre

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