Bonn (epd). Den Staaten hätten in den zurückliegenden Tagen Mut und Enthusiasmus gefehlt, um das Pariser Abkommen schnell mit Leben zu füllen. "Die stärksten Signale dieser Klimakonferenz kamen von außerhalb der Verhandlungsräume", sagte sie mit Blick auf die Allianz von Staaten, die am Donnerstag ihren Ausstieg aus der Kohleverstromung angekündigt hatte.
Deutschland ist an dem Anti-Kohle-Bündnis nicht beteiligt. Heuss betonte, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "mit einem sozialverträglichen deutschen Kohleausstieg hier ein dringend nötiges Zeichen" hätte setzen können. Diese Chance habe die Kanzlerin, die am Mittwoch zu den Delegierten gesprochen hatte, vertan.
Nicht Worte retten Planeten
Umso dringender müsse Merkel nun bei den Sondierungsgesprächen für eine Jamaika-Koalition in Berlin zeigen, dass "nicht Worte den Planeten retten, sondern nur entschlossene Taten", fügte die Greenpeace-Geschäftsführerin hinzu. Die Jamaika-Parteien müssten den Ausstieg aus der Kohle und den Einstieg in sauberen Verkehr ohne Verbrennungsmotoren beschließen.
Auch das globalisierungskritische Netzwerk Attac warf der Bundesregierung vor, sie habe in Bonn die Chance verstreichen lassen, ein deutliches Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Deutschland habe seine einstmalige Vorreiterrolle bei der Energiewende verloren und sei zum Bremsklotz geworden, kritisierte Thomas Eberhardt-Köster vom Attac-Koordinierungskreis.
Beim Weltklimagipfel berieten seit dem 6. November Tausende Delegierte aus mehr als 190 Staaten über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, das die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und wenn möglich sogar auf 1,5 Grad begrenzen soll.
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