Botschafterin des Fagotts
Matthias Pabst
27.04.2021

CD-Rezension: "Sophie Dervaux - Impressions"

Das Fagott gehört zur Familie der Holzblasinstrumente, aus ihm kommen in der Familie die tiefsten Töne. Vor allem ist es ein Orchesterinstrument, solo wird es seltener gespielt. Die Fagottistin Sophie Dervaux hat im vergangenen Jahr zusammen mit dem Pianisten Sélim Mazari ein Fagott-Solo-Programm aufgenommen. Und daraus eine CD gemacht. Der Titel: "impressions". Zu hören sind Bearbeitungen ausschließlich französischer Komponisten, am Anfang die Sonate für Fagott und Klavier in G-Dur von Camille Saint-Saens.

Matthias Pabst

Hans-Gerd Martens

Hans-Gerd Martens ist stellvertretender Chefredakteur beim Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn). Er ist Jahrgang 1957, geboren in Rastede bei Oldenburg. Studium: Politikwissenschaft, Neuere Geschichte, Publizistik und Journalismus in Münster und Hannover. Danach berufliche Stationen als freier Mitarbeiter beim NDR, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hohenheim und Redakteur bei medien aktuell (einem Medieninformationsdienst in Hamburg).

Impressions ist das CD-Debut von Sophie Dervaux. Sie kommt wie ihr Pianist und die Komponisten auch aus Frankreich. Seit 2015 ist sie Solofagottistin bei den Wiener Philharmonikern und beim Wiener Staatsopernorchester, vorher war sie bei den Berliner Philharmonikern. Sophie Dervaux versteht sich als Botschafterin des Fagotts, gerne würde sie das Instrument bekannter machen und auch das musikalische Repertoire für das Instrument verbreitern. Auf der CD hat sie bekannte und weniger bekannte Komponisten versammelt. Zu den renommierten gehört auf jeden Fall Claude Debussy.

Das Fagott kann super singen

Das Beau Soir hat Sophie Derveaux neu für das Fagott arrangiert. Am Fagott fasziniert sie, dass es der menschlichen Stimme ähnelt, hier bei Beau Soir der tiefen männlichen. In einem langen Interview im Booklet sagt Sophie Dervaux, dass es ihr wichtig war, das Stück so zu spielen, dass man merkt: Das Fagott kann super singen. Dazu ihr Zitat:

"Ich kann nicht schön singen, aber mit dem Instrument geht es. Singen ist wirklich das Wort: Das versuche ich mit meinem Spiel. Das Fagott ist sehr nah an der menschlichen Stimme. Es hat so etwas ganz Wunderbares."

Sophie Dervaux - Impressions
Interpreten: Sophie Dervaux, Sélim Mazari
Kompositionen: Camille Saint-Saëns, Reynaldo Hahn, Maurice Ravel, Charles Koechlin u.a. Berlin Classics Preis: 17,99 Euro

Die tiefe männliche Stimme im Beau Soir, das Hohe, Zarte findet sie auch bei Debussy - im Claire de Lune.

Das Fagott mal ganz im Mittelpunkt

Sophie Dervaux möchte für ihr Instrument werben und zeigen, was das Fagott alles kann. Im letzten Stück auf der CD wird klar, was sie damit meint: Interférences von Roger Boutry. Sophie Dervaux nennt es das mit Abstand wildeste Stück, was es auch ist: viel Jazz, viel Modernes. Das Fagott mal ganz im Mittelpunkt, ungewohnt aber auch faszinierend. Impressions von Sophie Dervaux ist bei Berlin Classics erschienen.

Produktinfo

Sophie Dervaux - Impressions
Interpreten: Sophie Dervaux, Sélim Mazari
Kompositionen: Camille Saint-Saëns, Reynaldo Hahn, Maurice Ravel, Charles Koechlin u.a.
Berlin Classics
Preis: 17,99 Euro
Veröffentlichung: 16. April 2021

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