Susanne Breit-Keßler Osterpaket
Susanne Breit-Keßler
Ostern in der Schachtel
Die Mischung macht's. Ob vorbestellt oder selbstgekocht - Hauptsache, es gibt ein Ostermenü.
31.03.2021

Osterbox ist in diesem Jahr das Zauberwort. Man kann nicht verreisen oder lässt es aus besserer Einsicht. Essen gehen funktioniert auch nicht. Also holt oder bestellt man sich das, was der findige Gastronom, die pfiffige Wirtin vorbereitet hat. Das Angebot reicht von veganem Frühstück über Vegetarier-Brunch bis hin zu einem ausgefeilten Mehr-Gänge-Menü. Manche packen noch Getränke dazu. Ich finde großartig, was alles auf der mobilen Speisekarte steht. Bis wir wieder in all die wunderbaren Restaurants gehen können, ist das ein kleiner Trost. Und hilft hoffentlich den freundlichen Gastgebern ein wenig, die Krise zu überstehen. Wir zum Beispiel bestellen immer wieder gern in München bei unseren guten Freunden Tanja und Martin Frühauf  - das Foto oben zeigt die köstliche Osterbox im Biopak-System.

Weil man sich nicht jeden Tag solch eine Osterbox leisten kann, empfiehlt es sich, für die anderen Festtage vorbereitet zu sein. Ich habe - natürlich - einen lukullischen Plan für die Santa Settimana, die heilige Woche gemacht. Ich liebe solche Pläne mit Variationen und die dazu gehörigen Einkaufslisten! Ich sorge vor Festtagen immer dafür, dass alles im Haus ist - damit ich  spielen kann mit sämtlichen Möglichkeiten. Und wir womöglich an Ostern ein bis zwei Gäste bewirten dürfen, wenn diese nervigen Inzidenz-Zahlen es überhaupt zulassen. Zugleich achte ich darauf, dass nichts verderben kann. Weggeschmissen wird nichts.

Ich kaufe nur Lebensmittel, die länger halten oder eingefroren werden können. Und: Am Liebsten ist mir, wenn das Essen nicht allein jahreszeitlich angemessen ist. Sondern es vor allem die existenzielle Bedeutung der Feiertage unterstreicht. Bis Gründonnerstag läuft alles normal. Dann gibt es traditionell die Suppe aus sieben Kräutern, die Gesundheit für jeden Tag der Woche versprechen. Am Karfreitag essen wir Fisch. Auf Griechisch heißt Fisch „Ichthys“. Die Buchstaben stehen für Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter. Ein uraltes Symbol. Am Karsamstag wird bescheiden gegessen. Irgendetwas mit Nudeln.

Mehr Teig als Fleisch

Ostern gibt es Lamm, aber nur das luftig lockere aus Teig! Gerade weil wir die Auferstehung vom Lamm Gottes feiern, kommt mir so ein zartes, entzückendes Tier nicht auf den Tisch. Es soll draußen auf der Wiese herumtollen und auch sein Leben genießen. Lieber mache ich eine Tarte aus Filoteig mit Spinat, Zucchini und mildem Schafskäse.  Falafel aus Linsen mit einem Blumenkohlsotto, also Risotto aus Gemüse, wären eventuell eine gute Alternative. Vorher vielleicht eine samtige Pastinakensuppe oder eine aus Petersilienwurzel. Danach eine österliche Eierlikör-Mousse mit Kaffeesirup. Man muss es mit der Symbolkraft auch nicht übertreiben.

Vom Blog zum Buch:
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"Prost Mahlzeit!".  Für gute Laune beim Kochen, mit vielen Rezepten, Kolumnen und Illustrationen. edition chrismon, 144 Seiten

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