Webinar: NS-Vergangenheit der eigenen Familie recherchieren

Webinar: NS-Vergangenheit der eigenen Familie recherchieren
Wie finde ich heraus, was Opa getan hat?
War Opa ein Nazi? Historiker Johannes Spohr und chrismon-Chefreporterin Christine Holch erklären, wie man recherchiert.

Auch die junge Generation beschäftigt sich intensiv mit der Nazizeit. Das ergab gerade eine repräsentative Studie der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ). Aber wie findet man heraus, ob die Großeltern oder Urgroßeltern Nazis waren? Was sie im Krieg machten? Wo sie wohnten, was sie arbeiteten?

Chrismon-Chefreporterin Christine Holch ist den Spuren in ihrer Familie nachgegangen. Und der Historiker Johannes Spohr erklärt, wie man in Archiven forscht.

Aufzeichnung vom 14. März 2023, 12 Uhr bis 12:45 Uhr.

Gastgeberin: Claudia Keller, stellv. Chefredakteurin

Zu Gast:

  • Johannes Spohr, Historiker
  • Christine Holch, chrismon-Chefreporterin

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Lesermeinungen

Die Frage trifft Einzelne. Auch wird damit unterstellt, dass alle Parteimitglieder wissentlich Verbrecher waren. Über 20 % der Pastoren waren Parteimitglieder. War damit die Ev. Kirche teilweise auch der Täter? Wie war das eigentlich mit unseren "Eliten"? Sie haben alle versagt. Die Liste ist lang. Die wenigen "Aufrechten" waren häufig auch nur Gegner von Hitler, aber nicht der Sache. Nicht mein Opa war das Feuer des Unheils. Die Zündung für den Flächenbrand lieferten die Eliten aus Wehrmacht, Verwaltungen, Kultur, Kirchen, Adel und Parteien. Mein Opa war im guten Glauben an seine intellektuellen Vorbilder ein Mitläufer. Mein Opa hatte, wie viele andere, gar nicht die provinzielle Welt- und Übersicht um die Tragweite der von ihm geforderten Taten zu erkennen. Sicher waren viele "OPAs" im Einzelfall schuldig. Ihr Gewissen und ihre christlichen Werte hätten sie hindern müssen. Aber wenn alle sonst bei jeder Gelegenheit mahnenden und abkanzelnden Stimmen, alle Eliten und selbst die Kirchen schweigen, dann soll mein Opa der entscheidende Bösewicht gewesen sein? Ich höre und lese immer von Einzeltätern. Ist je eine Organisation, eine Vereinigung, ein Verein dafür verurteilt worden, was in ihrem Namen getan oder zugelassen wurde? Da wird in Itzehoe eine damals 17jährige verurteilt, weil sie etwas gewusst haben muss, aber niemand über die anderen (auch Seelsorger) in ihrem Nebenzimmer spricht und urteilt, die auch alles gesehen und noch mehr gewusst haben müssen als eine kindliche Sekretärin ohne die Spur einer Weltsicht..