Die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen nimmt evangelische Häftlinge in den Blick.
epd-bild / Marko Priske
Die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen würdigt die protestantischen Häftlinge, die zwischen 1936 und 1945 in dem Konzentrationslager inhaftiert waren, mit einer Ausstellung.
16.03.2018

Unter dem Titel "Religion: Evangelisch" werden in dem einstigen KZ Biografien von 13 Gefangenen sowie von zwei SS-Angehörigen vorgestellt, die aktive Mitglieder der evangelischen Kirche waren. Die in Kooperation mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz erarbeitete Wanderausstellung wird am Sonntag eröffnet und ist bis zum 27. Mai zu sehen. Danach wird sie in Einrichtungen der evangelischen Kirche gezeigt.

Zur Eröffnung wird neben Gedenkstättendirektor Günter Morsch und dem evangelischen Propst Christian Stäblein auch der 93-jährige Klaus Reichmuth erwartet, der 1942 als Gymnasiast zusammen mit einem Mitschüler sechs Monate in Sachsenhausen inhaftiert war. Beide Häftlinge waren Söhne bekannter Pastoren in Stettin, die der Bekennenden Kirche angehörten.

Soziale Herkunft der Häftlinge beleuchtet

Die Ausstellung veranschaulicht nach Angaben der Gedenkstätte auf 18 Schautafeln die Bandbreite der evangelischen Häftlinge, ihre soziale und nationale Herkunft, ihre politischen Motive sowie ihr religiöses und soziales Leben in Sachsenhausen.

Zu den prominenten evangelischen Häftlingen gehören der Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Juliusz Bursche, der führende Vertreter der NS-kritischen Bekennenden Kirche, Martin Niemöller, und der Jurist Friedrich Weißler, der als Mitverfasser einer an Hitler gerichteten Denkschrift der Bekennenden Kirche 1937 in Sachsenhausen ermordet wurde.

Auch die Rolle der evangelischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus und die historische Situation in der Stadt Oranienburg werden thematisiert, hieß es. Aus der Perspektive eines der führenden Vertreter der Bekennenden Kirche in Berlin und Brandenburg, des Sachsenhausener Pfarrers und späteren Bischofs Kurt Scharf, werde dabei insbesondere die Nähe von KZ, Kommune und Kirchengemeinde in den Blick genommen.

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