27.03.2020
Bettina Roth-Tyburski und Marcus Tyburski

In Tokyo empfinden wir uns als Wanderer zwischen den Welten. Wir verfolgen die Nachrichten und Ereignisse in den deutschen Medien, sorgen uns mit und um unsere Familien, Freunde und Bekannten. Gleichzeitig lesen wir die englischsprachigen Zeitungen in Japan über Japan. Wie ist die Situation in Tokyo wirklich? Kirschblüte und Sonnenschein lockt viele Menschen, die draußen unterwegs sind. Fast normales Leben trotz mancher Einschränkungen. Der Schulunterricht ist ausgesetzt. Sonntags haben wir bisher (noch) in der Kreuzkirche Gottesdienst gefeiert. Was kommt noch? Manchmal fühlen wir uns unsicher, dann wieder voll Gelassenheit und Zuversicht. In Tokyo bewegen wir uns vorsichtig ohne Angst. Die Menschen um uns herum auf der Straße und im Geschäft tun dies auch. Wir sind umgeben von Maskierten und fühlen uns dabei gut. Die grundsätzlich eher durch Distanz geprägte Kultur Japans kommt uns dabei entgegen. Gedanklich und emotional sind wir zwar zwischen den Welten unterwegs, unser Pfarrhaus in Tokyo ist aber jetzt unser bergender Rückzugsort.