Die Auferstehung
Stiftung Bibel+Orient
Die Auferstehung
Schon die alten Ägypter verglichen die jenseitige Existenz der Toten mit der Frucht aus der Saat.
Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger
08.04.2020

Geht das Leben nach dem Tod weiter – und wenn ja, wie soll man sich das vorstellen? Paulus bemühte einen Vergleich aus der Landwirtschaft (1. Korinther 15): Das Korn, das "du säst, wird nur zum Leben erweckt, wenn es stirbt". Und: "Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er es gewollt hat . . ." Das Korn vergeht. Neues erwächst daraus: ein Halm mit Blättern und Ähre. Tod und Leben stehen in direktem Zusammenhang.

"Lebendig oder tot – ich  werde nicht zerstört"

Das sahen auch die alten Ägypter so. Osiris war zugleich Toten- und Fruchtbarkeitsgott. Zudem galt jeder Tote als Osiris, als Verklärter, der in eine neue Existenzform überging. Hinterbliebene bestatteten die Toten mit einem befeuchteten Minigartenbeet. Sie füllten Erde und Körner in eine Osirisfigur aus Holz oder Ton. Im Grab sollte dann die Gers­te sprießen.

Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger

Thomas Staubli

Thomas Staubli, 57, erforscht ­biblische ­Bild­symbolik an der ­Universität ­Fribourg.

So zeigt es das Bild aus dem ägyptischen Tempel. Daneben steht ein ­alter ägyptischer Sargspruch: "Ich bin Osiris, ich lebe und wachse wie Korn, das die erhabenen Götter hervorgehen lassen, damit es die Erde bedecke. Ob ich lebendig bin oder tot – ich bin Gerste, ich werde nicht zerstört."

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