Rapsfelder bis zum Horizont: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz prägt die Landschaft
Rapsfelder bis zum Horizont: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz prägt die Landschaft
Foto: Holger Weitzel/image BROKER/vario images
Nix wild, alles gemacht
Wieso sieht es bei uns so aus, wie es aussieht? Ein Buch über deutsche Kulturlandschaften verrät es
27.07.2015

Lang prägten die drei K Deutschlands Landschaft: Klima, Krieg, Krankheit. Prima Klima gab’s im Hochmittelalter, 1000 bis 1300 nach Christus. Städte wurden ge­gründet, Wälder gerodet bis weit in die Mittelgebirge. Doch dann häuften sich extreme Wetter, Dauerregen, die „Kleine Eiszeit“ – die Folge waren Hungersnöte und Pestwellen. Massenhaft wurden Dörfer aufgegeben. Der Wald rückte wieder vor. Noch heute kann man zwischen Bäumen der Mittelgebirge Bodenwellen sehen, Wölb-Äcker, zu denen man die fruchtbare Erde zusammengeschaufelt hatte. Und das Kleine Immergrün zeigt: Hier war ein mittelalterlicher Garten.

Buchtipp

Peter Poschlod: Geschichte der Kulturlandschaft. Verlag Eugen Ulmer, 2015, 39,90 €

Peter Poschlod, Botanik-Professor in Regensburg, erzählt davon. Dass Naturflächen genutzt werden, sei nicht per se schlecht für die Artenvielfalt. Man denke an die Lüneburger Heide, entstanden durch Überweidung sandiger Böden. Schlecht aber sei monotone Landnutzung, so wie heute: Auf 20 Prozent der Ackerflächen wachsen Energiepflanzen wie Mais und Raps unter hohem Einsatz von Dünger und Pestiziden. Mit ihnen werden Biogas und Biodiesel erzeugt. Bald hat die Feldlerche endgültig ausgezwitschert.

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