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Klaas Neumann
Ausflug nach Jerusalem
Portrait Burkhard Weitz, verantwortlicher Redakteur für chrismon plusLena Uphoff
30.01.2019

40 Tage nach Jesu Geburt reisen seine Eltern mit ihm nach Jerusalem. Was wollen sie da?

A Den Erstgeborenen dem Herrn heiligen
B Das Erstgeburtsrecht verkaufen
C Die Nachgeburt auslösen
D Eine Geburtsurkunde kaufen

Richtig A: Weil sie ein jüdisches Paar sind, reisen Maria und Josef 40 Tage nach der Geburt Jesu, ihres Erstgeborenen, zum Tempel nach Jerusalem. "Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen" (Lukas 2,22). Dahinter stehen Gesetze aus der Tora, die sich für Nichtjuden nur schwer erschließen. Das 3. Buch Mose 12,1-4 regelt, dass eine Frau nach der Geburt wegen ihres Blutes unrein sei. Die Vorstellung dahinter: Der Kontakt mit Blut verunreinige einen Menschen - erst die sieben Tage unmittelbar nach der Geburt, dann weitere 33 Tage. Nach 40 Tagen also wären demnach die "Tage ihrer Reinigung" (Vers 6) für die Frau um, dann "soll sie dem Priester ein einjähriges Lamm bringen zum Brandopfer und eine Taube oder Turteltaube zum Sündopfer". Mit dem Opfer soll die Frau "entsühnt werden, so wird sie rein von ihrem Blutfluss".

Archaische Reinheitsvorstellungen wie diese gibt es in vielen Religionen. Die britische Sozialanthropologin Mary Douglas (1921-2007) hat sie untersucht. Ihr Ergebnis: Was sauber ist und was schmutzig ist, das liegt im Auge des Betrachters. Nicht unbedingt aus hygienischen oder aus medizinisch sinnvollen Gründen wird etwas für rein erklärt oder gehalten. "Rein" und "unrein" sind eher kulturelle Symbole. Aber sie prägen durchaus das subjektive Reinlichkeits- und Ekelempfinden.

Das 2. Buch Mose 13,2 regelt außerdem: "Heilige mir alle Erstgeburt bei den Israeliten; alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein." Daraus schließen Juden, dass sie ihre ältesten Kinder Gott weihen sollen. Auch das tun Maria und Josef, daher ihre Reise zum Tempel nach Jerusalem.

 

Der 2. Februar gilt traditionell als Mariä Lichtmess. Was markiert dieser Tag im kirchlichen Kalender?

A Den Höhepunkt des Winters
B Das Ende der Weihnachtszeit
C Den Beginn der vorösterlichen Zeit
D Ausstellungszeit für Niederdruck-Gasentladungslampen

Richtig B: Zwar lässt die katholische Kirche seit ihrer Liturgiereform von 1970 die Weihnachtszeit schon mit dem Dreikönigstag, dem 6. Januar, enden; dieser Tag heißt auch Epiphanias. Aber dann folgen die Sonntage nach Epiphanias. Und vollständig schließt sich der Weihnachtsfestkreis auch weiterhin am 2. Februar.  Auch in der katholischen Kirche wird Maria Lichtmess, so der volkstümliche Name, kaum noch gefeiert. Nur wenige Städte und Gemeinden etwa im Erzgebirge halten die weihnachtliche Stimmung bis dahin fest – allein schon, weil die Touristen es so mögen.

 

Aus welchem Anlass feiern die Kirchen am 2. Februar?

A Die Erscheinung Gottes
B Die Präsentation Christi
C Die Darstellung des Herrn
D Das Vorzeigen Jesu

Richtig C: "Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen" (Lukas 2,22). Gemeint ist, dass Josef und Maria ihr Kind den Priestern zeigen, denn so sieht es das Gesetz vor. Mit der sich anschließenden Erzählung enden auch die Geburtsgeschichten im Lukasevangelium. Darin tritt der alte, gottesfürchtige Mann namens Simeon auf, der auf den Trost Israels wartet, den Messias. Er nimmt das 40 Tage alte Kind, Jesus, auf den Arm und sagt: "Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel." Das Lied Simeons (Canticum Simeonis) ist ein vielfach vertontes Gedicht aus der Bibel.

Weniger bekannt als Simeon ist die hochbetagte Prophetin Hanna, 84 Jahre alt. Auch sie tritt dazu "und redete von ihm (Jesus) zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten" (Lukas 2,38).

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