Er fuhr eines Nachts vom Atelier nach Hause, und da passierte es: Ein merkwürdig irreales Lichtspiel nahm ihn gefangen. Seither malt er Tankstellen. Seit 1996, in wechselnden Variationen – fast immer menschenleer, leblos, meist bei Nacht. Benjamin Nachtwey lebt in Düsseldorf. Nach seinem Medizinexamen ¬studierte er Malerei, unter anderem bei A.R. Penck. Er hat sich viel mit Sigmund Freuds Traumdeutung befasst, sie war eine der Brücken zur Malerei. Tankstellen sind für Nachtwey Metaphern: „Sie haben mit Einsamkeit und Melancholie zu tun. In ihnen steckt eine geheimnisvolle, riesige Energie, die uns antreibt und am Laufen hält.“ Seine Gemälde, mal ganz kleine mit dickem Farbauftrag, mal große mit vielen Details, tragen teilweise die Namen der Ölkonzerne. Das soll aber kein Bekenntnis zu diesen Unternehmen sein.