Hana Pesut
Weder Mann noch Frau
Damenbart und Männer­busen: Heinz-Jürgen Voß ­erklärt, warum die Einteilung in zwei Geschlechter Schaden anrichtet.
Portrait Hanna Lucassen, Redaktion chrismon, Redaktions-Portraits Maerz 2017Lena Uphoff
09.08.2013

chrismon: Beim Standesamt müssen Eltern intersexueller Babys nicht mehr "weiblich" oder "männlich" ankreuzen. Ist das sinnvoll?

Heinz-Jürgen Voß:

Es geht noch nicht weit genug, weil die Geschlechtsangabe in solchen Fällen offenbleiben muss. Das ist ein Zwangsouting. Besser wäre, neben "männlich" und "weiblich" auch "andere Geschlechter" anzubieten.

Wie viele Geschlechter gibt es denn?

Unzählige. Das Geschlecht wird ja auf vielen Ebenen geprägt: durch Chromosomen, Hormone, Geschlechtsorgane, das Aussehen – und nicht zuletzt die Art, wie ich erzogen werde, mich kleide und mich selbst zuordne. Auf jeder Ebene gibt es verschiedene Ausprägungen. Es trifft die Realität nicht, nur in  "männlich" und "weiblich" einzuteilen.

Heinz-Jürgen Voß

Heinz-Jürgen Voß forscht zu Geschlechtertheorien. Er studierte Biologie, wurde in Sozialwissenschaften promoviert und ist seit 2020 Professor für "Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung" am Institut für Angewandte Sexualwissenschaft in Merseburg.


Ist das der neueste Stand der Forschung?

Bis in die 1920er Jahre sprach man von ­Geschlechtervielfalt. Mit den Nazis kam die Theorie einer weitgehend klaren biologi­schen Zweiteilung, die auch immer noch im Biologiestudium vermittelt wird, obwohl die aktuelle Forschung längst weiter ist. Solche einfachen Thesen machten mich stutzig, und ich erkannte, dass die vermeintlich natür­liche Zweiteilung viel Leid mit sich bringt.

Inwiefern?

Zum einen werden geschlechtlich "untypi­sche" Kinder mit Gewalt in die vermeint­lich natürliche Ordnung eingepasst, mit ­geschlechts­zuweisenden Operationen, Hormonen und zig Arztbesuchen. Zum anderen verfestigt die radikale Zweiteilung nur wieder hierarchische, gewaltsame Strukturen: Gewalt gegen Frauen, Zwangsprostitution, ungleiche Löhne.

Aber können Sie sich wirklich eine Gesellschaft ohne Zweiteilung vorstellen?

Ja. Das Geschlecht hätte einen Stellenwert wie heute das Sternzeichen oder ob ich Tiere mag. Man kann danach fragen, aber es ist nicht wirklich von Bedeutung.  

Sind die Leute außerhalb der Uni empfänglich für solches Denken?

Ich halte viele Vorträge, auch in Jugendclubs und auf dem Kirchentag. Bisher war das Publikum sehr offen und interessiert. Außerdem ergeben sich manchmal interessante Gespräche, wenn ich in E-Mails als Anrede
nicht "Liebe Frau Lucassen" schreibe, sondern "Lieb* Hanna Lucassen". Oder von der "Soziologin Stefan" spreche. Das sind dann kleine Stolpersteine.

Über die in zehn Jahren keiner mehr stolpern wird?

So weit werden wir wohl nicht sein. Aber ich hoffe, dass dann Kinder, die weder Junge noch Mädchen sind, in Ruhe aufwachsen können, ohne gewaltsame geschlechtszuweisende Eingriffe.

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Dann könnte man Frauenärzte ja abschaffen.
Aber nein. Da der Gender-Wahnsinn vom Feminismus kommt und selbiger sich lediglich um Leistungsfreie Vorteile für Frauen ohne Nachteile in Kauf zu nehmen bemüht, wird man dann doch einlenken.
Wenn Herr Voß schon Biologe ist hätte er hier mal vom Interviewer ein Fragen zu Eizelle und Samenzelle und deren "Produktionsstätten" gestellt bekommen können. Um den Übergang von Geschlechtertheorie zur Geschlechterpraxis zu bekommen zeigt sich nämlich hier wie knallhart in Unterteilung von Mann und Frau in der Wirklichkeit sein kann.
Und eins weiß ich mit Sicherheit: Jeder der hier liest ist ein Produkt dieser harten Unterteilung.

Es gibt sie nämlich die primären Geschlechtsmerkmale.
Männlich:das Scrotum mit Hoden und Nebenhoden, Prostata, Samenleiter
Weiblich: Vulva, Vagina, Tuba uterina, Uterus und die Ovarien
Ursache dafür ist eine noch viel härtere chromosomale Unterscheidung des Vorhandensein eines männlichen (XY) oder weiblichen (XX) Karyotyps. Da gibt es dann gar keine Möglichkeit mehr zu irgendwelchen Abweichungen ins Uneindeutige.

Natürlich gibt es alle möglichen Abweichungen vom Normalen. Die gibt es aber auch in Hautfarbe, Sehkraft, Anzahl der Finger und Zehen, Größe usw.
Dennoch behauptet niemand deswegen gäbe es unendlich viele Arten von Menschen.

Verschieden Abweichungen sind natürliche Variationen und andere auf Krankheiten oder Alter zurückzuführen.
Dennoch geht man von normalen Menschen aus die sich normalerweise in Mann und Frau einteilen lassen.

Der Mensch ist ein sexuelles Wesen und kein Gender-Wesen.

Nur weil verschiedene mal meinten jede Form von Bildung und Erziehung sei abzulehnen und wäre Rollenvorstellungen/-zwänge muss man dies noch lange nicht glauben.

Respekt und Würde sollte man jedem entgegen bringen. Nicht um Unterschiede plattzumachen oder zu diffusen. Sondern nichts desto trotz.

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>> "Das Geschlecht hätte einen Stellenwert wie heute das Sternzeichen oder ob ich Tiere mag. Man kann danach fragen, aber es ist nicht wirklich von Bedeutung." <<
Dennoch wäre eine klare Antwort möglich.
Magst du Tiere? => Ja / Nein
Bist du ein Mann? => Ja / Nein
Bist du eine Frau? => Ja / Nein
Es ist eins, der Antwort auf eine solche Frage kein lebensentscheidendes Gewicht zu geben. Es ist etwas völlig anders, eine solche Frage generell auszumerzen, weil es mehr als zwei Antworten geben kann bzw. soll. Ich halte diese Gedanken zwar für notwendig, aber für wenig hilfreich. Oder glauben wir wirklich, dass mit der Abschaffung der Gendereinteilung sofort Gewalt gegen Frauen, Zwangsprostitution und ungleiche Löhne der Vergangenheit angehören? Ich nicht.

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Jeder Mensch auf dieser Erde verdankt seine Existenz der biologischen Grundtatsache, dass zwei Geschlechter gibt, die sexuelle Reproduktion ist ein grundsätzlicher biologischer Mechanismus, der einen entscheidenden evolutionären Vorteil gegenüber anderen Formen der Vermehrung hat. Diese Tatsache nun als Nazi-Ideologie zu bezeichnen, die möglicherweise zu Gewalt, Zwangsprostitution und ungleichen Löhnen führt, hat mit moderner Wissenschaft gar nichts zu tun, sondern entspricht einer mit der Wirklichkeit nicht vereinbaren ideologischen Extremposition. Wie blind muss man sein, um die absurde These zu vertreten, dass das biologische Geschlecht eines Menschen die gleiche Bedeutung wie etwas sein Sternzeichen hat?

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@ Ingo1971 - "Dann könnte man Frauenärzte ja abschaffen..." -Äääh.., Thema verfehlt, setzen, 6.- ...Es geht hier doch nicht um die Abschaffung des Unterschiedes zwischen "Gebärend" und "Zeugend"... Es geht um die Frage, ob die aktuelle NORMIERUNG gegenüber Minderheiten diskriminierend ist und überhaupt mit Artikel 1. unseres Grundgesetzes vereinbar ist. ---"... (man) geht man von NORMalen Menschen aus die sich NORMalerweise in Mann und Frau einteilen lassen..." - Ääh.., ja sicher..., NORMIERUNG als Richtlinie. Das macht man bei Schlachtvieh übrigens auch. ZuORDNUNG für eine EINFACHERE KONTROLLE und Verfügbarkeit. Sorry, aber wer das wirklich braucht, sollte sich bei Gelegenheit mal ernsthaft fragen, warum er/sie Angst hat, vor einer "un-NORMalen" und "VIELfältigen" Gesellschaft, die mit Gewissheit eine große Bereicherung für alle Beteiligten wäre. Man stelle sich nur dieses Gespräch vor: "wow, du siehst ja interessant aus, bist du "G" oder "Z"?" *grins* --- Aber keine Sorge, diejenigen die am meisten von der strengen Mann/Frau-Unterscheidung profitieren, nämlich die Erzeuger und Vertriebsketten von Konsumgütern, sorgen mit ihren Werbekampagnen schon dafür, daß solches Gedankengut keinerlei Verankerung findet, in unserer, oder besser IHRER Gesellschaft. --- Frei nach dem Motto "never change a running system"...

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"Dann könnte man Frauenärzte ja abschaffen." --

Nein, warum sollte man? Es wird immer Frauen geben, die sich sowohl geschlechtlich als auch gefühlsmäßig als Frauen identifizieren. --

"Da der Gender-Wahnsinn vom Feminismus kommt und selbiger sich lediglich um Leistungsfreie Vorteile für Frauen ohne Nachteile in Kauf zu nehmen bemüht, wird man dann doch einlenken." --

Es gibt keinen "Gender-Wahnsinn"! Von "Rinder-Wahnsinn" habe ich schon einmal gehört und auch darüber gelesen, aber "Gender-Wahnsinn"? Fakt ist, dass es zumeist zwei (und ich betone 'zwei') eindeutig identifizierbare äußerliche Geschlechtsmerkmale gibt (ich lasse sog. Hermaphroditen außen vor). Aber außer dem äußerlich wahrnehmbaren Geschlecht gibt es auch noch das, was sich in der Gefühlswelt abspielt. Wenn Sie als "Ingo1971" darin eine Übereinstimmung sehen, ist es wunderbar. Ihnen sei alles Glück der Erde beschieden. Trotzdem gibt es auch Menschen, die sich mit ihren äußerlich erkennbaren Geschlechtsmerkmalen nicht identifizieren können und denen es eine seelische Pein ist. -
Ihre Ansicht hinsichtlich der Entstehung des "Gender-Wahnsinn(s) vom Feminismus" muss ich selbst als Mann zurück weisen. Ich denke, dass hier vielfältige Ängste Ihrerseits aufeinander treffen. Ihre Intention vernehme ich sehr wohl, allerdings sind es in der weit überwiegenden Mehrzahl "Männer", die mit ihrem angeborenen äußerlichen Geschlecht massive Probleme haben. --

"Da gibt es dann gar keine Möglichkeit mehr zu irgendwelchen Abweichungen ins Uneindeutige. Natürlich gibt es alle möglichen Abweichungen vom Normalen. Die gibt es aber auch in Hautfarbe, Sehkraft, Anzahl der Finger und Zehen, Größe usw. Dennoch behauptet niemand deswegen gäbe es unendlich viele Arten von Menschen. Verschieden Abweichungen sind natürliche Variationen und andere auf Krankheiten oder Alter zurückzuführen. Dennoch geht man von normalen Menschen aus die sich normalerweise in Mann und Frau einteilen lassen." --

Zum einen, und daher habe ich einen ganzen Block von Ihnen hier noch einmal herein gesetzt, gibt es selbstverständlich und "natürlich" (um einen Begriff von Ihnen zu verwenden) auch "Uneindeutige". Es gibt Menschen, die - und das sind keine "Monster" - einen Penis, aber keine Hoden vorweisen, allerdings dafür Eierstöcke mit sich tragen. Es gibt Menschen, die äußerlich eine Vulva vorweisen, allerdings keine Vagina oder andere "weibliche" innere Organe, dafür mit einer Prostata ausgestattet sind. Das sind ebenfalls "Abweichungen vom Normalen". Und, wie ich bereits schrieb: Neben den rein äußerlichen (möglicherweise auch inneren) Merkmalen gibt es auch noch das Empfinden, das Fühlen, dass zwar äußerlich eineindeutig einem "Geschlecht" zugeordnet werden kann, der Mensch sich selbst aber mit diesen äußerlichen Merkmalen nicht identifizieren kann. Im günstigsten Falle unterstützen die Eltern den Wunsch nach einer Angleichung des "inneren" Geschlechts an das äußere, wenn es früh genug geäußert wird, aber in den meisten Fällen spielt dann die auf äußerliche Geschlechtsmerkmale spezifische Erziehung eine Rolle, dass es vom Kind, dem Juvenilen kaum ermöglicht, seinen adäquaten Wunsch - in einem anderen "Geschlecht" leben zu wollen - äußern kann. Wissen Sie: In Deutschland gibt es (leider) nur den Begriff "Geschlecht". Im englischen Sprachraum spricht man von "Sex", also dem äußeren Geschlecht entsprechende Merkmale, sowie "Gender", dem innerlichen Geschlecht entsprechend. Und nur, weil wir Deutschen lediglich einen Begriff haben und diesen zumeist auf die äußeren Merkmale reduzieren und entsprechend benutzen, gibt es nicht den anderen, den innerlichen Aspekt? Öffnen Sie sich bitte für solche Überlegungen! -
Ich will Ihnen ja gar nicht widersprechen, wenn man die Menschen "normalerweise in Mann und Frau" einteilt. Aber genauso, verzeihen Sie bitte, wenn ich mir auch erlaube, von Abweichungen zu schreiben, wie Äpfel nicht immer die gleiche Größe haben, Gurken den gleichen Krümmungsgrad, Bäume die gleiche Höhe, so ist der Mensch auch im "Geschlecht" verschieden. Er ist ein rational und irrational denkendes Wesen mit einer Vielfalt an Vorstellungen, Erfahrungen, Träumen und Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen. -
Vielleicht hierzu noch ein letzter Punkt aus christlich-religiöser Sicht, wobei ich mich gerne belehren lasse: In der Schöpfungsgeschichte steht, dass Gott Adam nach seinem Ebenbild erschaffen hat, Eva demnach eine "freie Erfindung" ist. Die Frau vom Äußeren her entspricht also einer Idealvorstellung Gottes. Gott hat aber auch die Vielfalt und den Reichtum an Variationen auf der Erde erschaffen. Ansonsten gäbe es ja nicht - aus rein theologischer Sicht - die Unterschiede hinsichtlich Haar- und Hautfarbe, Augenabstand, Nasenlänge, Wangenknochen, um nur einige wesentliche - äußerlich erkennbare - Dinge zu benennen. Warum sollte es nicht Gottes Wille sein, dass der Mensch als denkendes und fühlendes Wesen einen Unterschied zwischen dem äußerlichen und dem innerlichen Geschlecht macht? Und dieser, von Gott geschaffene Mensch feststellt, dass es dort eine Disparität gibt? --

"Der Mensch ist ein sexuelles Wesen und kein Gender-Wesen." --

Wie ich schon geschrieben und versucht habe, Ihnen deutlich zu machen: Der Mensch ist an erster Stelle ein "Gender-Wesen", erst dann ein sexuelles Wesen. Der Mensch, der fühlt, sich öffnet, andere Dinge außerhalb seiner "Rolle" zulässt, ist ein denkendes Wesen. Eins, das von Gott gewollt ist. Nicht ein Wesen, das sich in eine Rolle hinein pressen lässt, dem "Mainstream" hinterherläuft, das sich von heilsbringenden und wirren Botschaften blenden lässt. -
Ich könnte noch einiges schreiben, aber das würde bei weitem den Rahmen hier sprengen. --

"Respekt und Würde sollte man jedem entgegen bringen." --

Bitte, ich ermuntere Sie dazu! Bringen auch Sie "Respekt und Würde" "jedem" Menschen entgegen, der sich in seinem Körper, als Ausdruck des äußerlichen Geschlechts, gefangen fühlt, da er sich selbst innerlich eines anderen Geschlechts angehörig fühlt! -

Als conclusio non ratio: Gott hat die Welt nicht nur in Schwarz und Weiß geschaffen, noch nicht einmal in den Abstufungen dazwischen mit den verschiedenen Grautönen. Nein, die Welt ist bunt, voller Farben, voller unterschiedlicher Menschen, Tiere und Pflanzen, voller Daseinsformen im Wasser und auf dem Land. Ich bitte Sie sehr herzlich, dieses zu akzeptieren, zumindest zu respektieren.

P.s.Ich entschuldige mich nun bereits dafür, dass alles so erscheint, dass es hintereinander geklatscht ist. In meiner Erwiderung hatte ich Absätze gewählt, die möglicherweise nicht adäquat dargestellt werden. Dort, wo ich einen größeren Abstand gewählt habe, erscheint "--", kürzere Abstände lediglich mit einem "-".

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...ist längst überfällig Ich freue mich sehr, dass mein Beitrag die nötigen Diskussionen angeregt hat. Besonders mutig finde ich, dass sich in diesem Zusammenhang eine Mutter zu Wort gemeldet hat, deren Kind nicht in das Zweierschema „Junge oder Mädchen“ passt. Warum öffnet sich nicht auch die Kirche einfach für ganz konkrete Menschen, mit ihren individuellen Erfahrungen? Warum war die Kirche nicht vorneweg als Verbände intergeschlechtlicher Menschen auf die gewalttätigen und traumatisierenden geschlechtszuweisenden medizinischen Eingriffe nach der Geburt hinwiesen und Unterstützung forderten? Auch theologisch begründet gibt es gute Gründe, nicht weiter an stereotypem Denken festzuhalten. So schreibt Conrad Krannich in seiner Abschlussarbeit in evangelischer Theologie, mit dem Titel „Intersexualität als theologische Herausforderung“, unter anderem: „Gott schuf sie nicht nur als Mann und Frau. Und ihre Erschaffung gipfelt nicht in ihrer Geschlechtlichkeit. Gott schuf sie für sich und füreinander – das ist die [] eigentliche Pointe der Schöpfungsberichte und die zentrale christliche Aussage über den Menschen als relationalem Wesen. Die Engführung von personaler Identität auf reproduktive Fähigkeiten und ein damit gefordertes Festhalten an Geschlechterkategorien als theologischen Fixpunkten kann biblisch und systematisch-theologisch nicht begründet werden.” (2013, S. 50) Für meine Expertise –biologisch-medizinische Geschlechtertheorien – habe ich mittlerweile in mehreren, zudem breit rezipierten und respektierten, Büchern und Aufsätzen den Stand der Forschung herausgearbeitet. Es ist tatsächlich so, dass noch bis in die beginnenden 1930er Jahre die Ansicht in Biologie und Medizin verbreitet war, dass vermutlich jeder (!) Mensch sowohl weibliche als auch männliche geschlechtliche Anteile in sich vereinige. Sowohl in der Hormonforschung als auch in der Genetik kam man zu widersprüchlichen Ergebnissen. Etwa der Genetiker Richard Goldschmidt folgerte aus seinen Chromosomentheorien eine ‚lückenlose Reihe geschlechtlicher Zwischenstufen‘ auf der Ebene der dann tatsächlich ausgeprägten körperlichen Merkmale. Diese Wissenschaftler wurden in den 1930er Jahren – da Juden gemäß der NS-Rassenideologie – von Forschern wie Fritz Lenz und Adolf Butenandt abgelöst, die Theorien klarer Geschlechtertrennung erarbeiteten, die besser zu den NS-Gesellschaftsvorstellungen passten. Die Historikerin Helga Satzinger hält in ihrem empfehlenswerten Buch „Differenz und Vererbung“ (2009, S. 399) fest: „In den Jahren zuvor war das Konzept der genetischen und hormonellen Geschlechterwandlung und -mischung sehr breit diskutiert worden, die Dominanz des bipolaren Modells war erst in den 1930er Jahren durch das Fehlen ihrer Vertreter, die emigrieren mussten, zustande gekommen.“ Und auch nach 1945 machten die NS-Forscher weiter Karriere. Erst seit den 1980er Jahren zeichnet sich ein Schwenk ab: Mittlerweile wird wieder Komplexität fokussiert. Und auch die ernüchternden Ergebnisse des Humangenomprojektes (der Mensch hat kaum mehr Gene als der unscheinbare Fadenwurm) tragen dazu bei, dass sich die Biologie von Gedanken der Präformation des Organismus und hier des Genitaltraktes in Chromosomen und Genen löst und sich stärker der Prozesshaftigkeit der Organentwicklung zuwendet. Durch diesen Fokus wird darstellbar, dass ein Entwicklungsprozess nicht einfach vorgezeichnet ist, sondern flexibel auf Einflüsse verschiedenster Art reagiert. Etwa Einflüsse aus umgebenden Zellen, aus dem elterlichen Organismus und der weiteren Umgebung wirken – und führen dazu, dass auch die geschlechtliche Entwicklung individuell unterschiedlich verläuft. Aus meiner Sicht lässt sich im Anschluss an diese Perspektiven besser, überzeugender und widerspruchsfrei(er) der Vorgang der Geschlechtsentwicklung fassen – anders als bei den Theorien, die bereits als Grundannahme festschrieben, dass es nur zwei Geschlechter geben dürfe und alle anderen geschlechtlichen Ausprägungen als ‚Störungen‘ und ‚Abweichungen‘ diskreditierten und zu tilgen suchten. Auf diese Weise hatte (und hat) theoretische Wissenschaft, die geschlechtliche Binarität behauptet, übrigens auch gewichtige Bedeutung für die aktuelle geschlechtszuweisende Praxis bei intergeschlechtlichen Kindern.

Man stelle in einer Aussage ganz viele Hypothesen nebeneinander, die wenig oder nichts miteinander zu tun haben, die sich wiedersprechen, die sehr wissenschaftlich klingen ... und dann freue man sich, "dass mein Beitrag die nötigen Diskussionen angeregt hat." So what?

Antwort auf von Martin Wilk (nicht registriert)

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Worunter leiden die christlichen Kirchen besonders?
An der unsäglichen Beliebigkeit ihrer Aussagen. Dieses Thema ist dafür ein exemplarisches Beispiel. Es gehört hier nicht her.
Die Naturgesetzte, die Evolution und auch die kirchliche Geschichte setzen darauf, dass die ganze Natur davon geprägt ist, dass es Gut und Böse, rechts und links, dass es die Bipolarität gibt. Dass es dazwischen auch Grauzonen, Unwägbarkeiten, natürliche und dennoch unbegreifliche Wahrheiten gibt, dass ist keine Frage. Diese Unbegreiflichkeiten aber zur Normalität, mit der Beliebigkeit alle normalen Natürlichkeiten infrage zu stellen, ist eine Anmassung. Damit wird zur Bedienung der eigenen Befindlichkeiten jegliche Normalität bestritten. Mit pseudowissenschaftlicher Semantik ist bekanntlich so manches zu erklären, was sonst von niemand für wahr gehalten wird.

Ockenga schrieb am 29. Dezember 2014 um 13:36: "Die Naturgesetzte, die Evolution und auch die kirchliche Geschichte setzen darauf, dass die ganze Natur davon geprägt ist, dass es Gut und Böse, rechts und links, dass es die Bipolarität gibt." Die Naturgesetze setzen auf überhaupt nichts. Die heißen nicht deswegen Gesetze, weil sie auf etwas setzen würden. Die heißen Gesetze, weil sie zeigen, wie die Natur funktioniert. Die Evolution kennt weder Gut noch Böse. Die kirchliche Geschichte wird auch von keiner Bipolarität geprägt, sondern von den wunderschönen Praktiken, die der systematische Irrtum namens Glaube den jeweiligen Machthabern an die Hand gibt._______________________________________________
Zitat: "Diese Unbegreiflichkeiten aber zur Normalität, mit der Beliebigkeit alle normalen Natürlichkeiten infrage zu stellen, ist eine Anmassung." Wenn schon überhaupt Anmaßung zu entdecken ist, dann wohl bei den Normalos, die furchtbar stolz auf ihre Normalität sind und den anderen die Hölle heiß machen. Wer angefangen von den primären über die sekundären Geschlechtsmerkmale bis hin zu allen damit verbundenen gesellschaftlichen Gewohnheiten und Zwängen pfeilgrad dem Musterkatalog entsprungen ist, hat keinen Grund, von normaler Natürlichkeit zu schwärmen. Er könnte zur Kenntnis nehmen, dass die anderen zwar seltener, aber nicht weniger natürlich sind.

Damit mein voriger Kommentar nicht nur als weitere Hypothese gesehen wird, hier einige Erläuterungen.
In Biospektrum 2/03, Seite 156 ist nachzulesen:
"Richard B. Goldschmidt war in den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wohl der bekannteste deutsche Entwicklungsphysiologe (nicht Entwicklungsmechaniker!), der auf allen Gebieten der Zytologie vielseitig wirkte, die Fähigkeit zur kritischen Zusammenschau und Gewichtung hatte, aber in den biologischen Anschauungen an die Zeit gebunden war, die erst langsam lernte, mit dem Begriff des Gens als funktioneller Tatsache, nicht als gedachtem Punkt,
umzugehen." ... "Er hatte allerdings einen Horror vacui, mochte die Leere nicht, die die Rote Königin beim Abrauschen in der Luft hinterließ und füllte jede offene Frage mit einer intelligenten Hypothese, die er oft unter dem Zwang neuer Erkenntnisse, mit einer neuen revidierte, ein ungemein fruchtbarer Kopf und Fokussierer. Wenn auch von seinen vehement verfochtenen und immer
hochgehaltenen Deutungen der genetischen Zusammenhänge kaum eine überlebt hat, war er doch nicht nur ein ausgezeichnet beobachtender, interpretierender und beschreibender Zoologe,..."

Die heutige Forschung weiß, dass nach 3 Monaten die wesentliche Entwicklung des Embryos zum Jungen oder Mädchen abgeschlossen ist. Wir finden im Embryo ein unterschiedliches Hormonsystem, Immunsystem, eine unterschiedliche Gehirnstruktur vor, je nachdem ob es ein Junge oder Mädchen ist. Wir wissen, dass diese Systeme und Strukturen in signifikanter Weise unsere Identität, unser Denken, Empfinden, Handeln steuern, bevor irgendwelche Erziehungsmassnahmen mit "Rosa" oder "Blau" beim Embryo zum Einsatz kommen.
Alle Diskussionen die ich kenne, bestärken immer wieder, dass sich die Gender-"Ideologie" diesen Tatsachen nicht stellen will, sondern verstaubte Vorstellungen hervorkramt, um sich zu rechtfertigen und ihre Daseinsberechtigung zu untermauern.

Wenn theologisch dann zitiert wird (siehe oben): „Gott schuf sie nicht nur als Mann und Frau." und dieses "nur" dazu missbraucht wird, dass Gott sie nicht als Mann und Frau geschaffen hat, sondern als vielfältige Geschlechter und damit das "Mann und Frau" verwässert und aufgelöst wird, dann klingt das wie auf den ersten Seiten der Bibel:
"Gott schuf sie als Mann und Frau" und irgend jemand fragt: "Sollte Gott sie nur als Mann und Frau geschaffen haben?"

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DANKE für diesen Beitrag!
Weil es halt außerhalb von Jugendclubs und Kirchentagen immer noch für die konventionelle bürgerliche Gemeinde schwierig ist soviel "Buntheit" auszuhalten, gibt es eine evangelische Freikirche die darauf unkonventionell Antwortet.
Hier hab ich ein paar Infos zur Metropolitan Community Church (MCC) in Kurzform:

MCC ist die größte Organisation mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern weltweit, ohne auf Menschen mit diesen Lebensweisen beschränkt zu sein.
MCC verbindet Glauben mit Zweifeln, Gemeinschaft mit Wahrhaftigkeit, Vertrautes mit Veränderung.
MCC feiert die Liebe und Freiheit Gottes mit kultureller und menschlicher Vielfalt.
MCC traut Paare aller Geschlechter.
MCC engagiert sich aktiv für Menschenrechte weltweit.
MCC hat den „Gay Pride“ zum Christopher Street Day und den Welt-AIDS-Tag mit initiiert.
MCC hat weltweit etwa 300 Gemeinden mit etwa 18.000 Mitgliedern.

So, und jetzt bin ich gespannt wie Ihr über mich herfallen werdet!

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Man kann das Thema sehen wie man will - zustimmen, ablehnen oder gar dagegenhauen. Ich jedenfalls bin enttäuscht, dass in chrismon keine Stimmen zu Wort kommen, die eine gegenteilige Meinung (begründet) vertreten. Gender Mainstreaming scheint für Chrismon alternativlos zu sein.
Die Evangelischen täten aber gut daran, ausgewogener auf sexualethische und geschlechterbezogene Thesen einzugehen. Dazu verpflichtet sie die Tatsache, dass wir um die Auslegung der Bibel und unseres Gottesbildes ringen. Und dazu verpflichtet sie auch Geschichte, in der auch bis in jüngere Zeit mit biblisch-theologischen Argumenten auch ganz andere Positionen vertreten wurden.

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Bisher habe ich mir ja immer mit Interesse Ihre Publikation angeschaut und auch diesmal an dem Interview mit Klaus Maria Brandauer (S. 20) Gefallen gefunden, aber was mir auf Seite 7 begegnete, hat mich entsetzt. Der Biologe Heinz-Jürgen Voß mag ja zu den Geschlechtern denken, was er mag, aber dass ein evangelisches, d. h. ein christliches Magazin dem nichts entgegenzusetzen weiß und dieser gender-Ideologie Tür und Tor öffnet, halte ich für sehr bedenklich. Die Redaktion macht sich mit der programmatischen  Überschrift: „In zehn Jahren Weder Mann noch Frau“ die abwegigen Ansichten sogar noch zu eigen und bekräftigt damit gewissermaßen, „warum die Einteilung in zwei Geschlechter Schaden anrichtet.“

Wo blieb die Zivilcourage von Frau Hanna Lucassen angesichts ihrer Situation: „Was tun gegen starke Gegner…?“ (vgl. S. 3) Schon bei der Antwort auf die Frage „Wie viele Geschlechter gibt es denn? - Unzählige…“  hätte sie die Aussage des Schöpfungsberichtes dagegenstellen können: Als Mann und Frau schuf er sie. Und was sind denn bitte „intersexuelle Babys … Kinder, die weder Junge noch Mädchen sind…? Es wird sich doch noch bitte auch heute bei der Geburt - wie seit Hunderttausenden von Jahren - das Geschlecht feststellen lassen! Aber Herr Voß rückt den „Stellenwert“ des Geschlechtes schon in den Bereich des Aberglaubens, wie den eines  „Sternzeichens“!  In der Aussage, dass das Geschlecht „nicht wirklich von Bedeutung“ sei, drückt sich eine unglaubliche Vermessenheit des Menschen aus. Damit müsste sich eine christliche Publikation dringend kritisch auseinandersetzen. Ich hatte auf dieser Seite von Ihnen eher den Eindruck: „Augen zu, Ohren zu, Klappe halten.“ (siehe Titelseite)

 

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Ich finde es ungeheuer mutig von Chrismon, ein so heißes Eisen wie die Zweiteilung der Geschlechter und deren Infragestellung anzupacken. Als mein Kind vor dreißig Jahren geboren wurde, passte es partout nicht in das Schema Hellblau-Rosa oder Junge oder Mädchen und ich musste lernen, die „Andersartigkeit“ meines Kindes im Laufe der Jahrzehnte zu akzeptieren. Positiv sei angemerkt, dass viele Eltern jetzt offen mit der Andersartigkeit, mit der Intersexualität ihres Kindes umgehen. Die Gesellschaft muss einfach Umdenken und das Interview hilft ganz sicher dabei! Mehr darüber!

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Das Septemberheft des „Chrismon“  beginnt mit einem Artikel über die „ Gender-Idiologie“ : „ Weder Mann noch Frau“.  Wie bei  allen Presseveröffentlichungen  kann man davon ausgehen, dass die Redaktion das ihr wichtigste Thema stets voranstellt. Die zur Zeit äußerst aktuelle Diskussion über das „Familienpapier“ der EKD findet jedoch erst in der Mitte des Heftes ihren Niederschlag. Der Redaktion liegt es also offenbar am Herzen, den Lesern zuerst die „Gender-Ideologie“ nahezubringen; mit den Gedanken zum Familienpapier kann sich der noch weiter-blätternde Leser ja erst später beschäftigen.

Die Reihenfolge:  Erst „ Gender-Ideologie“, dann das Familienpapier stellt die augenblickliche Situation der evangelischen Glaubenswelt geradezu auf den Kopf. Denn das Familienpapier hat eine theologische Auseinandersetzung entfacht, die bis an die Grundfesten evangelischen Glaubens rührt und noch lange nachwirken wird.

Allerdings kann dieser provozierenden Voranstellung der „Gender – Ideologie“  eine Rechtfertigung von anderer Seite zu teil werden:  Denn wenn es gelingen sollte, im Laufe der Zeit die „Gender-Ideologie“ in die Gesellschaft und damit auch in die evangelische Gemeinde einzuschleusen, dann ist eine Diskussion über den Wert und die Zukunft der Familie ohnedies nicht mehr nötig und das Familienpapier ist hinfällig. Denn die „Gender-Ideologie“ strebt die absolute Gleichheit von Mann und Frau an, ebnet alle Unterschiede ein und biologische oder verwandte Bindungen lösen sich auf. Das Ende einer solchen Entwicklung ist in dem Buch von Huxley „Schöne neue Welt“ nachzulesen.

„Gender-Ideologie“ contra Familienpapier der EKD   in einer christlichen, evangelischen Zeitschrift! Man meint, den Beginn  des Unterganges unserer christlich, abendlichen Kultur geradezu zu spüren.

 

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Ihr Gespräch mit Heinz-Jürgen Voß hat mich in tiefe Verwirrung gestürzt. Bisher fühlte ich mich als Mann (glücklich verheiratet - drei Kinder - fünf Enkelkinder). Ich arbeite gern mit Axt und Säge, mein Werkzeugkeller ist gut sortiert, außerdem fahre ich gerne (manchmal auch richtig schnell) Auto. Aber: Ich bin auch einfühlsam, hasse Gewalt, mag die meisten Tiere und lege einen gewissen Wert auf mein Äußeres. Was bin ich nun? Vielleicht könnte mir Heinz-Jürgen Voß einen Multiple-Choice-Test zukommen lassen, mit dessen Hilfe ich mein Geschlecht genauer bestimmen kann. Da die Begriffe " Mann" und "Frau" ja offensichtlich obsolet sind, wäre es hilfreich, wenn am Ende des Tests dann auch gleich die neue passende Geschlechtsbezeichnung stünde. Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Mir sind die Probleme, mit denen sich Heinz-Jürgen Voß beschäftigt, wohl bewusst. Ich bin jedoch der Meinung, dass er in seinem wissenschaftlichen Eifer über das Ziel hinausschießt, und wenn er glaubt, durch die Aufhebung der "radikalen Zweiteilung" Gewalt gegen Frauen, Zwangsprostitution und ungleiche Löhne verhindern zu können, so dürfte er irren.

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Vielleicht sollte sich die evangelische Kirche wieder einmal auf den Ursprung beziehen und die Bibel lesen. Ausgangsform der Menschheit ist das Bestehen von zwei Geschlechtern, die durch Vereinigung Nachkommen zeugen. Alle andere Konstrukte können das nicht. Und würden Thesen wie diese stimen, müssten wir aussterben, wenn sich niemand zu seinem Geschlecht bekennt. Langsam bin ich es leid, dass sich selbsternannte "Forscher" und "Experten" zu Dingen äußern, die über keinerlei medizinische oder fachliche Akzeptanz, Nachweisform oder durch Belegstudien greifbar sind. Ausgedachter Humbug, welcher durch einige Lobbygruppen finanziert wird, damit auch noch die letzte Randgruppe irgendwo "wissenschaftlich" eingebunden werden kann.
Ich toleriere sehr wohl Homosexualität und auch viele andere Lebensformen, aber sie können zu der Erhaltung der Menschheit nichts beitragen.
Die Kirche sollte die Familie schützen und nicht aufbrechen oder den Leuten Unsinnigkeiten ins Ohr setzen. Mögen Schwulen- und Lesbenpaare glücklich leben. Aber bitte hören sie auf Leuten einzureden, dass ein Geschlecht nur eine eingebildete, von außen eingebrachte und gesellschaftlich anerzogene Laune wäre. Wenn Menschen im falschen Körper leben (was nur für einen absoluten Bruchteil gilt), dann brauchen diese Menschen Unterstützung, aber der Rest der Gesellschaft keine Anpassung. Die überwiegende Zahl der Menschen ist mit der natürlichen Geschlechterrolle zufrieden, findet Liebe, gründet eine Familie und fühlt sich umsorgt. Der Natur kann auch eine Toilette für das dritte Geschlecht kein Schnäppchen schlagen. Gottes Wort und Vorstellung von Vermehrung, was das Überleben der Menschheit ausmacht, ist unumkehrbar. Und selbst Thesen der Evolutionsforschung stellen Ihre Thesen auf den Kopf. Charles Darwin würde sich totlachen!
Es ist die Ausgeburt einer verfetteten, trägen Wohlstandsgesellschaft, die sich anmaßt, über den Dingen zu stehen. Damit passen Ihre Theorien eher zu den Grünen, aber stimmt schon lange nicht mehr mit der kirchlichen Lehre überein. Die evangelische Kirche verliert mehr und mehr den Bezug zur Gesellschaft, da die Mehrheit in ihr keinen Halt mehr sieht.

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Unglaublich wie hier Minderheiten im Micro bereich zum obersten Stellenwert allen Denkens gemacht werden. Ein Intersexuelles Baby! Ich dreh am Rad! Wie sieht das bei diesem armen Kind in der Windel aus? Und dieser Mann nennt sich "Biologe"! Sind das jetzt die Soziologen und Theaterwissenschaftler des neuen Jahrtausends? Einfach irgendwas faseln, und dafür Knete kassieren, möglichst beim Steuerzahler der Pausenlos zu irgendwas "umerzogen" werden muß. Das sich die Nazis die Zweigeschlechtlichkeit ausgedacht haben, und vorher pflanzte sich einfach irgendwas mit irgendwem fort, ist wohl der Gipfel des Irrsinns.

[...]

// von der Redaktion bearbeitet. Bitte bleiben Sie sachlich.

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Prima!
Das nenne ich mal "Seelsorge" !
Wenn die Entwicklung der Kirchenaustritte linear so weitergeht, wie in den letzten 30, 40 Jahren, hat sich das Thema mangels Masse sowieso erledigt.
Gott sei Dank!

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als wenn Genderfragen und -forschung zum Hauptaufgabengebiet der Evangelischen Kirche geworden sei.
Gibt's eigentlich keine echten Probleme in eurer Institution, denen ihr euch widmen solltet? Ist es euer Ziel, die Gesellschaft zu Gunsten einzelner durchgedrehter Pseudowissenschaftler komplett umzudrehen?
Wollt ihr den Leuten im Jahr 2014 erzählen, dass einer der maßgeblichsten Grundsätze im Bereich Biologie nach tausenden von Jahren nun plötzlich überholt sei?
Wenn irgend eine Institution in unserer Republik den Stempel "PC" Political Correctness verdient hat, dann die EKD!

BRAVO!
Alle wirklich grossen Dichter und Denker widerlegt!
Aber der Artikel ist wohl ziemlich überholt, oder..!?

Wissen wir doch heute, dass an allen, ALLEM
was es auf dieser Welt möglicher Weise auszusetzen gibt, nur ein einziger Mann Schuld haben kann: DIESER UNMÖGLICHE PUTIN!!!

Davor dürfen wir die Augen in der heutigen Zeit keinesfalls verschliessen!
NIEMALS!

Spass beiseite, hier kommt Ernst:
Muss man für so einen ausgemachten himmelschreienden Blödsinn eigentlich studiert haben..? Sicherlich! Denn ein Laie käme wohl niemals auch nur im Traum auf solche Gedanken! Der schaut sich die Natur an..! Der benutzt seinen gesunden Menschenverstand...

Ich begreife die evangelische Kirche nicht mehr, ja wahrscheinlich wäre ich bei den Katholen DOCH besser aufgehoben.!?

Leute, habt Ihr jemals realisiert, dass sich Genderwahn, Homosexualität und Islamverstehen nicht unter einen Hut bringen lässt.!? NIEMALS!
Von so etwas wie Frauenrechte mal ganz zu schweigen...!

Wenn ich einmal wirklich Langeweile haben sollte, was eigentlich an und für sich eher unwahrscheinlich sein dürfte, werde ich für Eure armen Verlorenen Seelen beten. Ein wenig nur, denn wir wollen ja nichts übertreiben. Nicht wahr..?

GOTT ZUM GRUSSE,

"SatiriCus"

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Ich war seit zig Jahren nicht mehr in der Kirche. habe aber bisher stets meine Kirchensteuern gezahlt. Das wird nun Vergangenheit sein, denn ich keine Lust, Mitglied in einer linksgrünen Sekte zu bleiben. Dieses Interview passt zur Entwicklung der EKD, die wie die meisten Parteien daran arbeitet, die gesellschaftlichen Fundamente zu zerstören. Möge der Letzte bei Euch das Licht ausmachen.

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geile, schwarze Satire! Selten so was gutes gelesen:-) Ist die Original oder ein Nachdruck aus der Titanic?

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Mir wird langsam manches klarer!
Da das Geschlecht echter Menschen nicht biologisch definiert, sondern sozial konstruiert ist, müssen demzufolge auch Kinder soziale Kontrukte sein. Echte Menschen können nicht aus der Vereinigung unechter Geschlechter hervorgehen, das ist ja wohl begreiflich! Sie können also nur Kopfgeburten (Athene) oder jungfräulich empfangen sein (Jesus).
Die aus der Vereinigung nicht existenter, konstruierter, eingebildeter Geschlechter resultierenden Kinder können deshalb ebenfalls nur nicht existente, konstruierte, eingebildete Kinder sein. Man fragt sich natürlich, was das für Wesen sind, die es trotzdem irgendwie über die hochgradig riskante Schwelle der Schwangerschaft schaffen, geboren und groß werden und irgendwann Erwachsene sind ... Jedenfalls keine echten Menschen - zumindest so lange nicht, wie sie auf ihrem vermeintlich echten Geschlecht beharren.
Genderwissenschaftler diskutieren, ob sich unechte Menschen in echte verwandeln können, wenn sie ihren Geschlechtswahn aufgeben und normal werden.
"Unechte Menschen aller Länder, vereinigt euch!"

*Ironie aus*

Leute, es ist doch ganz simpel. Man kann getrost davon ausgehen, dass der Zwitterzustand entwicklungsbiologisch gesehen das ältere Modell ist. Er hat nur ein Problem: Der Vereinigung zweier Zwitterwesen zwecks Zeugung von Nachkommen geht ein langer Kampf voraus, wer von beiden dominieren und befruchten kann (das unterlegene Wesen muss dann austragen). Die evolutionär erfolgreichere Methode war die Spaltung in zwei polare, aufeinander bezogene Geschlechter. Zwischen denen entsteht auch eine Spannung, die aber eben nicht zu einem energieverlustreichen Kampf, sondern zur gegenseitigen Anziehung führt. Deshalb macht Sex Freude und ist, zumindest in einer gesunden Beziehung, kein Kampf.
Dass kein Mensch in letzter absoluter Ausprägung "Mann" oder "Frau" ist, sondern dass sich bei dem einen Geschlecht immer auch Merkmale und Attribute des anderen finden lassen, ist eine einfache Beobachtung des täglichen Lebens. Dazu muss man kein Professor sein. - Das ist auch völlig wurscht. Es geht nicht darum, in quasi neuplatonisch-idealistischer Manier zu definieren, was nun ganz genau und zweifelsfrei ein Mann oder eine Frau ist (und ebensowenig darum, sämtliche Grenzen zu verwischen), sondern primär um die Frage der Erzeugung von Nachkommen. Wenn man beantworten kann, wie diese Nachkommen entstehen (ich jedenfalls weiß darüber Bescheid, vielleicht sollte mal jemand Herrn Voss aufklären), ist auch die Frage nach den Geschlechtern klar.
So simpel ist das.

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"Bis in die 1920er Jahre sprach man von ­Geschlechtervielfalt. Mit den Nazis kam die Theorie einer weitgehend klaren biologi­schen Zweiteilung", das heißt dann also im Umkehrschluss,das die Nazis allen anderen Staaten ihre Theorie aufgezwungen haben?

Dieser Gendernonsens geht mir sowas von auf den Geist. Übrigens nicht nur mir. Spricht man Frauen im Freundeskreis auf dieses Thema an, werden die Augen verdreht und es wird geschimpft. Männer und Frauen sind nun mal verschieden. Der Herr sollte sich mit sinnvolleren Themen beschäftigen.

// von der Redaktion bearbeitet. Bitte bleiben Sie sachlich.

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Lieber Gott, was ist das denn? Wieviel Prozent der Menschen sind denn von einer Intersexualität betroffen? Deshalb so ein Aufhebens machen und solche Sätze schreiben wie:
"Wie viele Geschlechter gibt es denn? Unzählige. Das Geschlecht wird ja auf vielen Ebenen geprägt: durch Chromosomen, Hormone, Geschlechtsorgane, das Aussehen – und nicht zuletzt die Art, wie ich erzogen werde, mich kleide und mich selbst zuordne. Auf jeder Ebene gibt es verschiedene Ausprägungen. Es trifft die Realität nicht, nur in „männlich“ und „weiblich“ einzuteilen."
Auf welchem Planeten der Verwirrten leben wir eigentlich. Dies ist ja wissenschaftlicher Wahnsinn. Himmel, lieber Gott komm herab zu uns und weise die Verwirrten im Geiste auf den rechten Weg.

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Dieser Gender-Irrsinn ist ja kaum noch auszuhalten, wird Zeit das man dieser Ideologie einen Riegel vorschiebt und was ein Hr. Voß da vom Stapel lässt ist an Irrsinn kaum noch zu überbieten!
Lieber Gott, bitte erlöse uns von den geistig verwirrten Ideologen die meinen es würde mehr als 2 Geschlechter geben.

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Oh mein Gott!

ist das euer Ernst?
Was ist los mit euch?
Ich tue mich schwer eurer Argumentation zu folgen. Was ist ein intersexuelles Baby? (wieviele betrifft das?) Wie außer an den Geschlechtsorganen will ich bei einem Baby feststellen, ob es Junge, Mädchen oder unentschlossen ist?
Und Gott erschuf Mann und Frau .... ganz ehrlich, solche Publikationen sind Grund aus der Kirche auszutreten, denn das ist ein widerliches Anbiedern an dieses GenderMainstreaming.

Hat irgenjemand dieser Herren/Frauen/Unentschlossenen Wissenschaftler sich schon mal Gedanken darüber gemacht, dass die Bedeutung von Gleich nicht Identisch ist?

Mein Fazit: ich bin völlig entsetzt über diesen Beitrag!

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Solchen Pseudowissenschaften in einem evangelischen Nachrichtenportal eine Plattform zu geben ist höchstbedenklich!
Es graut mir, dass der Staat solche Gender-Forschungen mit Millionen fördert. In den Schulen bröckelt der Putz ab, in der dritten Welt verrecken die Menschen am dreckigen Wasser und die Sozialisten in der CDU und SPD fördern so einen Bullshit.
Armes Deutschland.

1. Mose 1,21 "Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau."
1. Mose 2,22 "Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu."
Matt. 19,4 "Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat "

Off 18,3 "Denn alle Völker haben [in dieser Zeit] vom Wein ihrer Unmoral getrunken und damit den furchtbaren Zorn Gottes über sich gebracht. Sie waren so trunken, dass sie Mann von Frau nicht scheiden konnten. Die Mächtigen der ganzen Erde waren ihre Liebhaber, und die maßlose Verschwendungssucht dieser Hure brachte dem Handel einen solchen Aufschwung, dass die Geschäftsleute in aller Welt dadurch reich wurden."
Off. 21, 8 "Aber die Feiglinge und Treulosen, die Befleckten, die Mörder und Unzüchtigen, die Zauberer, Götzendiener und alle Lügner - ihr Los wird der See von brennendem Schwefel sein."

...die Nazis haben also Männer und Frauen erfunden, dann hätten wir das auch geklärt. Wer ein Mann oder eine Frau ist, ist also das Produkt der Nazis, also indirekt auch Nazi - ich schmeiß mich weg! Das einzige, was hier nicht zum lachen ist, ist, dass Leute (darf man "Leute" sagen? oder ist das diskriminierend? denk ich da vielleicht zu sehr in nazimäßigen Mann/Frau-Schemata?) wie der/die/das Voß von Menschen zwangsfinanziert werden, denen dafür ihr hart und ehrlich verdientes Geld abgepresst wird - den Steueropfern. Also, lieb* Jürgen, das ist zwar alles ganz unterhaltsam, was du hier so verbreitest, insbesondere, da es so klar als wirres Märchen außerhalb jeder Realität zu erkennen ist. Zur Erinnerung: Realität ist das, was wir erleben, wenn wir vor die Tür gehen. Und, wieviele Menschen, die "nicht Mann oder Frau" sind, trifft man da so? Ich hab noch keinen in meinem Leben getroffen, soviel dazu.
[...]

// von der Redaktion bearbeitet. Bitte bleiben Sie sachlich.

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Soso mit den Nazis.Ab wann waren die denn Relevant?Auf jedenfall nicht in den 2oern!In der Schule nicht aufgepasst?

Und ausserdem könnten sie auch mal belege liefern für die Vielfalt und was damit gemeint war.

Ausserdem hat der verrückte Arzt der beweisen wollte das es nur an der Erziehung liegt was man ist genau das GEGENTEIL BEWIESEN!Sein Opfer ein Zwilling dem der Penis amputiert wurde und als Mädchen erzogen wurde hat sich IMMER WIE EIN JUGEN BENOMMEN UND ab der Pubertät für Mädchen int. was diesen Quacksalber dazu veranlasste die Eltern zu fragen ob sie was dagegen hätten wenn ihre "Tochter" Lesbisch wäre...später sagte man ihm die Wahrheit und er lebte als MANN bis er Selbstmord beging.Man kann davon ausgehen dass das Experiment für sienen Tod verantwortlich ist.

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Am sechsten Tage aber sprach der Herr: „Jetzt will ich noch etwas erschaffen, das mir ähnlich ist. Ich will Menschen machen.“ Und er erschuf den Menschen nach seinem Bild – einem Mann und eine Frau.

Und in welche Kirche muß ich nun eintreten, denn bei der EKD gilt die Schöpfungsgeschichte ja scheinbar nicht mehr.

Antwort auf von Thomas Feldenb… (nicht registriert)

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"Und er erschuf den Menschen nach seinem Bild – einem Mann und eine Frau." Ja, so oder ähnlich steht es in der Bibel. Weil wir aber nicht gottgleich sind, können wir nicht Mann und Frau sein. Müssen wir deshalb aber Mann oder Frau sein?

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... richtet also Schaden an.

Wie haben wir dann nur all die Jahrtausende überlebt??

Also gut, wenn s denn sein soll, werden wir uns auch daran gewöhnen.

Und unsere Enkel werden sich gar nichts mehr dabei denken, wenn alle nur noch einheitlich Spezies Mensch sind.
Die Nachfolger unserer heutigen Genderisten werden dann aber schon ein neuesThema haben:
Gleichstellung der Primaten!
Es ist dann einfach verwerflich, die Kinder Gottes in Tier und Mensch aufzuteilen . . .
wenigstens den Primaten müssen wir dann Gleichberechtigung zubilligen.
Dann passen wieder alle gut zusammen: die Genderisten und die Affen . .

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Vielen Dank für diesen Artikel. Ich fand ihn sehr informativ und halte das Thema für sehr wichtig! Ich habe selbst vor kurzem ein Baby bekommen und hätte kein Problem damit, wenn es intersexuell wäre. Ich wünschte mir nur, die Menschen wäre etwas weniger voreingenommen und von Hass erfüllt, wenn sie Meinungen hören, die den ihren nicht entsprechen. Viele Menschen sind intersexuell und werden in Rollen hineingepresst, denen sie nicht entsprechen - das betrifft übrigens auch lesbische und schwule Menschen, oder Menschen, die einfach nicht in das "normale" Rollenbild hineinpassen. Eine Gesellschaft, wo erst einmal auf dem Papier nicht angekreuzt werden muss, ob jemand männlich oder weiblich ist, ist doch ein guter Anfang für eine offenere Gesellschaft! Ich freue mich, dass die Kirche, zumindest die evangelische, sich diesem Thema auf so gute Weise annimmt! P.S. Ich bin evangelisch getauft und habe mein Kind auch taufen lassen. Ich habe bisher eigentlich nur gute Erfahrungen in Bezug auf Offenheit in meiner Gemeinde erfahren und hoffe, dass es so positiv bleibt!!

Eine offene Gesellschaft kann nicht dadurch geschaffen werden indem diese ihren Common Sense zerstört. Sie zerstört sich damit selber. Etwas Zerstörtes kann nur in noch Trümmern liegen aber nicht mehr offen sein. Zur Qualität des Genderismus/Genderstudies stelle ich hier ein Beitrag von Ricardo Koch ein:

Gedankenexperiment bezüglich Genderstudies:

1. Es gibt Männer und es gibt Frauen auf der Welt. Nur Männer oder Frauen können schwul, lesbisch oder Transexuell werden. Per Definition ist ein schwuler ein Mann der andere Männer mag und eine Lesbe ist eine Frau die andere Frauen mag. Und ein Transgender ist ein Mensch der von Mann zu Frau oder umgekehrt wechselt.

2. Die Gendertheorie besagt, dass es gar keine Geschlechter wie Mann und Frau gibt. Gleichzeitig besagt es auch, dass es über 60 Geschlechter geben soll ausser Mann und Frau, wobei alle andere Geschlechter zwangsläufig auf Begriffe wie Mann und Frau zurückgreifen müssen um sich zu definieren. Folglich, wenn es keine Männer oder Frauen gibt, können keine Schwule, Lesben oder Transgender entstehen. Folglich verneint die Gendertheorie zwangsläufig die Existenzberechtigung von LGBT. Daher muss die Gendertheorie zwangsläufig die Existenz von LGBT Menschen verneinen und es besteht kein Bedarf Kinder darüber zu unterrichten.

3. Wenn es keine Männer oder Frauen gibt, sollten wir gar nicht existieren. Folglich ist jeder lebender Mensch eine vitale Bedrohung für die Gendertheorie. Die Gendertheorie funktioniert daher nur ohne Menschen, oder mit Menschen die nie existiert haben oder nie existieren werden.

4. Einerseits sollen Menschen schon Schwul, Lesbisch oder Transgender auf die Welt kommen, andererseits sind Mann und Frau angeblich nur soziale Konstrukte und existieren nicht. Folglich ist jemand der seine Geschlechtsidentität wechselt eine Person, die ein soziales Konstrukt (eine soziale Lüge) verneint und durch ein anderes soziales Konstrukt (eine andere soziale Lüge) ersetzt. Nach der Gendertheorie sind daher LGBT eine Synthese aus zwei soziale Lügen, welche eine dritte soziale Lüge hervorbringt, während Männer und Frauen „nur“ einfache Lügen sind.

5. Heteros können von sich aus sich selber vermehren und die eigene Existenz sichern. Alle LGBT's sind Kinder von Heteros. Die Gendertheorie verneint und verdammt die Existenz von Heteros, braucht aber die Kinder von Heteros um LGBT's daraus zu züchten, sich zu verbreiten und damit die eigene Existenzberechtigung zu begründen. Ausserdem tragen alle von der Gendertheorie erfundenen Geschlechter nichts zur Erhaltung der Spezies bei, da nur Männer und Frauen zusammen und überhaupt Nachkommen bekommen können.

6. Die Gendertheorie als ganzes widerspricht sich selber mehrfach in jede einzelne der eigenen Behauptungen. Sie besteht daher aus ein Scherbenhaufen einer sich selbst korrumpierenden Logik, welche nur durch rohe mentale und psychologische Gewalt existieren kann. Und weil Kinder weniger resistent gegen mentale oder psychologische Gewalt sind als Erwachsene, gehen diese Fanatiker auf die Kinder los. Sie sind Fanatiker, weil alle ihre Theorien aus selbst erfundene Axiome und Dogmen bestehen, wobei das blosse Hinterfragen oder Relativieren dieser Dogmen a priori nicht toleriert werden. Sie sind Fanatiker, weil sie alle sowohl das Offensichtliche wie auch wissenschaftliche Fakten kategorisch ablehnen. Es handelt sich um eine Theorie, welche nur durch ständige Gehirnwäsche bestehen kann, weil sich die kausal arbeitende Logik entschieden dagegen auflehnen muss.

Früher sagte man, Andersartigkeit sei eine Strafe Gottes. Wofür sich Gott als Schöpfer selbst strafen sollte, bleibt dabei ein ewiges Geheimnis des finsteren Mittelalters. Alle die sich äußern glauben, den Mainstream zu vertreten, wollen aber auf keinen Fall wahr haben, dass die große Mehrheit, die sich nicht äußert, ganz anderer Meinung sein könnte. Wer ihnen widerspricht, wird sofort mit der Keule der Intoleranz, der puren menschlichen Bösartigkeit und des unchristlichen Gedankengutes belegt. Man kann gut reden, wenn man auf der sicheren Seite des eigenen Kindes ist und so tun, als ob einem jede Andersartigkeit des Kindes nichts ausmachen würde. Die gleichen Personen vor die theoretische Alternative gestellt, lassen dann ihren naiven Idealismus schnell fahren. Anders sein ist Natur, ist natürlich, aber ist anderssein auch in jedem Fall normal ? Man muß nicht immer krampfhaft für sich nach der eigenen Normalität suchen. Nicht "normal" zu sein kann auch ganz schön anstrengen. Es ist typisch für die wehleidige Wohlstandsgesellschaft, dass man alles relativiert. Das geht solange, bis nichts mehr übrig bleibt, was Richtschnur sein könnte.

Antwort auf von Ockenga (nicht registriert)

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Ockenga schrieb am 14. Februar 2015 um 18:11: "Es ist typisch für die wehleidige Wohlstandsgesellschaft, dass man alles relativiert. Das geht solange, bis nichts mehr übrig bleibt, was Richtschnur sein könnte." Einfach grauenhaft, die Richtschnur ist weg! Da müssten doch glatt die sündigen Zweibeiner ohne Richtschnur ihr Leben führen. Selber rauskriegen, wie die Gesellschaft läuft, wer welchen Interessen wie erfolgreich oder erfolglos nachgeht, theoretische und praktische Schlüsse daraus ziehen. Und das alles ohne den lieben Gott! Wo doch das bisherige sich Ausrichten an Gottes und anderer Mächte Richtschnüre so überzeugende Ergebnisse geliefert hat.

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Das Christentum ist eine Buchreligion.
Die Kirche glaubt, was in der Bibel steht! PUNKT
Sonst könnte jeder Verein und jede Gemeinschaft und jede Versammlung für sich in Anspruch nehmen eine Religion zu gründen.
Ihre Unterüberschrift impliziert, dass die Bibel Schaden anrichtet!
Dann wird im Text behauptet, dass die Nazis die Zweiteilung erdacht haben.
Liest eigentlich jemand Ihres Magazins mal in der Bibel?
Ja?
Dann würde mich sehr die Intention interessieren, die dahinter steht soetwas zu veröffentlichen.
Waren Sie mal sonntags in irgendeiner Kirche in irgendeiner Stadt?
Da sind 10 Herrschaften über 70 und 300 freie Sitzplätze.
Wollen Sie die letzten Gemeindeglieder endgültig vergraulen?
Wollen Sie die Kirche zerstören?

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Sehr geehrte Frau Dr. Käßmann,
als Mitherausgeberin von chrismon.de könnten Sie Frau Lucassen ja mal eine Bibel schenken.
Sie könnten als ehemalige Bischöfin auch die Katechese in der online-Redaktion implementieren.
Mein Vorschlag für die erste Christenlehrestunde sind folgende fünf Zitate:

Mose 1:27

„Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“

Matthaeus 19:4

“Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß, der im Anfang den Menschen gemacht hat, der machte, daß ein Mann und ein Weib sein sollte.“

Mose 20:13

"Wenn jemand beim Knaben schläft wie beim Weibe, die haben einen Greuel getan und sollen beide des Todes sterben; ihr Blut sei auf ihnen."

Korinther 6:9

“Wisset ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht verführen!“

Markus 10:6

“Aber von Anfang der Kreatur hat sie Gott geschaffen einen Mann und ein Weib.“

Sie sollten den evangelischen Christen Werte vermitteln, die Frohe Botschaft verkündigen, Halt in turbulenten Zeiten bieten und Antworten geben.
Was Sie publizieren lassen ist destruktiv für die Kirche und die Gesellschaft.

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Manche Kommentare sind ja schon krass und Wissenschaft scheint für einige Kommentatoren ein Fremdwort zu sein. Ich finde es gut, wenn immer mehr evidenzbasierte Forschung im Bereich der Sexualität gemacht wird, damit die Mehrheit der Wähler fundamentalistischen Ideologen (wie sie zur Zeit in Sachsen den neuen Bischof Rentzing in sein Amt gepusht haben und dafür sorgten, dass ein homosexueller Kantor nicht weiter arbeiten konnte - https://www.openpetition.de/petition/online/ja-zur-amtseinfuehrung-aber), als die Pharisäer und Schriftgelehrten der heutigen Zeit erkennt und sie einfach ignoriert und Bildung gestärkt wird.

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Der Mensch stammt von niedrigeren Tierarten ab? Stimmt nicht mit der biblischen Lehre überein, stimmt aber trotzdem. Jeder, der lesen kann, weiß was in der biblischen Schöpfungsgeschichte steht, aber deshalb ist es noch lange nicht richtig. Und dass der Mensch nur als Mann und Frau erschaffen wurde, ist eben schon deshalb falsch, weil das Phänomen der Intersexualität vermutlich schon immer existiert hat. Das Interview mit Voss ist leider sehr kurz, so dass man nur einen sehr ungefähren und ungenauen Eindruck von seinen Forschungen erhält. Die meisten LeserInnen werden sich aber ohnehin nicht näher und schon gar nicht vorurteilsfrei damit beschäftigen (können), da stehen irgendwelche Glaubenssätze im Weg. Es ist im Übrigen nicht das erste und nicht das letzte mal, das wissenschaftliche Forschungen, die im Gegensatz zur christlichen Lehre stehen, gegen ziemliche Widerstände ankämpfen müssen. Gegen das Argument, Intersexuelle würden so eine geringe Zahl ausmachen, dass dieses Thema irrelevant sei, ist zu fragen: Wie groß muss eine Minderheit sein, damit sie ein Recht auf Gerechtigkeit und Menschenrechte erhält? Jeder einzelne Mensch hat das Recht darauf, und es wird ihm_ihr dadurch verwehrt, dass die Mehrheit der Menschen - auch durch Erziehung in der Schule - über dieses Thema weder sensibilisiert noch aufgeklärt werden. Menschen Geschlechtsorgane wegzuschneiden, damit sie in ein Zweigeschlechtersystem passen, ist Gewalt. Menschen, die nicht wissen, was es auf der Welt gibt, können auf Intersexualität nicht mit voller Selbstverständlichkeit reagieren. Und ja, wenn man sich auch nur etwas mit einigen älteren Kulturen beschäftigt, kann man feststellen, dass es dort teilweise bis heute die Vorstellung von z.B. einem dritten Geschlecht gibt. Ich sehe hier den Zusammenhang: Wer nicht von dem weiß, was es gibt, oder es nicht wahrhaben will, oder es nicht verstehen will, setzt sich nicht für diejenigen ein, denen Rechte verwehrt werden und die darunter leiden oder schadet aus Unwissenheit oder Ignoranz bis hin zu denjenigen, die wissentlich ablehnen, weil es nicht in ihr christliches Weltbild passt. Wer sich nicht mit aktuellen Debatten und Forschungsergebnissen ernsthaft (auch kritisch!) auseinandersetzen kann, weil sie mit der Bibel im Widerspruch stehen, mit dem ist überhaupt keine sachliche Debatte möglich. Aus den Kommentaren spricht häufig Angst, Angst es könnte etwas verloren gehen, was sie für selbstverständlich halten. Das stimmt auch, und dafür gilt es zu kämpfen und zu streiten: Für eine Gesellschaft, in der es kein "Geschlechts"abweichendes Verhalten mehr gibt, kein Mobbing von geschlechtsnonkonformen Kindern an den Schulen, keine Operationen an Intersexuellen, keine Selbstmorde mehr unter diesen Personengruppen, weil sie ihr Ausgeschlossensein nicht mehr aushalten, keine abwertenden Blicke, keine Prügel, weil jemand angeblich aufs falsche Klo gegangen ist. Es geht hierbei übrigens um Menschenrechte - um den Schutz des Körpers und das Recht auf ein glücklcihes Leben. Dieses ist schwierig in einer Gesellschaft, die so tut, als gäbe es einen nicht, oder aber einen für irrelevant erklärt. Der Schutz auf Leben und psychische Gesundheit, die Menschenrechte bei einer Minderheit zu wahren, mag sie noch so klein sein, zählt immer mehr als die unguten Gefühle einer Mehrheit (nehmen wir an, es gäbe sie), die ihre Selbstverständlichkeiten nicht aufgeben, noch nicht mal hinterfragen kann. Das, was für manche selbstverständlich ist, ist für andere die Ursache für Leiden. Nicht jeder einzelne diskriminiert, aber es entsteht ein gesamtgesellschaftliches Klima, in dem sich als in geschlechtlich oder sexueller Hinsicht von einer Norm (wer hat sie aufgestellt, gilt sie absolut? gilt sie immer und auf alle Zeit, auch dann, wenn wir neue Erkenntnisse gewinnen?) abweichender Mensch nicht gut leben lässt. Über Normen kann man streiten, sie werden aber nicht dadurch wahrer, dass man sie immer wiederholt. Sie werden aus guten Gründen von Menschen infrage gestellt, und diesen Gründen kann man - wenn man denn willens ist, argumentativ begegnen.
Dass sich die Mehrheit der hier Kommentierenden so entrüstet, zeigt übrigens nur, wie viel Aufklärungsarbeit und auch politisches Streiten noch notwendig ist! Natürlich ist der Verweis auf die Bibel kein Argument, sondern lediglich ein Zitat, mit dem nichts über dessen Wahrheitsgehalt ausgesagt ist. Ich mache anders als Voss ein anderes Argument stark: Informieren Sie sich über die Lebenssituation von Transgendern und intersexuellen Menschen, bevor Sie sich eine Meinung bilden. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Menschen, die nichts darüber wissen, sich nicht im geringsten vorstellen können, unter welchem enormen Leidensdruck sich Menschen befinden (können) - allein aufgrund der Tatsache, dass die Gesellschaft sie nicht akzeptiert, wie sie sind, oder sie einfach unsichtbar gemacht werden, nicht weil etwas mit ihnen nicht stimmen würde. Diskriminierung, auch Gewalt sind kein Einzelfall. Ich finde in diesem Zusammenhang Rawls Gedankenexperiment sinnvoll: Stellen Sie sich vor, alle Menschen würden in einen tiefen Schlaf fallen, und nachdem sie wieder geweckt werden, in einer beliebigen gesellschaftlichen Position (als schwuler Mann, als Hermaphrodit, als Frau, etc.) aufwachen. Niemand weiß vorher, welche gesellschaftliche Position er_sie haben wird. Wie sollte diese Gesellschaft aussehen?

Im Zweifel für den Zweifel.

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Ja ganz nett, aber geistig haben wir kein Geschlecht als Kinder Gottes. In Grammatik lernt das jedes Kind - Pronomen plus Substantiv = das Kind.
Das Christentum und die Tat Christus überwindet alles Geschlechtliche. Weltlich und behördlich macht man solche Unterteilungen, sicher ist der Verstand zu weit mehr analysen und analysetechniken in der Lage - warten wir alles ab. Auch die Beherrschung des Sexus, welche zu den höchsten Geheimnissen dieser Erde gehört - fördert noch lange nicht die Überwindund jeglicher Dualität, innclusive geschlechtlicher. Also hier ist etwas für alle Wissenschaftler, alle Menschen von ... das man nicht studieren kann, nur erleben. Es gibt dafür ja auch ein Wort, welches die Bibel kennt - und welches auch den verschiedendsten Interpretationen von verschiedensten Seiten her kommentiert wurde, aber .... wer sucht - der findet : die Unschuld des Kindes , Gott ist überall!

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Liebe Christ/in/nen,
wo bleibt in Ihren Kommentaren die Barmherzigkeit?
Immer wieder werden wir in dieser Welt auf Dinge stoßen die für uns neu ,fremd und schwer zu verstehen sind. Denken wir doch erst einmal wohlwollend darübe nach. Rüde Ablehnung ist unserer nicht würdig, ebensowenig engstirnige Kommentare. Und mit der Bibel zu argumentieren, ging schon öfter daneben.( Nein, die Erde ist keine Scheibe... nein, die Sonne dreht sich nicht um die Erde....). Die Bibel ist und war noch nie ein wissenschaftliches Buch, sondern ein Buch voller Geschichten mit Botschaften. Gerade die Jesusgeschichten sind voll vom "Abschaum" der Gesellschaft, mit dem Jesus sich bevorzugt umgeben hat.
Danke für diesen Artikel. Mich hat er sehr nachdenklich gemacht.

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es scheint mir sehr erschreckend, wenn ich mich als "wasauchimmer" Outen muss. Unser zusammenleben scheint durch die Globalisierung immer komplizierter zu werden. Oder liegt es nur daran, dass man als Individuum nicht untergehen will? Dann soll doch lieber die ganze Gesellschaft in ihrer Vielfalt untergehen.
Mein Vorschlag fürs Stammbuch um eine eindeutige vorläufige Eintragung machen zu können:
Pimmel /kein Pimmel
P.S. Die angebliche Vielfalt gab es tatsächlich schon immer. Es sind die persönlichen Vorlieben und Begabungen, die einen Menschen ausmachen, nicht das Geschlecht. Und das sollten wir unbedingt akzeptieren, dann klappt das zusammenleben.

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